Eine Mini-Windanlage fürs Dach? Preiswerter als eine PV-Anlage? Bis zu 50 % mehr Stromertrag? Dies verspricht das US-Start-up „Aeromines Technologies“. Auch Auswirkungen auf Umwelt, Zugvögel und Lärmpegel sollen deutlich minimiert werden… Reportage! Windenergie - ein maßgeblicher Bestandteil erneuerbarer Energiegewinnung. Windkraft reduziert den CO2-Ausstoß, kurbelt Arbeitsmarkt und Wirtschaft an und trägt zur Energiewende bei. In der EU deckten Windkraftanlagen 2023 mittlerweile rund 20 % des Strombedarfs. Alleine in Österreich trug die Windkraft zu mehr als 15 % zur Stromerzeugung bei. Für 2024 wird ein leichter Zuwachs auf 1.439 Windkraftanlagen prognostiziert. Doch es gibt auch kritische Aspekte: Windräder verändern unser Landschaftsbild. Sie werfen Fragen zu Umwelt- und Tierschutz auf, ebenso, wie zu Lärmbelästigung sowie Material- und Ressourcenverbrauch... Minimalistische Windturbinen als Alternative?Könnten kleinflächigere, leichter installierbare Windenergiesysteme eine Ergänzung – oder gar Alternative - zu den großen Windkraftanlagen sein? Gerade im städtischen, urbanen Bereich, wo große Windräder keinen Platz finden, bieten Flächen auf (Industrie-)Gebäuden, Werkshallen, Distributionscenter usw. Potenzial für minimalistische Windturbinen. Diese Lücke versucht nun das US-Start-up „Aeromine Technologies“ zu schließen: mit „bewegungslosen Windenergiesystemen“ für Haus- und Industriedächerns… Eine Einheit der Windturbine, so die Rechnung von Aeromine, soll die gleiche Energiemenge wie bis zu 16 Solarmodule generieren? Gar bis zu 50 % mehr Stromertrag als eine PV-Anlage sollen am Dach erzeugt werden - durch mehr Effizienz und „Tag- und Nachtproduktion“. Und die kleinen Windsysteme sind leise, vibrationsarm und haben nur minimale Auswirkungen auf Umwelt und Vögel. Auch geringeren Kosten und der weniger Platzbedarf sind ein Argument dieser „bewegungslosen Windenergiesysteme“. Die Angaben von „Aeromine Technologies“ klingen jedenfalls sehr vielversprechend. Keine beweglichen Teile! Die 2015 von Aeromine-Mitgründer Carsten H. Westergaard entwickelte Technologie, ist „eine blattlose Konstruktion, die auf aerodynamischen Prinzipien basiert“, umschreibt es Westergaard. Es nutzt flügelartige, vertikale Schaufeln, um einen Vakuumeffekt zu erzeugen, der Luft durch einen internen Propeller zieht und so Strom erzeugt. Das Ganze ohne sichtbare bewegliche Teile! Hergestellt werden die Elemente aus haltbaren und im allgemeinen recycelbaren Materialien. Es werden auch keine umweltschädliche Materialien, wie Silizium oder Seltenerdmineralien, verwendet. Herausforderungen bei der Integration in bestehende Gebäude? Die Aeromine-Systeme können ferngesteuert und via Cloud-Systeme (mitsamt Wetterdaten) gesteuert werden, was individuelle Einheiten oder vollständige Systembetriebsänderungen sowie eine nahtlose Integration mit anderen Gebäudesystemen ermöglicht. Jede Einheit wiegt in etwa 450 kg, was eine ausreichende Tragfähigkeit des Daches voraussetzt. Die „Rotor-Stator“-Systeme werden mit speziellen Befestigungslösungen am Dachrand montiert - auf eine Hauptwindrichtung ausgelegt. Aeromine verpricht, dass jeder Generator sich prinzipiell leicht in Gebäude und andere Energieanlagen integrieren lässt, weil es keinen Wechselrichter braucht. Die „innovative Einfachheit dieses Systems“ führe nicht nur zu mehr Energieleistung „pro Quadratmeter Dach“, sondern auch zu einem geringeren Risiko: mit einfacherer Wartung und „inhärenter Sicherheit“, sprich, eine im Funktionsprinzip selbst bedingte Sicherheit. Das bedeutet vermeintlich einfachere Genehmigungsverfahren und die Einhaltung von Bauvorschriften.
Die Vision ist klar: Überall dort Windenergie zu generieren, wo es bisher keine Möglichkeiten gab. Also besonders in dicht besiedelten Wohn- und Industriegebieten. Und mit der „urbanen Windnutzung“ – ohne Riesenturbinen - eine attraktive Ergänzung zum bisherigen erneuerbaren Energiemix zu etablieren. Schließlich bläst auch auf zugigen Dächern von Stadt- und Industriegebäuden reichlich Wind… Web-Tipp: www.aerominetechnologies.com Fotos: BMW Mini, Aeromine Technologies Text: Helmut Wolf
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