...die Hagebutte zu den Vitamin-C-reichsten Früchten der Welt zählt? Statt verstaubtem Uroma-Image, wird die Traditionsfrucht als vielseitiges „Superfood“ (wieder-)entdeckt... Juckpulver, Omas Marmelade, fader Jugendherbergstee... Der Ruf der Hagebutte war in den vergangenen Jahren nicht der beste. Zu unmodern und altmodisch mutete sie dem kulinarisch-hippen Genießer an, im Vergleich zu den coolen Goji-Beeren oder Chia-Samen. Die leuchtend rote Frucht der - auch als „Wildrose“ bezeichneten - Hagebutte, ist dem mitteleuropäischen Spaziergänger im Herbst zwar wohlbekannt. Jedoch nehmen die wenigsten davon bisher Notiz. Dies scheint sich jedoch nun zu ändern... Immer mehr Lebensmittelhersteller schätzen die Hagebutte als Vitaminquelle für ihre Produkte. Das Fruchtfleisch der im Spätherbst geernteten Früchte ist süßsauer und reich an Vitaminen: insbesondere Vitamin C (Ascorbinsäure). Aber auch Vitamin A, B1 und B2 sowie Kupfer und Zink konzentrieren sich in der Hagebutte. Die Wildrose zählt damit zu den Vitamin-C-reichsten Früchten der Welt. Und auch wenn alleine in Deutschland jährlich 7.000 Tonnen zu Früchtetees, Marmelade und Co. verarbeitet werden, wird dieses Wunder an Vitaminen in unseren Breiten nur wenig kultiviert. Der Rohstoff stammt zumeist aus Osteuropa, Chile und China. ![]() Hagebutten können roh gegessen werden, nachdem die Nüsschen entfernt wurden. Je später man sie pflückt, desto süßer sind sie. Interessant: süß wird die Hagebutte nach dem ersten Frost. Die Früchte bleiben oft den ganzen Winter am Strauch und sind meist auch noch im Frühling - nach dem Durchfrieren - problemlos genießbar. Etwas mühsam gestaltet sich jedoch die Ernte. Denn die Dornen der „Wildrose“ sind stachelig, und da es keine Erntemaschinen- oder roboter gibt, muß sie per Hand gepflückt werden. Cremes und Pflegeprodukte. Neben den Hagebuttenmark für Marmeladen usw., eignet sich der „Abfall“ der Wildrose auch für Cremes und Pflegeprodukte. Aus den Kernen kann Hagebuttenöl gewonnen werden, das zur Hautpflege verwendet wird. Das Pulver der Hagebutte kann auch bei Arthrose-Erkrankungen eingesetzt werden, belegt eine dänische Studie. Und die darin enthaltene Linolensäure soll sogar die Zellerneuerung beschleunigen. Bei trockener, rissiger oder schuppiger Haut soll das „Wildrosenöl“ ebenfalls helfen. Als vielseitiges „Heilmittel“ hat es die Hagebutte auch als Pulver entsprechend in viele Apotheken und Reformhäuser geschafft. „Heiße Liebe“ statt Hagebutten-Tee. „Strawberry-Cheescake“ statt Hagebutten-Marmelade. Superfood statt „Ein Männlein steht im Wald“. Oft liegt es nur an der schwungvollen Umschreibung, um aus einer traditionellen Frucht ein modernes und hippes Lebensmittel zu machen. Ganz schön cool, dieses Herbstfrüchtchen... Web-Tipp: www.wikipedia.org Fotos: gardenista.com (Titel), letsbecreative-blogspot.de, River Cottage, Wikipedia Quellen: Die Zeit, Wikipedia Text: Helmut Wolf
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