...ein Aufenthalt in der Natur Stress abbaut? In Finnland verschreiben Mediziner eine „Mindestdosis Natur“ pro Monat, in Südkorea eröffnen immer mehr „Heilwälder“... Nähe zu Grünlagen führt zu positiven Gesundheitseffekten. Weltweit leiden Menschen unter Übergewicht, Depression und Kurzsichtigkeit. Unter jene Gesundheitsproblemen, die auch darauf zurückzuführen sind, weil die Menschen zu viel Zeit „drinnen“ verbringen. Interessante Studien liefern den Beweis, dass selbst die Nähe zu Grünlagen zu positiven Gesundheitseffekten führt. Menschen, die in der Nähe von Grünanlagen wohnen, klagen weniger über psychischen Stress. Dies hat eine Studie der englischen Universität Exeter ergeben. Dabei wurden Daten zur psychischen Gesundheit von 10.000 Stadtbewohnern im Zeitraum von 18 Jahren ausgewertet. Angenehme Reize wie Bäume, fließendes Wasser oder Berge wahrzunehmen, verlangen kein „gewolltes Bemühen“. Ganz im Gegensatz zu Büroarbeit und Stadtleben, wo ein hohes Maß an „selektiver Aufmerksamkeit“ gefordert wird. Die Natur verlangt nicht Ablenkung zu vermeiden, eine „natürliche“ Umgebung erlaubt es dem Gehirn die Aktivität „herunterzufahren“. In weiterer Folge kann das Gehirn seine Fähigkeit zur selektiven Aufmerksamkeit regenerieren - wir fühlen ins zufrieden und glücklich... Weniger Stress durch Grün in der Stadt? Darauf lässt die oben genannte Studie aus England schließen. Auch wenn man Faktoren herausrechnet, die ebenfalls die Gesundheit beeinflussen: beispielsweise Einkommen, Bildung und Beschäftigung. Eine Studie aus Holland aus dem Jahr 2009 kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Dabei haben niederländische Forscher herausgefunden, dass 15 Krankheiten - unter anderem Depression, Angst, Herzleiden, Diabetes, Asthma und Migräne - bei Menschen seltener vorkommen, die höchstens einen Kilometer von einer Grünanlage entfernt wohnen. Nähe zur Natur gleicht soziale Unterschiede aus. Grünes reduziert Stress auf vielfältige Weise: wer Bäume und Wiesen vor seinem Fenster sehen kann, erholt sich im Krankenhaus schneller, erbringt in der Schule bessere Leistungen - und ist sogar weniger gewalttätig, wie eine Untersuchung aus Toronto ergeben hat. Sogar in Stadtvierteln, wo Gewalt zum Alltag gehört, kann eine kleine Dosis Natur Menschen beruhigen und ihre Leistungsfähigkeit steigern. Laut Richard Mitchell, Arzt an der Universität Glasgow, kann sich ein Leben am Park so positiv auswirken, wie ein um 18.500 Euro höheres Jahreseinkommen. Man kann sagen: die Nähe zur Natur gleicht soziale Unterschiede aus. Finnische Mediziner verschreiben 5 Stunden Natur pro Monat. Die Förderung von Naturerlebnissen gehört deshalb in einigen Ländern bereits zum Teil der Gesundheitspolitik. Beispielsweise in Finnland, wo Mediziner zur Vorbeugung gegen Depression und Trübsinn, eine Mindestdosis Natur von fünf Stunden pro Monat - verteilt auf mehrere Tage pro Woche - „verschreiben“. „Ein 40- bis 50-minütiger Spaziergang reicht schon aus, damit man sich wohler fühlt“, sagt Kalevi Korpela, Professor an der Universität von Tampere.
„Hocken sie sich hin und berühren sie eine Pflanze“, steht auf den Schildern der finnischen „Kraftwanderwege“, die der Wissenschaftler Kalevi Korpela mitentwickelt hat. Diese Spaziergänge durch die Natur Finnlands, sollen zur Achtsamkeit und zum Nachdenken anregen. Auch in Südkorea gibt es bereits rund 40 anerkannte „Heilwälder“. Dort bringt eine „Glückseisenbahn“ Kinder, die gemobbt werden, für zwei Tage zum Zelten in den Wald. Bei Waldwanderungen werden bis zu 16 % Stresshormone abgebaut. Natur kann auch die Kreativität bis zu 50 % steigern. „Raus in die Natur“. Eine Behandlung, die keine Nebenwirkungen hat, leicht erhältlich ist, gesund ist und überdies nichts kostet: sie heißt - „Natur“. Also: raus gehen und - statt auf Handydisplay oder Bildschirm - Blumen, Wiesen und Wälder betrachten... das baut in jedem Fall auf. Web-Tipp: „Wildnis braucht das Hirn“ Quelle: National Geographic Text: Helmut Wolf Wolf
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