„Flugmodus-Camps“? Handy im Offline-Modus. Nur: Natur und gemeinsame Nähe spüren. Leah Evans hat in den Bergen Kanadas ein besonders „verbindendes“ Experiment gestartet... „Schalt’ dein Handy ab, um dich mit anderen zu verbinden“, sagt Leah Evans zu den 13 Teilnehmern, die sich im Spätherbst des Vorjahres in der wunderschönen Berglandschaft der Purcell Mountains im kanadischen „Britisch Kolumbien“ eingefunden haben. Evans ist Initiatorin der Flugzeugmodus-Camps. Einer so ganz anderen „Teambuilding-Reihe“. 13 Menschen, die sich nicht kennen, jedoch innerhab von ein paar Tagen besser kennen lernen sollten, als an so manchen kommunikativen Orten der digitalisierten Welt. Gemeinsam ist allen der Wunsch, die entschleunigende und verbindende Kraft des „Flugzeugmodus-Camps“ kennenzulernen. „Wenn man durch so eine archaische Berglandschaft geht, verlangsamt sich die Zeit“, sagt die Autorin und Flugmodus-Camp-Teilnehmerin Cassidy Randall. „Du erreichst irgendwann den Punkt, wo du eine innige Verbindung zur Landschaft herstellst. Aber auch zu den Menschen, mit denen du dich inmitten der Natur bewegst, entwickelt sich eine tiefe Verbindung.“ Gemeinsames Wandern bildet das „soziale Fundament“ der Flugmodus-Camps: die Gruppe ist auf Bergpfaden unterwegs, genießt das Rauschen des charmanten „Spillimacheen Rivers“, unternimmt eine 45minütige „Besteigung“ eines kleinen Gipfels, bewundert traumhafte Aussichten, Gletscher und Alpenblumen inmitten dieser kanadischen Gebirgsregion. ![]() Hier geht es nicht um schneller, höher, weiter. Das Flugmodus-Camp ist vielmehr ein „radikales Experiment“, wie Leah Evans (Foto links) betont. Radikal deswegen, weil es den üblichen 24-Stunden-Online-Tageslauf des Alltags - zwischen Smartphone, Youtube und Netflix - durchbricht, um eine Gruppe von fremden Menschen durch Naturerfahrung, Selbsterkenntnis, Humor und Trennung der zivilisierten Außenwelt miteinander zu verbinden. Statt (soziale) Medien gilt es Menschen direkt in Kontakt, in Verbindung treten zu lassen. Ohne mediale Ablenkung oder ständigen Wischen, Tippen, Scrollen und Liken. Ausgangspunkt der Tageswanderungen – im Flugmodus - durch die Purcell Mountains im südöstlichen Teil Kanadas, ist die „Purcell Mountain Lodge“. Eine durchaus komfortable Berghütte mit kulinarischer Verpflegung und angenehmen Zimmern. Dass die gebürtige Kanadierin Leah Evans diese abgelegene Hütte inmitten der Berge kennt, verwundert nicht. Schließlich gilt sie als „Freeski“-Profi und ist viel im gebirgigen Gelände und auf Skitouren abseits der Trampelpfade unterwegs. In der nahegelegenen Stadt Rossland, einer lokalen Skimetropole, ist Evans aufgewachsen. Das Skifahren und die Liebe zur Natur ist ihr dort in die Wiege gelegt worden. „Nach dem Abendessen, ohne der ,Flucht` in unsere Smartphones, redeten wir stundenlang im gemütlichen Wohnzimmer der Lodge miteinander“, erzählt Teilnehmerin Cassidy Randall über das Flugmodus-Camp. „Und plötzlich waren wir uns alle, innerhalb weniger Tage näher, als einige Menschen, die wir seit Jahren kennen.“ Ihre Erkenntnis: „Wir brauchten diese menschliche Verbindung. Ja, wir sehnten uns danach und gewöhnten uns rasch daran. Fast genauso, wie im Alltag, wo jeder von uns zumeist in den Pausen am Handy oder im Internet abhängt“. „Ich bedanke mich für den Flugmodus...“ Und als die Flugmodus-Gruppe am Ende des Tages gemeinsam den Sonnenuntergang und die wunderschöne Landschaft genossen hat, waren sich die Teilnehmer so nahe, wie selten zuvor. Cassidy Randall bringt dieses Gefühl so auf den Punkt: „Ich bedanke mich für den Flugmodus, um mich wieder mit den wirklich wichtigen Dingen zu verbinden...“ Web-Tipp: www.airplanemodecamps.com Fotos: Colleen Gentemann Text: Helmut Wolf
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