Ohne Geld reisen? Nur mit der Idee des Tauschens? Seit mehr als zwei Jahren bereist der australische Fotograf Shantanu Starick alle sieben Kontinente. Bis jetzt hat er keinen Cent ausgegeben. Sein globales Tauschmittel für Kost und Logis bei seinen Gastgebern: professionelle Fotografie. „Ich bin unterwegs auf allen Kontinentender Erde. Handle mit meinen Diensten als Fotograf für alle lebensnotwendigen Güter,“ erzählt der Australier Shantanu Starick mit Überzeugung . Seit über zwei Jahren ist Starick auf Weltreise. Er hat kein Geld bei sich, besitzt keine Verträge mit Unternehmen – „nur meine Kamera und ein Lächeln“, schmunzelt er. Ganz bewusst verzichtet er bei seinem globalen Projekt „The Pixel Trade“ auf finanzielle Leistungen. Aufgewachsen ist der 26jährige Shantanu Starick im australischen Bundesstaat New South Wales im südöstlichen Teil Australiens. Dort verbrachte er viel Zeit in der Natur und den Bergen. Möglicherweise keimte dort erstmals der Drang auf nach Freiheit und dem Verlangen die Welt auf ganz andere Art und Weise sehen zu wollen. Ursprünglich begann Starick ein Architekturstudium. Mit Architekturfotografie nebenbei konnte er in Brisbane ganz gut leben. Die Idee, ohne (viel) Geld die Welt zu bereisen ließ ihn jedoch nicht mehr los. Aus der Idee wurde schließlich ein konkretes Projekt. Dessen Grundgedanke lautete: ohne Geld Reisen und die Fotografie als eine Form der Zahlung einzusetzen. Der Name des Fotoprojekts: „The Pixel Trade“. Im Jahr 2012 verkaufte Shantanu Starick schließlich sein Auto, lagerte seine Sachen bei seinen Eltern und hielt mit seiner Kamera Ausschau nach seinen ersten Gastgebern und Auftraggebern. Rasch lernte er ein Paar, eine Musikerin und ein Innenarchitekt aus England kennen, die gerade nach Melbourne gezogen sind. Seine ersten Tauschpartner sorgten dafür, dass er zu Essen und zu Trinken hatte und ein Dach über den Kopf bekam. Im Austausch fotografierte er für sie. Gastgeber und Auftraggeber auf der ganzen Welt. In der Zwischenzeit sind zweieinhalb Jahre vergangen. Starick hat viele Länder dieser Welt bereist und interessante Menschen kennengelernt. Er war in Australien, Nordamerika und in Europa unterwegs – ohne einen einzigen Cent auszugeben. Er hat auf Hochzeiten fotografiert, hat für Privatpersonen und für Firmen professionelle Fotos angefertigt. Im Gegenzug haben seine Auftraggeber für Anreise, Essen und Unterkunft gesorgt. Und manchmal ist auch ein neues T-Shirt, neue Schuhe „oder einfach eine Umarmung“ im Tauschhandel drinnen gewesen… „Die Idee das Pixel Trade-Fotoprojekts ist es, den Tauschhandel in unser tägliches Leben mit einzubinden. Und zu zeigen, das dies auch in einem globalen Kontext funktioniert,“ umschreibt der urbane Nomade seine Mission. Dabei spiele vor allem die „Natur der Beziehungen“ eine wesentliche Rolle. Geld, so Starick, beeinflusse uns Menschen im Umgang miteinander. Die Begegnung seiner Tauschpartner ohne Geld fördere dagegen die Beziehung auf freundschaftlicher Basis. „Während ich unter dem Dach meiner Gastgeber schnarche, bitte ich sie darum für mich Telefongespräche mit Freunden und Kollegen zu organisieren, die sich mit mir auf einen weiteren Tauschhandel einlassen,“ erzählt Shantanu Starick von seinen Aufenthalten. Im Schnitt verbringt er drei Tage bei seinen Tauschpartnern. Viele Kontakte entstehen über seine Website, wo er seine aktuellen Reisepläne bekannt gibt und Fotos zeigt. Er möchte jedenfalls noch viele Menschen mit seiner geldlosen Lebensweise inspirieren und zum Nachdenken anregen. Seinem Ziel, alle sieben Kontinente ohne Geld zu bereisen, wird er auf jeden Fall nachgehen. Im kommenden Jahr geht es nach Südamerika. Zuletzt sagt er noch: „Gib ein wenig, und du bekommst viel zurück“. Man glaubt es ihm und reist ihn Gedanken ein Stückchen mit… www.thepixeltrade.com Helmut Wolf
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