Ein herrliches, altes Landgut im italienischen Ort Monestevole. Seit dem Vorjahr können Besucher in der umbrischen Gemeinde dem Genuss und der nachhaltigen Lebensweise frönen. Eine „ökologische Idylle, mit gutem, regionalem Essen, viel Musik und Hängematten-Atmosphäre. Finanziert und auf die Beine gestellt wurde das Projekt von der Online-Community „Tribewanted“ und deren Gründer Ben Keene. Der Blick über den Hügelkamm ist ein Traum. Vor allem zur Dämmerung. Wenn die letzten Sonnenstrahlen über die weitläufige, sanft hügelige Landschaft schimmern, kehrt Ruhe und idyllische Stille ein am Bauernhof von Monestevole. Nur hie und da ein Wiehern von der Pferdekoppel. Auf dem kleinen Hügel in Umbrien, unweit der Kleinstadt Umbertide, rund 2 Autostunden süd-östlich von Florenz entfernt, verbirgt sich ein ganz besonderes Urlaubsziel… …ein „weltoffener Bauernhof“,der den Besucher am italienischen Landleben teilhaben lässt. Von Brot, Nudeln und Pizza machen, über Oliven ernten bis hin zu Yoga am Pool: der Besucher erlebt die Urlaubszeit nicht abgegrenzt im Hotelgelände, sondern tritt in einen regen, kulturellen Austausch mit der lokalen Bevölkerung. Wer will, kann im Kräutergarten mithelfen oder die Pferde pflegen. Wer nicht will, kann entspannt Sonnenbaden oder ein Buch in der Hängematte lesen. Nachhaltig Urlauben. Die ursprünglich aus dem 15. Jahrhundert stammende Gebäudeansiedelung, wurde mit viel Herzblut restauriert. Das sieht man dem verwinkelten Feldsteinbau, der sich harmonisch in die umbrische Landschaft einfügt, überall an. Das rote Ziegeldach, der Gemüse- und Obstgarten, die Olivenbäume und die liebevoll eingerichteten Ferienapartments, strahlen eine große Wärme aus. Es gibt „grünen Strom“ aus erneuerbaren Energien, eine Biomasse-Heizung und nachhaltige Bautechnik. Lokale Tradition und moderner Öko-Tourismus passen perfekt zueinander. Rund 40 Hektar umfasst das Landgut, inklusive Wald, Olivenhain, eigenem Weinberg und Garten mit Swimmingpool. Die Küche ist das Herz des liebevoll restaurierten Bauernhauses. Statt einem Hotel-Restaurant steht die Küche allen Gästen offen. Wein, Olivenöl, Marmelade, Tomatensauce und das Gemüse, stammen aus Monestevoles Permakultur-Gärten. Pferde, Kühe, Ziegen, Schafe, Schweine, Enten, Hühner, Hunde, Katzen und sogar ein Albino-Pfau, sorgen für ein tägliches, reges Treiben. Besonders beliebt sind das Hausschwein Matilda und Ziege Tiramisu. Es ist aber nicht der klassische „Urlaub am Bauernhof“. Die Einheimischen teilen alles mit den Besuchern: es wird gemeinsam gegessen, getrunken und Musik gemacht. „Feels like home“. „Ich bin ein pragmatischer Optimist“, erzählt Ben Keene mit einem Lächeln. Der sympathische Engländer hat im Jahr 2006 die Online-Community „Tribewanted“ gegründet. Deren Ziel ist es, weltweit kleine Gemeinden in umweltfreundliche Reiseziele zu verwandeln. Tribewanted basiert auf dem Idealismus und der finanziellen Mithilfe eines globalen Online-Netzwerkes. Motto: Lasst uns gemeinsam, nachhaltig Urlauben – und die Welt retten. Für zwölf Euro im Monat leistet jedes Mitglied quasi eine Anzahlung für den nächsten Urlaub in einer der Destinationen. Online entscheiden die Mitglieder, wo das nächste Tribewanted-Tourismusprojekt weltweit entstehen soll. Willkommen sind dort aber auch Nicht-Mitglieder, wie Keene betont. Eine abgelegene Insel auf den Fidschis war das erste Tribewanted-Projekt im Jahr 2006. Ben Keene (Foto links), Gründer der Online-Community, sorgte bei der Eröffnung für großes Aufsehen, als er sich auf der Insel „Vorovoro“ mit Bastumhang und Körperbemalung fotografieren ließ. National Geographic druckte daraufhin eine Cover-Story, der TV-Sender BBC sendete sogar eine Dokumentation über die Initiative. Das zweite Öko-Tourismus-Projekt entstand in der kleinen Fischergemeinde John Obey im afrikanischen Staat Sierra Leone. Vor einem Jahr wurde das dritte Projekt in Umbrien aus der Taufe geholt. Alle Entwicklungsschritte erfolgen in enger Abstimmung mit der lokalen Bevölkerung. Die Botschaft: Öko-Tourismus bringt langfristige Vorteile für alle Beteiligten – für die Einheimischen, für die Tourismusbranche und natürlich für die Besucher. Gutes Tun und es sich gut gehen lassen. So lässt sich in etwa die Kernphilosophie der Online-Gemeinde Tribewanted auf einen Nenner bringen. Die englische Sunday Times hat dem sozialen Netzwerk jedenfalls das Potenzial „zur Veränderung der gesamten Tourismus-Branche“ zugesprochen. Wo wird die nächste Tribewanted-Destination nach Italien entstehen? „Da gibt es viele Optionen“, schmunzelt Gründer Ben Keene. Gemeinsam mit Co-Gründer Filippo Bozotti und der anwachsenden Online-Community, stehen Detroit, Schottland, Panama oder Laos im Blickwinkel. Man freut sich jedenfalls schon auf das nächste, alternative All inclusive-Projekt… Tribewanted Helmut Wolf
0 Comments
Leave a Reply. |