„Privatsphäre“ im Internet? Ohne „Verfolgung“, ohne Werbung? Einfach nur Suchen: „DuckDuckGo“ nennt sich jene Suchmaschine, mit der Gabriel Weinberg eine Art „Anti-Google“ etabliert hat... Ob bei der Suche nach einer Urlaubsregion, nach einem T-Shirt oder einen neuen Kinofilm - Wer Anfragen auf Google vornimmt, dem „blinken“ kurze Zeit später in sozialen Netzwerken oder auf Konsumportalen entsprechend „abgestimmte“ Werbebotschaften oder Banner entgegen. Suchmaschinenkonzerne, wie Google „vermessen“ ihre Nutzer. Sie merken sich, was wir suchen. Und wenn die Nutzer dann noch ein Android-Smartphone besitzen - oder bei Gmail angemeldet sind -, funktioniert die Datensammlung noch viel besser. Jeder Klick wird gespeichert und ausgewertet - für „optimale Treffsicherheit“ der Zielgruppe. Und damit kann Google passgenau Werbung verkaufen... „Zu viele Menschen glauben,dass Sie im Internet keine Privatsphäre erwarten können. Wir sind anderer Meinung und haben es uns zur Aufgabe gemacht, einen neuen Vertrauensstandard im Internet zu setzen“, betont Gabriel Weinberg mit großer Überzeugung. Vor zehn Jahren hat Weinberg die Suchmaschine „DuckDuckGo“ (DDG) in den USA gegründet. Sein Grundsatz, damals wie heute: „Eine Suchmaschine, die sie nicht verfolgt“. Einer Philosophie, der mittlerweile rund 16 Millionen „Suchende“ täglich auf DDG nachgehen. Mit Ergebnissen aus über 400 individuellen Quellen, von Wikipedia über Bing bis Yahoo, Yandex oder Yummly. Der verspielte Name des Portals ist eine Interpretation von „Duck, Duck Goose", dem Namen eines Kinderspiels, das im deutschsprachigen Raum als „Der Plumpsack geht 'rum" bekannt ist. DuckDuckGo sammelt nach eigenen Angaben keine Benutzerdaten. Und gibt auch Anfragedaten nicht an seine Suchpartner weiter. „DDG sammelt oder teilt standardmäßig keine persönlichen Informationen. Das ist kurz gesagt unsere Datenschutzrichtlinie“, unterstreicht Gabriel Weinberg die grundlegende Philosophie seiner Suchmaschine. Die Privatsphäre des Nutzers steht an erster Stelle. Aus diesem Grund werden keine IP-Adressen gespeichert, keine Informationen über Besucher protokolliert und Cookies nur verwendet, wenn sie absolut notwendig sind. 2010 führte DDG die anonyme Suche ein, einen Ausgangspunkt für die Kooperation der Suchmaschinen mit dem Anonymisier-Netzwerk „Tor“. Diese erlaubt Anonymität durch Routing des Datenverkehrs durch eine Vielzahl verschlüsselter „Onion-Routings“. Spenden für „Privatsphäre-Projekte“ im Web. Seit 2018 will die Suchmaschine den Datenschutz seiner Nutzer nicht nur während der Web-Suche, sondern auch beim Surfen im Internet absichern. Für diesen Zweck hat DuckDuckGo neue Browser-Erweiterungen für Firefox, Chrome und Safari sowie mobile Apps für Android und iOS entwickelt. Laut DDG kommen auf 76 Prozent aller Webseiten Google-Tracker („Verfolger“) zum Einsatz. Während wiederum 24 Prozent auf Facebook-Tracker setzen. Seit 2011 hat DDG rund 800.000 US-Dollar an Projekte gespendet, die daran arbeiten, die „Privatsphäre im Internet“ zu verbreiten. Mit der „DuckDuckGo Privacy Challenge Crowdfunding-Kampagne“ läutete das US-Unternehmen nun eine neue Ära der „Online-Privatsphäre“ ein. „Ab heute unterstützen wir mehr als 20 Non-Profit-Organisationendurch eine massive Crowdfunding-Kampagne, die von „CrowdRise“, der weltweit größten Fundraising-Plattform für gemeinnützige Spenden, veranstaltet wird“, freut sich DDG-CEO Gabriel Weinberg über den Erfolg der Crowdfunding-Kampagne. Die teilnehmenden Organisationen/Projekte ermöglichen dem Benützer „privater“ Online zu sein. Vor kurzem hat auch der Web-Browser „Vivaldi“ DuckDuckGo als Suchmaschine in privaten Fenstern voreingestellt. „Wir sind stolz auf die Zusammenarbeit mit DuckDuckGo, um Lösungen zu finden, die den Datenschutz der Benutzer respektieren", erklärt Vivaldi-Gründer Jon von Tetzchner diese Entscheidung. „Wir verfolgen Sie nicht – Punkt.“ Das verstärkte Bemühen um mehr Datenschutz im Web, ist in jedem Fall zu unterstützen. Und wie im wahren Leben, gilt auch Online: die Privatsphäre des Einzelnen ist stets zu respektieren und anzuerkennen. „Andere Suchmaschinen zeichnen Ihre Suchanfragen auf - selbst im „Privatsphäremodus“. Wir verfolgen Sie nicht – Punkt.“ Mehr solche klare Aussagen braucht die Online-Welt... Web-Tipp: www.duckduckgo.com Quellen: Wikipedia, Spiegel Text: Helmut Wolf
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