Die Sprache ist das Tor zur Welt, sagt Dinis Angsberg. Der aus Guinea-Bissau stammende Flüchtling spricht sechs Sprachen. Dennoch hat er zehn Jahre auf einen Arbeitsplatz in Österreich warten müssen. Den hat er jetzt gefunden – im „Magdas Hotel“ in Wien... „Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch, Englisch, Deutsch und ein bisschen Schwedisch“. Man merkt es sofort. Dinis Angsberg, 29, ist bescheiden. Dennoch ist er sich seiner (sprachlichen) Fähigkeiten und sozialen Qualitäten bewusst. Im Grund spricht er sieben Sprachen, „aber das bisschen Schwedisch ist ja eigentlich nicht der Rede wert...“. Mit Menschen arbeiten. Mit 17 Jahren ist Dinis aus Guinea-Bissau, einem Staat an der afrikanischen Westküste, ausgewandert. Schon damals, mit 13, hat er in einem Hotel bei der Rezeption mitgearbeitet. Und schon als Jugendlicher war er sich ganz sicher: er möchte in Zukunft mit Menschen und im Tourismus arbeiten. Bis nach Österreich hat in schließlich sein Lebensweg als Flüchtling geführt... Was macht man zehn Jahre ohne Arbeitsgenehmigung? „In dieser Zeit habe ich Deutsch gelernt und Ausbildungen im Hotel- und Gastgewerbe gemacht“, erzählt Dinis. Über elf Jahre lebt er bereits in Wien-Floridsdorf. In der Zeit hat ehrenamtlich ältere und behinderte Menschen betreut. Bis heute betreut er täglich einen querschnittsgelähmten Pensionisten. Seit kurzem arbeitet er an der Rezeption in Magdas Hotel. Ein Vorbild sein. „Ich möchte allen anderen Flüchtlingen ein Vorbild sein“, betont Dinis Angsberg. „Zeigen wie es möglich ist, sich mit Fleiß etwas zu erarbeiten. Es werde schließlich immer Flüchtlinge auf der Welt geben. „Wichtig ist vor allem, dass du dort, wo du leben und arbeiten willst, die Landessprache beherrscht. Damit öffnen sich alle Türen.“ „Meine Türe zu Österreich ist heute weit offen“, erzählt der 29jährige glücklich. „Ich habe meine Arbeit, meine Wohnung und mein Leben. Ich leiste meinen Beitrag zur Gesellschaft und lebe ohne Sorgen“. Das alleine ist schon viel Wert. Auf die Frage, was sein Lebensziel sei, meint er: „Genau das, was ich gerade mache“. Wie oft hört man das heute noch... Magdas Hotel Interview & Text: Helmut Wolf
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