Wir testen das Elektroauto BMW i3. Ein gänzlich subjektiver Bericht aus der Perspektive des städtischen Normalverbrauchers mit (Patchwork-)Kind und Kegel. Zwischen Kleidertausch-Party, Fußballplatz und E-Ladestation... „Super, das ist ein geiles Auto. Das müssen wir unbedingt haben. Bitte richte das den Leuten von BMW aus“, leuchten Fionas Augen. Was sie mit ihren neun Lebensjahren nicht weiß und bedenkt: das Auto kostet gut und ganz rd. 40.000 Euro. Kein Schnäppchen für ein nachhaltiges Fahrzeug... Wir testen das Auto an einem kühlen Herbst-Wochenende. Die ersten Kommentare beim Einsteigen: „Wow, man hört gar nichts“. Leise und dennoch kraftvoll cruisen wir durch die Stadt. Geht man vom Gaspedal weg, bremst das E-Auto rasch ab. Man spürt sofort ein neues Fahrgefühl: Einsteigen, auf Start/Stop-Knopf gedrückt, schon kann es losgehen... Kein Motorengeräusch, kein Gang einlegen (Automatik), auf’s „Beschleunigungspedal“ gedrückt, schon rauschen wir geschmeidig dahin. Ein angenehm geräumiges Inneres, teilweise im Upcycling-Design, vermittelt Wohlbehagen und Komfort. Jeder Abgas-Rauch im Verkehr wird einem plötzlich bewusst. Wir fahren leise, fast zurückhaltend, so kommt es einem jedenfalls vor. Es ist so ruhig im Inneren des E-Autos, dass einem der „Motorenlärm" der Benziner nebenan im Verkehr auffällt. Die „Anderen“, das sind jetzt die vielen lauten Diesel- und Benzinmotoren. Ein Gedanke drängt sich auf: „Wir sind die Guten“ des Autoverkehrs. Kein Benzin, keine Abgase, nachhaltige, zukunftsorientierte Fortbewegung. Nur die Abrollgeräusche der Reifen hören wir. Der i3 hat einen guten „Biss“: einmal aufs „Pedal“ gedrückt und das Automatik-Getriebe pusht einem förmlich nach vorne. Am Anzeige-Display lässt sich der aktuelle Energiestatus ablesen. Beim Bergauf fahren wird Energie verbraucht, beim Bergabfahren Energie gewonnen („Charge“) – und damit die Reichweite erhöht. Rund 150 km fährt man mit einer vollen Energieladung. Ein guter Schnitt, wer täglich in und rund um die Stadt unterwegs sein möchte. Wir fahren die Teenies zur Top Swap-Party in die City. Am Nachmittag geht`s ins Einkaufscenter „Millenium City Wien“, wo wir die erste „E-Ladestation“ aufsuchen. In der vermeintlichen „Motorhaube“ vorne befinden sich kein Motor oder Getriebe, sondern das Ladekabel (Stecker „Typ 2“). Also: kein Ölstand kontrollieren, kein Ölwechsel, kein Winterfit-Service usw. Der Ladevorgang gestaltet sich überaus einfach: „Plug & Charge“ sozusagen. Die kostenlose „TankE“-Karte von „Wien Energie“ wurde zuvor schon angefordert. In der Zwischenzeit genehmigt man sich einen Kaffee. Eine halbe Stunde ist aber zu kurz, um das E-Auto aufzuladen. Am besten man plant eine längere Shopping-Tour oder ein ausgiebiges Essen ein. Sonntag, Vormittag, am Weg zum Fußballmatch des Youngsters in die Vorstadt. Auf der Stadtautobahn geht es ruhig und gelassen dahin. Nach rascher Beschleunigung wird das E-Mobil interessanterweise bei 90 km/h nicht mehr viel schneller. Wir schalten den „Eco Pro+ Modus“ ein, um Energie einzusparen. Dabei werden Heizung bzw. Klimaanlage „runtergefahren“. Man wird ehrgeizig: wie viel Energie lässt sich durch bewusstes Fahren einsparen? Während des Fußballmatches, wieder in die Einkaufscenter-Parkgarage zum Aufladen. Noch 50 km Reichweite, zeigt das Display an. Nach ca. 2stündigem Ladevorgang (Kosten: rund 4 Euro) mitsamt längerer Kaffeepause und Zeitung Lesens, halten wir jetzt bei 70 km Reichweite. In zwei Stunden Aufladevorgang nur 20 km Reichweite gewinnen? Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass in Parkgaragen auch noch Gebühren anfallen. Fazit: nicht nur für den umweltbewussten Autofahrer ist der BMW i3 perfekt. Abgasfreie, geräuscharme Mobilität, die auch die üblichen Wartungskosten einspart. Gerade in der autolärm-geplagten Stadt wünscht man sich mehr solcher E-Autos. Ideal für all jene, die nicht allzu lange Wegstrecken - bis zu 150 km – zurücklegen müssen. Zwei Mankos: der zu hohe Anschaffungspreis und die (derzeit noch) fehlende Ladeinfrastruktur. Frage an Fiona, 9: Welches Lebensgefühl wäre es, wenn in Zukunft alle Autos in der Stadt keinen Lärm mehr machen und mit Strom fahren würden? „Geil wäre das“, ist die klare Aussage. Sie muss es wissen, schließlich wird sie in Zukunft in der Stadt leben...
BMW i3 bei DriveNow! Bis Ende des Jahres erweitert Carsharing-Anbieter DriveNow in Wien seine Flotte von rund 430 Fahrzeugen mit dem Elektrofahrzeug BMW i3. Vorerst werden 20 „Stromer“ in der Stadt verteilt. Die Anzahl der E-Autos soll abhängig vom Ausbau der Ladeinfrastruktur der Stadt ausgeweitet werden... Web-Tipps: BMW i3 www.drive-now.com Titelfoto: DriveNow Text und E-Auto-Tester: Helmut Wolf
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