Unfairerweise entweder als zu alt und verstaubt - oder zu modern und nüchtern geschmäht, haben alle öffentlichen Bibliotheken eins gemeinsam: Ihre Regale stecken voller Tore zu anderen Welten, durch die Sie kostenlos einen Blick werfen dürfen. Durch diese Wurmlöcher gelangen Sie auf die Bühne der Politik im alten Griechenland, machen Bekanntschaft mit den seltsamen Abbildungen in Handbüchern für Fotografie... ...stöbern in Wörterbüchern mit aufregend neuen Schimpfwörtern, erfahren etwas über das Liebesleben in viktorianischen Gutshäusern, Quantenmechanik, japanische Gärten, den Bau von Katapulten, die abseitigen Sexualpraktiken drogensüchtiger Adliger, Iguanodons und darüber, was im Kopf von Richard Brautigan vorging – die Liste ließe sich endlos weiterführen! Und dann ist da natürlich die leutselige alte Dame in ihrer Strickjacke, die Ihnen jedes Mal höflich zulächelt, wenn Sie wieder mal reinschauen, aber von der Sie im Stillen vermuten, dass sie alles über den Marquis de Sade weiß. Bibliotheken sind Zeitmaschinen – vollgestopft mit allem, was Sie jemals werden wissen wollen oder verstehen können, und dabei eingekapselt in eine Hülle, die so absolut reizlos und unaufregend ist, dass Sie schon ein geheimes Passwort brauchen, damit Ihr Gehirn überhaupt Zugang dazu bekommen will. Dieses Passwort besteht aus einer Kombination von Neugier und freier Zeit. Dan Kieran Fröhlich sein. Auf Bäume klettern. Sex am Morgen... Die besten Dinge im Leben kann man nicht kaufen. Davon sind die beiden englischen Autoren Tom Hodgkinson und Dan Kieran überzeugt. Und sie belegen dies in ihrem amüsanten „Buch der hundert Vergnügungen“. Auszüge aus „Das Buch der hundert Vergnügungen“ von Dan Kieran & Tom Hodkinson mit freundlicher Genehmigung von Rogner & Bernhard GmbH & Co. Verlags KG, Berlin Illustrationen: Stephanie F. Scholz Bestellungen bei: Suhrkamp
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