Eine neue Ära des Eventmanagements wird beim kommenden „Eurovision Song Contest“ in der Wiener Stadthalle geschrieben: erstmals wird die größte TV-Veranstaltung der Welt als „Green Event“ ausgerichtet. Dabei setzt man auf effizienten Energieeinsatz ebenso wie auf Recycling-Systeme und nachhaltige Produkte. Für Österreich im Rennen: die junge Rockband „The Makemakes" (Foto). Es ist schon etwas Besonderes. Und hoffentlich gerät der „Green Eurovision Song Contest“ zum Vorbild für viele andere große Veranstaltungen auf der Welt. Nicht nur werden sich wieder Millionen internationaler TV-Zuschauer von der musikalischen Kreativität der teilnehmenden Staaten überzeugen können. Auch das moderne Bewusstsein für Ökologie und Nachhaltigkeit wird eine zentrale Rolle bei dem großen Event im Mai 2015 spielen. Ökologische und ressourcenschonende Anforderungen stehen an oberster Stelle des Gebäudemanagements. Der mittlerweile 60. Eurovision Song Contest (ESC) schlägt damit ein neues Kapitel in seiner langjährigen Geschichte auf: „Greening Eurovision“! Der ORF als Veranstalter, die Wiener Stadthalle als Veranstaltungsort sowie die Stadt Wien und ganz Österreich avancieren gewissermaßen zu „Botschaftern der Nachhaltigkeit“. Der Slogan lautet entsprechend: „Building Bridges“. Nachhaltigkeitsaspekte zuerst. „Was unsere Investitionen betrifft, so schauen wir immer zuerst auf deren Nachhaltigkeitsaspekte“, betont Wiener Stadthalle-Geschäftsführer Kurt Gollowitzer. Das Facility Management ist seit mehr als fünf Jahrzehnten in der hauseigenen Abteilung „Betrieb“ angesiedelt und gilt als einer der wichtigsten Bereiche im Haus. „Andere europäische Hallen haben das ausgelagert und müssen wesentlich früher sanieren“, erläutert Gollowitzer. „Selber passt man eben immer am besten auf sein Haus auf“. Abfallvermeidung und Recycling. Ressourcenschonung ist ein zentrales Element beim ESC und umfasst ein weitreichendes Spektrum. An vorderster Stelle steht deshalb: Materialien sparsam einsetzen und wenn möglich wiederverwenden oder -verwerten. Die Wiederverwertungsmaßnahmen reichen bis zu den Elementen der Bühnenkonstruktion. Abfallvermeidung gilt als oberste Prämisse des Abfallwirtschaftskonzepts. Regionale Speisen und Getränke. Das Green Event wird Getränke nur in Mehrwegbechern bzw. –gebinden zur Verfügung stellen. Auch wird es keine Getränkedosen geben, ebenso keine Maschinen mit Kapselsystemen für Kaffee oder Tee. Alle Speisen und Getränke sind vorrangig regionale Spezialitäten und stammen aus nachhaltiger Produktion. Während der Veranstaltung wird Gratis-Leitungswasser - „Wiener Wasser“ - zur Verfügung gestellt. Anreise mit „Green Ticketing“. Ein großer Teil der Umwelteffekte entfällt auch auf die Anreise der Besucher: Fans und Gäste des ESC sollen deshalb dazu animiert werden, möglichst umweltfreundlich zum Event zu kommen. Stichwort „Green Ticketing“: die Tickets des Song Contests gelten als Freifahrtscheine für die Wiener Linien. Die jugendlichen Teilnehmer des „European Youth Contest“ reisen sogar gratis mit der ÖBB aus ganz Österreich an. Das Energiemanagement basiert ebenfalls auf ökologischen Grundsätzen: so werden während des ESC ausschließlich energieeffiziente Elektro- und IT-Geräte eingesetzt - bis hin zur Event- und Showtechnik. Die Stromversorgung des Green Events erfolgt zur Gänze über das öffentliche Netz. Auf Aggregate wird möglichst verzichtet. Upcycling – aus alt mach neu. Dekorationsmaterialien, wie Planen und Drucke, werden für eine Nachnutzung - etwa als Taschen - zur Verfügung gestellt. Die Verarbeitung der Taschen wird in weiterer Folge von Sozialprojekten übernommen. Sogar alle Teppiche in der Stadthalle, wie im „Green Room“ und im Journalisten-Bereich, werden am Ende recycelt bzw. einem „Upcycling“-Prozess unterzogen. Innovation und Ökologie vereint. Pionier-Event des Öko-Bewusstseins. Der Eurovision Song Contest 2015 in Wien - ein internationales Pionier-Event des Ökologiebewusstseins? Durchaus möglich. Davon könnte das ganze Land und vor allem die Umwelt nachhaltig profitieren.... Web-Tipp: songcontest.orf.at Der Artikel ist auch im Facility Management-Special von Media Planet erschienen. Titelfoto: Song-Contest-Teilnehmer 2015 für Österreich „The Makemakes“ Fotos: Stadthalle, ÖBB, ORF Text: Helmut Wolf
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