Fische wollen wandern. Menschen immer mehr saubere Energie - aus Wasserkraft. Mit „Fischwanderhilfen“ setzt Stromerzeuger Verbund auf nachhaltige Renaturierung der Flüsse... „Aus ehemals 15 sind schon 25 Fischarten belegt“, zeigt sich Mathias Jungwirth begeistert. „Frauennerfling und Zingel sind wieder da. Zahlreiche Wildkarpfen ziehen zum Laichen in die neue Traisen. Weiträumige, flache Schotterbänke sind ideale Laichareale und Kinderstuben für „Kieslaicher“, wie Nase, Barbe und Huchen...“. Für den Leiter des Institutes für Hydrobiologie und Gewässermanagement an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien, bedeuten diese Momente weit mehr als Erfolge der Wissenschaft. Dieses Renaturierungsprojekt beim Wasserkraftwerk Altenwörth an der Traisen in Niederösterreich, sind ein klares Zeichen, wie Zivilisation und Natur auch zukünftig vereint werden können... Der Fluss sollte sich selbst einen Weg suchen. Mehr als 20 Jahre hat Fischexperte Mathias Jungwirth (Foto links) für die Neugestaltung der Traisen gekämpft. Die Vision: Niederösterreichs längsten Fluss „aus seinem Bett zu befreien“. „Es ging darum, den Fluss zu gestatten, sich selbst einen Weg durch die Auenlandschaft zu suchen und einen neuen, dynamischen Mündungsbereich zu entwickeln“, betont Jungwirth. Kein einfaches Unterfangen. Schließlich war der Fluss in den Jahren zuvor neu angelegt und „hart verbaut“ worden. Anders gesagt: die Traisen wurde künstlich in einen neuen Flusslauf „gezwängt“. Das Resultat: eine deutlich sichtbare Artenarmut des Gewässers und der begleitenden Flusslandschaft. Musterbeispiel für Neugestaltung einer Flusslandschaft. Mit Österreichs größten Stromunternehmen Verbund fand das BOKU-Projektteam rund um Mathias Jungwirth schließlich den richtigen Partner. 2008 war die Finanzierung geklärt. Das gemeinsame Ziel: aus einem schwer verbautem Fluss das sogenannte „gute ökologische Potenzial“ wieder zu erreichen. Mit Erfolg, wie sich nun zeigt: die neue Traisen-Mündung avancierte zu Österreichs größten, gelungenen Renaturierungs-Projekt. Und überdies zu einem der größten „LIFE-Projekte“ in der EU. Das EU-geförderte Projekt gilt auch international als Musterbeispiel für die Neugestaltung einer Flusslandschaft. Projekte wie an der Traisen, strahlen bis in die Donau aus und tragen dort zu einem vielfältigen, ökologischen Lebensraum mitsamt einer nachhaltigen Artenvielfalt bei. Fischwanderhilfen helfen wanderfreudigen Fischen. Schon seit langem weiß man: Fische wollen wandern, um zu ihren Laichplätzen zu gelangen. Der massive Verbauungsgrad der vergangenen Jahre, macht es den Fischen jedoch nicht immer leicht. Laut Analyse des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, sind heute 54 % von Österreichs Flüssen durch Regulierungen, Wasserkraftwerke etc. stark beeinträchtigt. Mit einer großangelegten Ökologieoffensive versucht Verbund schon seit Jahren der Verbauung entgegen zu wirken. So wurde beispielsweise beim Donaukraftwerk Ottensheim Europas längste Fischwanderhilfe errichtet. In Greifenstein wird eine 4,4 km lange Fischwanderhilfe im Frühjahr 2018 eröffnet. Und für Projekte, wie im oberösterreichischen Abwinden-Asten oder der „höchsten Fischtreppe“ beim Kraftwerk Edling, kündigt sich bereits der Baubeginn für 2018 an.
Mensch, Wirtschaft & Natur Hand in Hand. Dass Renaturierung und Fischwanderhilfen höchste Priorität bei Verbund haben, belegt vor allem auch die massive Investitionsdynamik: bis heuer wurden bereits 150 Millionen Euro investiert. Bis zum Jahr 2025 werden dann rund 280 Millionen für Fischwanderhilfen aufgewendet. Hinzu kommen Beiträge von Partnern und Förderungen. Diese partnerschaftliche Umsetzung, gemeinsam mit Ländern und Landes-Fischereiverbänden, ermöglichen einen echten Mehrwert für die Ökologie. Ein schöner Beweis dafür, wie gut Mensch und Natur Hand in Hand gehen können. Nachhaltig und wirtschaftlich – das Fundament der Zukunft... Web-Tipp: www.verbund.com Fotos: Wasserkraftwerk Gerlach (Titel), Fischpass Gars, Fischwanderhilfe Villach Text: Helmut Wolf
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