Soziale Verantwortung und Lehre? Die Lehrlingsausbildung bei VERBUND hat viele Facetten – und großes Zukunftspotenzial. Davon erzählt Robert Nussbaummüller, Lehrlingsausbildner und Leiter des Ausbildungszentrums beim Kraftwerk Ybbs... „Die Lehre ist eine gute Basis für das Leben,“ ist Robert Nussbaummüller überzeugt. Er muss es wissen, schließlich hat er täglich mit jungen Menschen zwischen 15 und 19 Jahren zu tun. Seit über 30 Jahren ist er bei VERBUND beschäftigt, seit einiger Zeit als Lehrlingsausbildner im Ausbildungszentrum Ybbs. „Es geht nicht nur um technisches Know-How für Elektro- und Maschinentechnik, sondern auch darum, wie positiv ich diese Tools für Entwicklung und Gesellschaft einsetzen kann“, betont Nussbaummüller. Soziale Kompetenz und technische Tools – eine Kombination, die über viel Potenzial verfügt, unterstreicht Ausbildungszentrums-Leiter Nussbaummüller. Bei VERBUND wird diese Philosophie kultiviert und laufend weiterentwickelt. „Wir fördern Selbstorganisation und Teamfähigkeit, aber auch vernetztes Wissen, das es gilt zielgerichtet einzusetzen.“ Auf welch fruchtbaren Boden die vierjährige Ausbildung für die angehenden Elektro- und Maschinentechniker fällt, hat erst vor kurzem ein Besuch ehemaliger Lehrlinge gezeigt, erzählt Nussbaummüller. „Sie haben mir ein Geschenk mitgebracht und sich für die gute Ausbildungszeit bei uns bedankt“. Lehre für Flüchtlinge. Wie weit der Gedanke gesellschaftlicher Verantwortung bei Österreichs größtem Stromanbieter geht, wurde bereits im Spätsommer 2015 gezeigt. Während der großen Flüchtlingsströme hat man mit Caritas und Diakonie in Wien sowie Salzburg zusammengearbeitet und Büroräumlichkeiten im VERBUND-Gebäude am Wiener Westbahnhof zur Verfügung gestellt. Für das Lehrjahr 2016/17 wurden vier zusätzliche Lehrplätze für Flüchtlinge mit anerkanntem Asylstatus geschaffen. „Wir haben auch heuer wieder zwei junge Flüchtlinge aus dem Iran und Afghanistan bei uns in Ybbs aufgenommen, die einen Lehrberuf lernen“, sagt Nussbaummüller. Dabei wird auch Unterstützung bei der Freizeitgestaltung mitsamt Zusatzausbildungen angeboten. Das Spektrum reicht von: Umgang mit Geld und Alkohol bis hin zu Social Media oder einem Knigge-Seminar. Arbeitslosigkeit vs. Mitarbeitersuche? Faktum ist: Viele Betriebe in Österreich und Deutschland brauchen und suchen dringend gut ausgebildete und motivierte Facharbeiter - vor allem im Bereich der „Green Jobs“. Das ergibt die paradoxe Situation: auf der einen Seite hohe (Jugend-)Arbeitslosigkeit, und auf der anderen Seite die Suche nach auszubildenden Fachkräften. „Leider wird der Hausverstand nicht mehr gepflegt“, sagt Lehrlingsausbildner Nussbaummüller. „Viele Eltern glauben, nur in weiterführenden Schulen die Zukunft für ihre Kinder zu finden.“ Erst vor kurzem hat ihm im Rahmen eines Schnuppertags ein Schüler gesagt: Ich würde gerne Tischler werden, aber meine Mama lässt mich nicht. Um den Lehrberuf wieder gesellschaftlich aufzuwerten, braucht es auch neue Namen, ist sich Nussbaummüller sicher. Statt „polytechnische Schule“ könnte man beispielsweise „Berufsvorbereitungsjahr“ sagen. Wenn Lehrberufe einen klingenden Namen haben, kommt das besser bei den Menschen an. „Mechatroniker (Kombination aus Mechaniker und Elektrotechniker, Anm.) hört sich einfach besser an, als Maler oder Schweißer“. Auch die Sekretärin wird heute als „Back Office Manager“ benannt, und selbst der Hausmeister als „Facility Manager“ bezeichnet. „Innovation statt Imitation“. Das Besondere an der vierjährigen Lehrlingsausbildung bei VERBUND umschreibt Nussbaummüller mit einem Slogan: „Unser Motto heißt: Innovation statt Imitation. Jeden Morgen gibt es eine theoretische Stunde, die dann gleich in der Praxis umgesetzt wird.“ Schon ab dem zweiten Jahr sammeln die Lehrlinge Praxiserfahrung in einem der Kraftwerke. Neben Ybbs-Persenbeug, bildet man auch in Kaprun und Töging am Inn (Deutschland) Fachkräfte in den Berufen Elektrotechniker und Metalltechniker aus. Die Abschlussquote liegt bei nahezu 100 %(!). Was macht ihm besonders Freude bei der Arbeit mit jungen Menschen? „Man spürt sehr viel unmittelbare Dankbarkeit, und man kann die Jugendlichen auch in ihrer sozialen Entwicklung unterstützen,“ sagt Lehrlingsausbildner Robert Nussbaummüller. Irgendwie sei er ja auch immer Pädagoge und Psychologe. Und: es ist einfach toll, Jugendliche an die Faszination Technik heranzuführen. Nach den vier Ausbildungsjahren zerreißt es ihm fast das Herz, wenn er sich von den Lehrlingen verabschieden muss. Besonders stolz macht ihn, wie intensiv sich die Lehrlinge mit dem Unternehmen identifizieren. „Die behalten ihr Arbeits-Shirt auch beim nach Hause fahren an. Die sind richtig stolz auf die Marke VERBUND.“ Dieses gute Image gelte es weiterhin zu pflegen. Immerhin sind dies jene jungen Leute und Multiplikatoren, die den Ruf des Lehrberufs wieder in ein modernes Licht rücken. Ehre das Handwerk... Web-Tipp: www.verbund.com/lehre Text: Helmut Wolf
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