Gemeinsam für eine nachhaltige Energieproduktion. VERBUND, voestalpine und Siemens als Kernakteure beim Bau der weltweit größten Pilotanlage für grünen Wasserstoff in Linz. Ein klares Zeichen: der Klimawandel erfordert neue Synergien und Technologien... Strom ist der Treibstoff der Zukunft. „Sauberer“, erneuerbarer Strom wohlgemerkt. Ob Verbraucher, Gewerbe oder Industrie: das Leben auf unserer Erde würde heute ohne Strom nicht mehr funktionieren - Stichwort: Digitalisierung. Die große Herausforderung der kommenden Jahre liegt darin, den wachsenden Energiebedarf der Menschheit, bei gleichzeitig knapp werdenden Ressourcen, sicher zu stellen. Und: überdies den CO2-Ausstoß bei der Stromerzeugung gering zu halten. Die Klima- und Energieziele der EU sind klar: bis 2030 gilt es, die CO2-Emissionen um 40 % zu senken. Dies erfordert große Anstrengungen – und neue Denkansätze. An der nachhaltigen Erzeugung von Strom führt zukünftig kein Weg mehr vorbei. Darüber sind sich mittlerweile alle Experten einig. Österreich gilt europaweit als Vorreiter erneuerbarer Energien. Der österreichische Energiekonzern VERBUND ist schon heute auf dem Weg zum 100 Prozent CO2-freien Erzeuger: rund 96 % des Stroms stammen aus „Erneuerbaren“ - vor allem aus Wasserkraft. Um den anhaltenden Klimawandel auf der Erde zu stoppen und die energiepolitischen Ziele zu erreichen, braucht es jedoch weitere, tatkräftige Impulse. Vor allem gilt es in der Wirtschaft und Industrie sparten-, länder- und branchenübergreifende Akzente zu setzen – und gemeinsam zu handeln. „H2FUTURE“ nennt sich ein besonderes Projekt, das vor kurzem aus der Taufe gehoben wurde. Unter dem zukunftsträchtigen Namen verbirgt sich ein starkes Konsortium, dass sich den Herausforderungen der Energiegewinnung und -speicherung widmet - vor allem in der energieaufwendigen Industrie. Bestehend aus den Kernakteuren voestalpine (Stahlindustrie), Siemens (Technologie) und VERBUND (Energieerzeugung), wurde dem H2FUTURE-Konsortium von der Europäischen Kommission der Zuschlag für die Errichtung einer der weltweit größten Elektrolyseanlagen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff gegeben. „Wir freuen uns über dieses zukunftsweisende Projekt, das die Anliegen der produzierenden Industrie und die effiziente Nutzung sauberer Energie optimal verbindet“, zeigt sich VERBUND-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber zufrieden. Das Thema grüner Wasserstoff bietet viele Perspektiven für eine nachhaltige Zukunft: zum einen verfügt es über großes Potenzial für den industriellen Einsatz. Zum anderen eignet sich grüner Wasserstoff auch als flexible Speichertechnologie. Denn: gerade die Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien unterliegt starken Schwankungen. Grüner Wasserstoff vermag die „volatile“ Stromerzeugung auszugleichen und kann optimal in das System integriert werden. „Dies ist ein maßgeblicher Faktor, um die Industrie sowie die gesamte Branche zur Umsetzung der „COP21“-Ziele auf den richtigen Weg zu bringen“, freut sich auch Bart Biebuyck von der Europäischen Kommission. Das 18 Millionen Euro schwere Projekt, wird von der EU mit rund 12 Millionen Euro gefördert. Ziel des H2FUTURE-Projekts ist es, grünen Wasserstoff in einer der weltweit modernsten und größten Elektrolyseanlage mit Protonen-Austausch-Membran(PEM)-Technologie zu produzieren. Zudem gilt es den Einsatz des Wasserstoffs als Industriegas, sowie die Anlage am „Regelenergiemarkt“ zu testen. Die Pilotanlage wird am Gelände der voestalpine in Linz errichtet und betrieben. Der erzeugte grüne Wasserstoff, wird künftig direkt in das interne Gasnetzwerk eingespeist - und damit der Einsatz von Wasserstoff in verschiedenen Prozessstufen der Stahlerzeugung getestet. Technologielieferant für den Protonen-Austausch-Membran Elektrolyseur ist Siemens. Projektkoordinator VERBUND liefert Strom aus erneuerbaren Energien und ist überdies für die Entwicklung „netzdienlicher“ Services verantwortlich. Schrittweise „Dekarbonisierung“ der Stahlproduktion. „Derzeit ist die C02-freie Energie in der Stahlproduktion nicht möglich“, gibt sich Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender des Technologie- und Industriegüterkonzerns voestalpine AG, keiner Illusion hin. Dennoch arbeitet man konsequent an der Weiterentwicklung in Richtung einer schrittweisen „Dekarbonisierung“ (= weniger CO2-Ausstoß) bei der Stahlproduktion. Im grünen Wasserstoff sieht Eder jedenfalls „das Modell die Zukunft“. Mit der Errichtung der neuen Pilotanlage zur Herstellung CO2-neutralem Wasserstoffs, werde nunmehr ein weiterer Schritt in Richtung einer langfristigen Technologietransformation in der Stahlindustrie gesetzt. „15 bis 20 Jahre Zeit müssen sie uns aber schon geben“, sagt Wolfgang Eder. Win-Win-Situation für Mensch, Wirtschaft und Umwelt. Wie bei allen Innovationen und neuen Technologien: alles braucht seine Zeit. Gerade auch bei der Entwicklung neuer Formen „grüner“ Elektrizität. Wichtig ist bei alldem immer, ein gemeinsames Ziel zu definieren. Und das haben beim H2FUTURE-Projekt alle Akteure vor Augen. Wolfgang Hesoun, Generaldirektor von Siemens Österreich, bringt dies schließlich auf den Punkt: „Über allen steht die nachhaltige Energieproduktion“. Eine Win-Win-Situation - für Mensch, Wirtschaft und Umwelt. Video-Tipp: Web-Tipp:
www.h2future-project.eu Text: Helmut Wolf
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