Ein gelegentliches Niesen hat etwas Unschlagbares, insbesondere wenn das Niesen Sie von dem köstlichen Kribbeln in den Nasengängen befreit, das die Strahlen einer niedrig stehenden Herbstsonne hervorrufen. Die besten Nieser sind geräuschvoll und unwiderstehlich wie ein schallendes Gelächter der Nase; man sollte sich ihnen mit völliger Hemmungslosigkeit hingeben. Legen Sie Ihren Kopf in den Nacken, japsen Sie kurz davor ein paarmal nach Luft, um Druck aufzubauen, stehen Sie auf, schauen Sie in den Himmel oder, falls Sie sich in einem geschlossenen Raum befinden, umkreisen Sie einen Leuchtkörper, als wollten Sie eine darin verborgene Wahrheit ergründen. Achten Sie darauf, die feinen Härchen in Ihrer Nase, die bereits erwartungsvoll vibrieren, nicht zu blockieren, heben Sie einen Arm in die Höhe und legen Sie sich mit Ihrem ganzen Körper ins Zeug wie ein Bowler. Niesen Sie laut und mit voller Wucht und aus ganzem Herzen, als würden Sie lachen. Bitten Sie wegen des Geprustes um Entschuldigung und warten Sie darauf, dass man Ihnen „Gesundheit!“ wünscht. Halten Sie ein Niesen nie zurück, unterdrücken Sie nicht das laute Juchzen Ihrer unwillkürlichen Reflexe – sie sind es, was Sie menschlich macht. Fröhlich sein. Auf Bäume klettern. Sex am Morgen... Die besten Dinge im Leben kann man nicht kaufen. Davon sind die beiden englischen Autoren Tom Hodgkinson und Dan Kieran überzeugt. Und sie belegen dies in ihrem amüsanten „Buch der hundert Vergnügungen“. Auszüge aus „Das Buch der hundert Vergnügungen“ von Dan Kieran & Tom Hodkinson, mit freundlicher Genehmigung von Rogner & Bernhard GmbH & Co. Verlags KG, Berlin Illustrationen: von Stephanie F. Scholz
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