Fünf Übungen für mehr Achtsamkeit im Alltag. Alexandra Gelny, Sprecherin des Österreichischen Dachverbandes für Shiatsu (ÖDS), stellt einige einfache mentale und physische Übungen für mehr Achtsamkeit im Alltag vor... Wer achtsam mit sich und seiner Umwelt umgeht, gewinnt viel an Lebensqualität. Das ist eine so simple, wie effiziente (Lebens-)Einstellung. Oft reichen bereits ein paar einfache mentale Übungen im Alltag, um die eigene Achtsamkeit zu steigern. Auch gezielte Körperarbeit kann sehr hilfreich sein. Besonders bewährt im Zusammenhang mit Achtsamkeit hat sich Shiatsu. Diese fernöstliche Behandlungsmethode ist einer deutschen Pilotstudie zufolge für Achtsamkeit besonders wirksam und nachhaltig für Körper und Geist. Fünf Übungen für mehr Bewusstsein und Achtsamkeit– zusammengestellt von Shiatsu-Praktikerin Alexandra Gelny: BEWUSST IN DEN TAG „Starten Sie Ihren Tag bewusst. Stehen Sie, wenn der Wecker geläutet hat, nicht sofort auf, sondern bleiben Sie noch 2 bis 3 Minuten liegen, fühlen Sie in Ihren Körper hinein, atmen Sie einige Male bewusst tief aus und ein, räkeln und strecken Sie sich, bevor Sie aufstehen. Lassen Sie den Tag ruhig und achtsam beginnen. Bleiben Sie nach dem Aufstehen noch einen Moment neben dem Bett stehen, genießen Sie das erste Auftreten mit Ihren Füßen auf dem Boden und kommen Sie bewusst in Ihrer ‚Aufrichtung‘ an.“ BEWUSST DINGE LANGSAMER TUN „Bringen Sie, so oft sie können, bewusst mehr Langsamkeit in Ihr Leben. Wir stehen oft unter Zeit- und Termindruck. Eilen durch den Tag, auch wenn wir eigentlich nicht müssten. Schlendern statt hetzen Sie zur U-Bahn. Genießen Sie Ihre Mahlzeiten - ohne Ablenkung - und kauen Sie bewusst langsamer.“ GEBEN SIE MULTI-TASKING AUF „Multitasking ist zwar in Mode, aber in Wirklichkeit unmöglich. Das menschliche Gehirn kann sich keinen zwei oder mehr Tätigkeiten mit derselben Aufmerksamkeit widmen. Das eine geschieht immer auf Kosten des anderen. Üben Sie, immer nur eine Sache zu machen. Beginnen Sie damit, während des Gehens von A nach B nicht zu telefonieren. Und: Nehmen Sie sich zwischendurch einige Minuten Zeit, um sich ganz auf Ihren eigenen Atem, und nur Ihren Atem, zu konzentrieren.“ NEUE WEGE GEHEN „Im Alltag ist vieles Routine. Doch: Nehmen Sie einmal bewusst einen anderen Weg ins Büro. Steigen Sie eine Station früher oder später aus, nehmen Sie mal das Fahrrad oder lassen Sie Ihr Auto stehen. Ein Ausbrechen aus Routinen fördert unsere Achtsamkeit.“ ABENDS ABSCHALTEN „Schalten Sie abends ab - im doppelten Sinn. Eine Stunde vor dem Zubettgehen sollten Sie alle elektronischen Reizgeber ausschalten: TV, PC, Tablett, Handy! Nehmen Sie sich eine Stunde nur für sich: Diese kleine Übung kann helfen, das Geschehen des Tages regelrecht „abzustreifen“: Stehen Sie etwa hüftbreit und nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, um in Ihrer Atmung „anzukommen“. Beginnen Sie nun, sich mit entspannten Händen und Handgelenken von Kopf bis Fuß abzuklopfen – am Kopf mit Ihren Fingerspitzen dann weiter mit lockeren Fäusten, über Ihren Nacken jeweilse einen Arm an der Innenseite hinunter und der Außenseite hinauf, dann den Brustkorb hinunter, den Rücken hinunter (wo Sie ihn erreichen können), das Becken rundherum und beide Beine hintereinander an der Außenseite hinunter und an der Innenseite hinauf, enden Sie an den Füßen. Abschließend streichen Sie Ihren ganzen Körper mit flachen Händen von Kopf bis Fuß ab, einmal vorne, einmal entlang der Körperseiten und einmal hinten.“ WAS IST SHIATSU? Die Ursprünge von Shiatsu liegen in den traditionellen chinesischen und japanischen Gesundheitslehren. Übersetzt bedeutet „shi“ Finger und „atsu“ Druck – im Sinne aufmerksamer, achtsamer Berührung, die mit Fingerspitzen, Handballen, Ellenbogen, Knien oder Füßen ausgeübt wird. Das größte Potenzial von Shiatsu liegt in der Vorsorge, der Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Organismus und einer Steigerung des körperlichen Wohlbefindens. Web-Tipps: www.oeds.at www.shiatsu-gsd.de Fotos: ÖDS, Furansuzen Text: Helmut Wolf
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