Gelenkverschleiß...Knie-Arthrose. Eine der weltweit häufigsten Gelenkerkrankungen. Marcus Hofbauer, renommierter Kniespezialist aus Österreich, empfiehlt präventiv die frühzeitige Behandlung, aber auch Bewegung und „gelenksfreudiges“ Obst und Gemüse... Das Knie. Täglich, ein Leben lang beansprucht – und leider häufig von Verletzungen betroffen. Gerade intensiv betriebene Sportarten, aber auch dauerhaft einseitiger (Fehl-)belastungen durch X- und O-Beine oder Übergewicht, können selbst schon bei Kindern und Jugendlichen zu Arthrose führen. Experten gehen davon aus, dass rund ein Viertel aller Menschen bis Mitte 30 unter häufigen oder dauerhaften Kniebeschwerden leidet - meist verursacht durch Knorpelschäden. Arthrose ist weltweit die häufigste Gelenkerkrankung und das Schmerzthema Nr. 1. Im deutschsprachigen Bereich klagt jeder Zehnte über den „Verschleiß der knorpeligen Gelenkflächen des Kniegelenks“. Doch es gibt Gegenmitteln und -strategien... „Gelenke lieben Bewegung! Gerade bei Belastungen wird wichtige Gelenksflüssigkeit durch den Knorpel gepumpt, die die Gelenke ‚schmiert‘ und mit wichtigen Nährstoffen versorgt“, sagt Marcus Hofbauer. Hofbauer ist international renommierter Facharzt für Unfallchirurgie sowie Kniespezialist und Teamarzt des Bundesliga-Fußballvereines FK Austria Wien. Die Gelenke bei Arthrose zu schonen, sei ein folgenschwerer Irrtum. Für all jene, die im Berufsalltag viel sitzen und unter Gelenkschmerzen in den Knien leiden, rät der Knie-Spezialist den Arbeitsplatz ‚ „Gelenke-freundlich“ zu gestalten. Beispielsweise: statt dem Bürostuhl einen so genannten „Pezziball“ zu verwenden. Dieser Ball stärkt durch die permanent leichten Ausgleichsbewegungen die Muskeln und Bänder, die den Gelenken halt geben. Knackige Zutaten vs. knackende Gelenke. Eine gesunde Ernährung kann den Knorpel zwar nicht wiederaufbauen, aber Entzündungen und Schmerzen lindern - und sogar Knochen stärken. „Als Teamarzt des FK Austria Wien sehe ich, dass bei jungen Athleten, Verletzungen schneller ausheilen, wenn sie sich gesund ernähren“, sagt Hofbauer (Foto). „Dies kann auch auf den Gelenkverschleiß übertragen werden“. Eine gesunde Ernährung, bestehend aus einem hohen Anteil an Obst und Gemüse, gilt als besonders gelenkfreundlich und unterstützt den Heilungsprozess von entzündeten Gelenken. Vor allem eine gezielte Aufnahme von guten Omega-3-Fettsäuren, wie sie verstärkt in Fisch oder Leinöl vorkommt, hilft Entzündungen bei Arthrose zu reduzieren, sagt der Oberarzt und Leiter des „Forschungsclusters für Sport- und Gelenkserhaltung“ an der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie im Allgemeinen Krankenhaus Wien (AKH). „Natürliches Schmiermittel“. Infolge einer Arthrose verändert sich die Gelenksflüssigkeit – vor allem die Konzentration des „natürlichen Schmiermittels“ der Gelenke, die sogenannte Hyaluronsäure, nimmt deutlich ab. Eine Therapie mit Hyaluronsäure, die direkt in das Kniegelenk gespritzt wird, kann dieses Depot wieder ins Gleichgewicht bringen. „In das Kniegelenk injizierte Hyaluronsäure kann die Schmerzen nicht nur lindern, sondern wirkt zudem entzündungshemmend. Allerdings: wenn die Arthrose noch nicht allzu weit fortgeschritten ist“, so der Facharzt. Ab wann eine Transplantation, sprich ein künstliches Kniegelenk notwendig wird, kann laut dem Kniespezialisten nicht pauschal festgelegt werden. Denn: das wichtigste Entscheidungsmerkmal, ist der Schmerz des Betroffenen... Steifes Gelenk, schmerzendes Knie? Nach längerer Ruhe oder am frühen Morgen nach dem Aufstehen reagiert das Gelenk schmerzhaft und steif? Mit Arthrose gehen die meisten zu spät zum Arzt, weiß der Kniespezialist aus der Praxis: „Arthrose ist eine heimtückische Krankheit. Der Verschleiß der Gelenke beginnt nämlich schon lange Zeit vor den ersten Beschwerden. Und: entstandene Knorpeldefekte verschwinden nicht wieder, sondern verschlimmern sich“. Wichtig sei es daher, auf den sogenannten „Anlaufschmerz“ zu achten: „Wenn die Knie schon beim ersten Schritt nach dem Aufstehen schmerzen, sollte man dieses Warnzeichen ernst nehmen. Eine rechtzeitige Diagnose sowie gezieltes Training können die Folgen von Kniearthrose deutlich lindern“, unterstreicht Sportchirurg Hofbauer.
Fazit: Körperliche Aktivitäten wie Nordic Walking, gemäßigtes Wandern oder Radfahren sind besonders effiziente Methoden, um einer möglichen Knie-Arthrose vorzubeugen. Gleichmäßige Bewegung sorgt dafür, dass der gefäßfreie Knorpel massiert, leicht zusammengepresst und durch diesen Pumpmechanismus frische Nährstoffe aus der Gelenkflüssigkeit in den Knorpel befördert werden. Diese gesunde Knorpelschicht wirkt dann wie ein Stoßdämpfer... Das „Lebenselexier Bewegung“ – noch immer das nachhaltigste und gesundheitsfördernste Mittel aller Zeiten! Web-Tipps: Stiftung Gesundheitswissen – Knie-Arthrose-Prävention www.drhofbauer.at Fotos: Unsplash (Titel), Composita, Pexels / Pixabay Text: Helmut Wolf
0 Comments
Leave a Reply. |
|