„Deine Nahrungsmittel sollen deine Heilmittel sein.“ sagte schon Hippokrates, der berühmte griechische Arzt und Philosoph, dessen Eid auch jeder moderne Arzt heute noch schwört. Nahrung als Medizin – ein kontroversielles Thema das die Ernährungswissenschaft seit vielen Jahrzehnten beschäftigt – mit vielen unterschiedlichen Ergebnissen. Gibt es eine „nachhaltige“ Ernährung in mehrerer Hinsicht? Heilmittel sind erst dann notwendig, wenn man krank geworden ist. Was macht den Menschen krank? Eine schwer zu beantwortende Frage auf die es viele individuelle Antworten gibt, doch in den allermeisten Fällen wird ein Thema immer wieder auftauchen: die Ernährung. Sie bildet die Basis für den Aufbau und das Funktionieren unseres Körpers. Daher sollte sie optimal mit ihm harmonieren. Wenn man Ernährungsexperten nach der „richtigen“ Ernährung fragt, so hat man sich über die Jahre auf eine tendenziell gültige Antwort geeinigt: die Basis der Ernährung sollte viel frisches Obst und Gemüse mit einer Grundlage von Kohlehydraten aus Vollkornprodukten bilden. An der Spitze der gängigen Ernährungspyramide steht süßes und tierische Eiweiße. Denn eines haben alle Studien und Untersuchungen der letzten Jahrzehnte bestätigt – pflanzliche Kost ist in allen Fällen förderlich für unseren Körper, tierische Produkte schädlich. Es gibt keine einzige Studie die besagt, dass wir Menschen mehr tierische Nahrung zu uns nehmen müssen um gesünder zu sein. Auch unsere nächsten Verwandten im Tierreich – die Menschenaffen – sind allesamt Pflanzenfresser. Viele weitere physiologische Gegebenheiten weisen darauf hin, dass wir als Pflanzenfresser gebaut sind und nur Kraft unserer Intelligenz und der damit bedingten Überlegenheit allen anderen Arten gegenüber, über die Jahrtausende zum Fleischfresser wurden. Warum also nicht gleich auf eine „nachhaltige“ Ernährung umstellen, die in mehrerer Hinsicht als nachhaltig bezeichnet werden kann:
Den größten Verursachern der Sterblichkeit in unserer zivilisierten Welt ist über vegane Ernährung vorzubeugen. Herzinfarkt und Herzerkrankungen als Todesursache Nummer 1 stehen in engem Zusammenhang mit Cholesterin, das bei veganer Ernährung vollkommen weg fällt. Nummer 2 in der Sterblichkeit stellen mittlerweile die Krebserkrankungen dar. Viele Studien konnten den Zusammenhang von z.B. Milchkonsum und Konsum tierischer Eiweiße als „Brandbeschleuniger“ bei Krebserkrankungen nachweisen. Vom Zellschutz der Antioxidantien, die bei rein pflanzlicher Kost in hohen Mengen aufgenommen werden, mal ganz abgesehen. Den positiven Efeffekt veganer Ernährung konnte man vor einiger Zeit in einer Sendung des ZDF sehen: "Vegetarier vs. Fleischesser" sehr schön sehen. Schon nach 30 Tagen waren die medizinischen Werte der vegan ernährten Probanten signifikant verbessert, sowie die Werte zweier Vegetarier, die 30 Tage Fleisch gegessen haben sich signifikant verschlechtert haben. Wen die gesundheitlichen Vorteile pflanzlicher Ernährung nicht überzeugen, für den sind vielleicht die ökologischen gewichtig. Die Produktion von Fleisch und tierischer Nahrung ist der größte Umweltfaktor unserer Erde. Das Ausmaß an Energie und Rohstoffen, das in die Produktion von tierischen Lebensmitteln läuft ist unermesslich. Die Tiermast ist der größte Produzent von Treibhausgasen – größer noch als der globale Verkehr – eingeschlossen Flugverkehr. Sie trägt einen Anteil von 37% der globalen Methan Emissionen, 9% des Treibhausgases CO2 und 65% von Distickstoffmonoxid – einem Gas das ein 300-fach größeres Potential zur globalen Erwärmung hat, als CO2. Über 90% der Weltsojaernte und über 50% der Getreide und Maisernte gehen in die Fütterung der Tiere in der Landwirtschaft. Es gibt keine andere Industrie die soviel Wasser verbraucht wie die Nahrungsmittelindustrie. 70% aller Trinkwasserressourcen gehen in die Landwirtschaft. Eine omnivore Ernährungsweise (Mischkost) erfordert ungefähr 15.000 Liter täglich, eine vegetarische 4.500 Liter und eine vegane ca. 1.100 Liter. Und Wasser wird in kommenden Jahren immer stärker zum Zündstoff eventueller Konflikte werden. Pflanzliche Ernährung ist also ein ökologischer Faktor mit dem jeder Einzelne so viel positives für unsere Umwelt leisten kann wie mit keiner anderen Lebensumstellung! Langfristig nachhaltige Ernährung ist also vegan – für Körper und Umwelt! Zu guter Letzt wiegen noch die schweren ethischen Argumente. Wer möchte in einer zivilisierten Welt Massentierhaltung und Massenmord in unseren Schlachthöfen unterstützen. Das Argument, man konsumiert nur Bio-Fleisch und Wurst ist leider nur sehr kurzsichtig. Damit sind die Zustände in den Tierfabriken nicht gebessert, nur weil biologisches Futter zum Einsatz kommt. Tatsache ist, dass wenn immer mehr Menschen immer mehr Fleisch essen wollen, sich die Rechnung einfach nicht ausgeht. Je mehr tierische Produkte wir essen, desto weniger Menschen können wir ernähren – damit ist es nicht nur eine Verantwortung gegenüber den Tieren, die wir durch unseren Ernährungsstiel zu tragen haben, sondern auch gegenüber Menschen die durch unser Konsumverhalten hungern müssen! Die Tiere die wir essen, funktionieren biologisch sehr ähnlich wie wir. Sie haben Nervensysteme, Hormonsysteme, Sinneswahrnehmungen. Die Angst und Panik, die Wut, die Verzweiflung – alles Zustände die in unserem Körper durch Hormonausschüttungen messbar werden – fühlt ein Tier bei seiner Schlachtung. Man isst diese Zustände in Form der Hormone, die ganz die gleichen sind, wie in unserem Körper, mit. Daher ist es leicht erklärlich, warum in vielen psychologischen Studien, Fleischesser mehr zu Stress, Anspannung, Angstzuständen, Panik, Aggression neigen als Vegetarier. Will man das? Nachhaltige Ernährung in vielerlei Dimension bedeutet daher sicher: weniger, oder idealerweise gar nichts, tierisches – viel pflanzliches! Wir haben es alle in der Hand diese Erde zu einem besseren Platz zu machen! Sascha Pölzl
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