Wie viele Quadratmeter braucht ein Mensch? Ansteigende Mietpreise, Verstädterung und die Veränderung der Lebens-modelle erfordern neue Wohnkonzepte. Sind „Shared Spaces“ ein Modell der Zukunft? Analyse.
Mehr und mehr Leute zieht es in Städte. Städte wie Wien, Berlin oder Zürich sind dafür gute Beispiele. Die Hauptstädte, aber auch viele andere Städte im deutschsprachigen Raum, erleben seit Jahren massive Zuwächse bei der Bevölkerungszahl. 75 Prozent der Weltbevölkerung lebt bereits in Städten. Tendenz steigend. Die Stadt der Zukunft wächst und wächst. Der Zuzug verkleinert das Wohnungsangebot. Und oft ist der ideale Wohnraum - entsprechend dem Lebensabschnitt - schwer zu finden. Entweder ist die Wohnung zu groß, zu klein oder – sehr oft - zu teuer. Dabei stellt sich eine Grundsatzfrage: wie groß sollte Wohnraum eigentlich sein, um ein gutes Leben führen zu können?
Mehr und mehr Leute zieht es in Städte. Städte wie Wien, Berlin oder Zürich sind dafür gute Beispiele. Die Hauptstädte, aber auch viele andere Städte im deutschsprachigen Raum, erleben seit Jahren massive Zuwächse bei der Bevölkerungszahl. 75 Prozent der Weltbevölkerung lebt bereits in Städten. Tendenz steigend. Die Stadt der Zukunft wächst und wächst. Der Zuzug verkleinert das Wohnungsangebot. Und oft ist der ideale Wohnraum - entsprechend dem Lebensabschnitt - schwer zu finden. Entweder ist die Wohnung zu groß, zu klein oder – sehr oft - zu teuer. Dabei stellt sich eine Grundsatzfrage: wie groß sollte Wohnraum eigentlich sein, um ein gutes Leben führen zu können?
Ist größer wirklich besser? Wenn wir darüber nachdenken, wie viel privaten Raum wir benötigen, um gut zu leben, bringen wir normalerweise (viel) Raum mit Luxus und Status in Verbindung. Aber: heute verändert sich die Idee des „Je größer, desto besser“. Bevölkerungswachstum, fortschreitende Alterung der Gesellschaft, steigende „Verstädterung“ und soziokulturelle Veränderungen mit vielen neuen Lebensmodellen – von der Patchwork-Familie bis zur „Fernbeziehung“ -, machen es notwendig, bisherige Wohnprinzipien zu überdenken. Den Luxus von 30 bis 50 Quadratmetern pro Kopf, wie es etwa in einigen deutschsprachigen und skandinavischen Städten noch der Fall ist, wird sich auf Dauer nicht aufrechterhalten können, prognostizieren Experten.

Wer teilt, hat mehr. Auch beim Wohnen. So in etwa könnte eine maßgebliche Entwicklung im Wohn- und Städtebereich der Zukunft lauten. Jedenfalls zeigen dies eine Reihe neuer Wohnmodelle, die in den vergangenen Jahren weltweit entstanden sind. Einerseits bedingt durch wirtschaftlichen Druck, andererseits durch ein schrumpfendes, leistbares Wohnangebot am Markt. Der Mangel an attraktiven, bezahlbaren Wohnraum hat vor allem moderne Wohn-Sharing-Konzepte entstehen lassen: sogenannte „Shared Spaces“ oder geteilte Räume finden immer mehr gefallen bei Bau- und Städteprojekten, da sie auch eine hohe soziale Komponente in sich tragen.
„Qualität der Nachbarschaft“, moderne Sharing-Konzepte. Wohnfläche allein bedeutet heute nicht automatisch mehr Lebensqualität, so die Meinung vieler Bau- und Stadtplanungsexperten. Entscheidend ist vielmehr die „Qualität der Nachbarschaft“ und das Angebot der „Shared Spaces“: also jener zusätzlichen Wohninfrastruktur, die von Bewohnern eines Wohnhauses gemeinsamen genutzt und geteilt werden kann. Moderne Sharing-Konzepte könnten auch eine neue Nachbarschaftskultur entstehen lassen: von Nachbarschaftsgärten bzw. „Urban Gardening“-Flächen, über mietbare Gemeinschaftsküchen und Gästezimmer bis hin zu Coworking-Spaces zum Arbeiten und Carsharing-Netzwerken für Wohnanlagen.
Geteiltes Wohnen hat nichts mit Verzicht zu tun. So die Grundbotschaft des „Shared Space“-Prinzips. Diese „räumlich dezentrale Wohnkultur“ basiert nämlich auf der Denkweise des modernen Teil- und Tausch-Spirits der sozialen Netzwerke – von Carsharing, über „Crowdfunding“ bis zu „Open Source“-Gemeinschaften. Motto: Nicht jeder muss alles besitzen. Verfügbarkeit und Zugang, statt Besitz und Eigentum. Privater Wohnraum beschränkt sich nunmehr auf persönlich wichtige, täglich notwendige Wohnfunktionen. Alles andere wird sozusagen „ausgelagert“ - sprich dezentralisiert. Die ausgelagerten Wohnfunktionen – Küche, Coworking-Space/Arbeitsraum, Garten/Terrasse etc. - werden gemeinschaftlich genutzt. Entfaltungsmöglichkeiten bieten Raum- und Serviceangebote in der nahen Umgebung.
„Qualität der Nachbarschaft“, moderne Sharing-Konzepte. Wohnfläche allein bedeutet heute nicht automatisch mehr Lebensqualität, so die Meinung vieler Bau- und Stadtplanungsexperten. Entscheidend ist vielmehr die „Qualität der Nachbarschaft“ und das Angebot der „Shared Spaces“: also jener zusätzlichen Wohninfrastruktur, die von Bewohnern eines Wohnhauses gemeinsamen genutzt und geteilt werden kann. Moderne Sharing-Konzepte könnten auch eine neue Nachbarschaftskultur entstehen lassen: von Nachbarschaftsgärten bzw. „Urban Gardening“-Flächen, über mietbare Gemeinschaftsküchen und Gästezimmer bis hin zu Coworking-Spaces zum Arbeiten und Carsharing-Netzwerken für Wohnanlagen.
Geteiltes Wohnen hat nichts mit Verzicht zu tun. So die Grundbotschaft des „Shared Space“-Prinzips. Diese „räumlich dezentrale Wohnkultur“ basiert nämlich auf der Denkweise des modernen Teil- und Tausch-Spirits der sozialen Netzwerke – von Carsharing, über „Crowdfunding“ bis zu „Open Source“-Gemeinschaften. Motto: Nicht jeder muss alles besitzen. Verfügbarkeit und Zugang, statt Besitz und Eigentum. Privater Wohnraum beschränkt sich nunmehr auf persönlich wichtige, täglich notwendige Wohnfunktionen. Alles andere wird sozusagen „ausgelagert“ - sprich dezentralisiert. Die ausgelagerten Wohnfunktionen – Küche, Coworking-Space/Arbeitsraum, Garten/Terrasse etc. - werden gemeinschaftlich genutzt. Entfaltungsmöglichkeiten bieten Raum- und Serviceangebote in der nahen Umgebung.
Wohnqualität wird in Zukunft nicht mehr über Größe und Ausstattung definiert, sondern über zusätzliche (Nutzungs-)Optionen und flexible Wohnmöglichkeiten - möglichst innerhalb von Häusern, Wohnanlagen und Stadtquartieren. Die Wohnfläche wird - auch wegen anhaltend hoher Mietpreise - tendenziell kleiner. Ein Beispiel: schon heute wird in vielen Single-Haushalten nur mehr selten die Küche benützt. Dafür wird unterwegs der „Coffee-to-go“ getrunken. Und gegessen wird ebenfalls zumeist außerhalb der vier Wände. Soll für Freunde einmal aufgekocht werden, so kann mancherorts schon eine (Gemeinschafts-)Küche mit allen Raffinessen gemietet werden. Für Familien mit Kindern bieten Spielräume ausreichende Bewegungsmöglichkeiten.

Wohngemeinschaften oder Micro-Apartments boomen. Immer mehr Menschen leben allein. Im städtischen Raum liegt die Anzahl der Single-Haushalte teilweise schon bei fast 50 %. Aber auch immer mehr Menschen teilen sich - dauernd oder vorübergehend - Wohnungen aus Gründen der Flexibilität, aus Kostengründen - oder weil es einfach angenehmer ist. Auch „Mehrgenerationenwohnprojekte“ oder selbstorganisierte Alterswohngemeinschaft erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. In diesen modernen Alters-WG’s können sich ältere Menschen untereinander austauschen und finden eine Basis für gemeinsame Aktivitäten. Sie können sich gegenseitig unterstützen und gleichzeitig eigenständig leben. Tagesablauf oder Ausmaß der Betreuung durch Fachpersonal lassen sich selbst bestimmen. Diese Konzepte könnten auch das bisherige System der Altersheime ablösen.
Beim Reden kommen die Leute zusammen. Wie auch immer die Zukunft (geteilten) Wohnens aussehen wird. Eines ist schon heute klar: es braucht neue Denkansätze, um die immer knapper werdenden Wohn- und Lebensräume in den Städten für die Menschen leistbar zu gestalten. Die Wohnoption des „Shared Space“ ist in jedem Fall eine attraktive, kommunikative Form des Zusammenlebens. Denn: wer seinen Raum - und dessen Funktionen - nach außen hin zugänglich macht, öffnet sich buchstäblich für Interaktion – und damit für Erfahrung und Austausch mit anderen Menschen. Beim Reden kommen bekanntlich die Leute zusammen. Und das ist gerade heute notwendiger denn je...
Quelle: „50 Insights – Zukunft des Wohnens“, Zukunftsinstitut
Fotos: IKEA life@home report (Titel), Guen-k/Transparent House/Sou Fujimoto, Littlegreendot.com / Edible Garden Project
Text: Helmut Wolf
Beim Reden kommen die Leute zusammen. Wie auch immer die Zukunft (geteilten) Wohnens aussehen wird. Eines ist schon heute klar: es braucht neue Denkansätze, um die immer knapper werdenden Wohn- und Lebensräume in den Städten für die Menschen leistbar zu gestalten. Die Wohnoption des „Shared Space“ ist in jedem Fall eine attraktive, kommunikative Form des Zusammenlebens. Denn: wer seinen Raum - und dessen Funktionen - nach außen hin zugänglich macht, öffnet sich buchstäblich für Interaktion – und damit für Erfahrung und Austausch mit anderen Menschen. Beim Reden kommen bekanntlich die Leute zusammen. Und das ist gerade heute notwendiger denn je...
Quelle: „50 Insights – Zukunft des Wohnens“, Zukunftsinstitut
Fotos: IKEA life@home report (Titel), Guen-k/Transparent House/Sou Fujimoto, Littlegreendot.com / Edible Garden Project
Text: Helmut Wolf