Achtsames Fotografieren? Den Moment fühlen, erleben und bildlich darstellen. Canon hat gemeinsam mit Achtsamkeitsexpertin und Fotografin Ruth Davey die „therapeutischen Vorteile der Fotografie“ herausgearbeitet. Eine Reportage & 10 Tipps zur achtsamen Fotografie! „Die größte Reise unseres Lebens besteht nicht darin neue Landschaften zu suchen, sondern sie mit neuen Augen zu sehen“ Marcel Proust „Ein paar Minuten ruhig anhalten, tief Luft holen und bewusst ihre Umgebung wahrnehmen. Wann haben sie sich dafür das letzte Mal Zeit genommen?“, fragt Ruth Davey. „Unser Leben ist so hektisch und unser Verstand so voller Gedanken, dass wir scheinbar wochenlang ständig in Bewegung bleiben können, ohne eine Atempause einzulegen“, so Davey. Die Frage ist nur: Was macht dieser atemlose Lebensstil mit uns Menschen? Und: wie könnten wir wieder zu mehr Ruhe, Erdverbundenheit und Balance finden? Seit Jahren beschäftigt sich die englische Fotografin Davey mit dem Thema Achtsamkeit – und ist zur Überzeugung gelangt: Fotografie kann den Weg in ein achtsameres Leben aufbereiten... „Die Verbindung mit der Umwelt kann uns helfen aufmerksamer zu werden und das Wohlbefinden zu verbessern - für uns selbst, für unsere Gesellschaft, ja sogar für die gesamtwirtschaftliche Produktivität“, ist sich Ruth Davey sicher. In der „achtsamen Fotografie“ sieht sie ein wesentliches Element, um aus dem hektischen Alltag heraus zu finden. Vor allem: die Natur - so Davey - gelte es als „Quelle der Kraft und Ruhe wahrzunehmen“: Natur als Gegengewicht zur fortschreitenden Digitalisierung und Ökonomisierung unserer Lebenswelt. Um sich in diese besondere Form der Fotografie zu vertiefen, hat die englische Fotografin vor einigen Jahren die Plattform „Look Again“ ins Leben gerufen. Eine Organisation, die Foto-Workshops, Kurse und „Retreats“ (Ruhepausen) anbietet, um Menschen aus dem Korsett von Stress und Druck herauszuführen. Vor allem aber: „Um die Welt mit neuen Augen zu sehen“. Gemeinsam mit Canon Europe hat Fotografin Ruth Davey (Foto) die therapeutischen Vorteile der Fotografie anhand einer Reihe einfacher Tipps entwickelt. „Diese Form der therapeutischen Fotografie soll Menschen helfen, sich wieder mit der Natur und sich selbst zu verbinden“, umschreibt es Davey. Ziel ihrer Achtsamkeitsfotografie ist es, die Schönheit der Natur und Landschaften in ihrer Gesamtheit wahrzunehmen: „Denken Sie beim Üben achtsamer Fotografie daran, die Dinge ganz einfach zu halten“, rät die profilierte Fotografin. „Lassen Sie Ihre Ablenkungen zu Hause und machen Sie Fotos, die den Moment einfangen“. Mit ihren Tipps möchte sie besonders Amateurfotografen ansprechen, die ihr fotografisches Können mithilfe von Achtsamkeitstechniken verbessern und verfeinern möchten. Die regelmäßig veranstalteten Workshops für Achtsamkeitsfotografie finden auf der ganzen Welt statt. In kleinen Gruppen verbringen die Teilnehmer viel Zeit im Freien und in der Natur. Erkundet werden dabei auch funktionelle Elemente und der Umstand, dass Fotografie eng mit Farbe, Textur, Form, Licht und Reflexion zusammenhängt. „Sie werden über Ihre Beziehung zur natürlichen und gebauten Umwelt nachdenken, Ihre Kreativität neu entdecken und lernen, die Welt anders zu betrachten“, sagt Davey philosophisch. „Schauen Sie hinauf, schauen sie hinunter, schauen sie links, rechts, nah und fern. Genießen Sie Farben, Formen und Muster, die herausspringen. Und: achten Sie auf Licht, Dunkelheit, Schatten und Reflexionen. Schauen sie eine Weile ruhig um sich, im Stehen oder im Sitzen, geben sie sich einfach Zeit, um zu sein...“. „Es geht nicht darum perfekte Fotos zu machen“, fasst Davey das Kernwesen achtsamer Fotografie zusammen. Es gehe vielmehr um den Prozess des „Empfangens" und „Schaffens“. Wer den gegenwärtigen Moment bewusst fühlt und erlebt, sieht die Welt in neuem Licht. Ein Foto kann einem dabei helfen die Welt und sich selbst neu und positiver zu erleben... 10 TIPPS WIE GEHT ACHTSAME FOTOGRAFIE? 1. SCHALTEN SIE RUNTER – BLICKEN SIE BEWUSST AUF DIE WELT Schließen Sie die Augen. Atmen sie ruhig ein und aus... Öffnen Sie langsam Ihre Augen und nehmen sie bewusst wahr, was sich in ihrer unmittelbaren Umgebung befindet... 2. SEHEN SIE DAS AUSSERGEWÖHNLICHE IM GEWÖHNLICHEN Gehen Sie in Ihren Garten oder suchen Sie einen Bereich in der Nähe Ihres Hauses oder Arbeitsplatzes. Nehmen Sie die Kamera und gehen Sie langsam durch den vertrauten Raum: werden Sie sich Ihrer Sinne bewusst und denken Sie darüber nach, was Sie sehen, hören und riechen... 3. TRINKEN SIE KAFFEE MIT „NEUER PERSPEKTIVE“ Achtsame Fotografie kann Tag und Nacht praktiziert werden – egal, wo! Die Kraft der Fotografie kann einem helfen, dem Stress und Tempo des Alltags zu entfliehen. Das Schöne an der Fotografie ist, dass sie im alltäglichen Umfeld praktiziert werden kann - beispielsweise in einem Café... 4. MACHEN SIE EINEN AUFMERKSAMEN FOTO-SPAZIERGANG Werden Sie eins mit der Natur in dem Sie einen Spaziergang im Grünen machen. Verlangsamen Sie Ihr Tempo und konzentrieren Sie sich auf die Bewegung ihrer Beine und die Umwelt um Sie herum. Suchen Sie sich einen ruhigen Ort, um nachzudenken und in Gelassenheit Ihre Umgebung genießen zu können... 5. VERLIEREN SIE SICH IM WALD Machen Sie einen Spaziergang in einem nahegelegenen Park oder Wald. Lassen Sie sich von Ihrer Intuition zu einem „besonderen“ Baum führen. Beobachten Sie die Konturen des Baumes (bis zu zehn Minuten lang). Achten Sie dabei auf Atem und Sinne. Überlegen Sie, was der Baum Ihnen über Veränderung, Übergang und Wachstum im Leben beibringen kann. Erstellen Sie nach einiger Zeit eine Auswahl von Fotografien, die diese Erfahrung hervorheben... 6. MIT EINEM „SELFIE“ EINE POSITIVE GESCHICHTE ERZÄHLEN Schauen Sie sich selbst genauer an: Ihre Hände, Füße, Reflexionen, Schatten oder Kleidung ... Was sagen all diese Dinge über Sie aus? Betrachten Sie die positiven Eigenschaften über sich. Finden Sie interessante Perspektiven, um Fotos zu machen, die lebensbejahende Geschichten von ihnen erzählen... 7. SCHAUEN SIE GENAUER HIN Schauen Sie jemandem in die Augen, den Sie lieben - als ob es das erste Mal ist. Gönnen Sie sich fünf Minuten lang Tiefe und Mitgefühl. Wählen Sie eine Nah- oder Porträteinstellung für die Kamera: Machen Sie ein Foto von den Augen der Person. Auf diese Weise „in Kontakt zu treten“, kann sehr kraftvoll und heilsam sein - und sogar dazu beitragen, die Beziehung zu verbessern... 8. MACHEN SIE EINE FÜNFMINÜTIGE FOTO-PAUSE Wenn man sich bei der Arbeit manchmal gestresst oder überfordert fühlt, sollte man innehalten – und sich einen Moment Zeit nehmen, um nach draußen zu gehen. Wenn dies nicht möglich ist, schauen Sie einfach aus dem Fenster oder nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um die Welt um sich herum zu betrachten: Farben, Texturen, Licht, Gegenstände, Dekor und die Menschen. Gönnen Sie sich eine kurze Pause und machen Sie ein Foto von etwas, das Ihre Aufmerksamkeit erregt... 9. BEFREIEN SIE SICH – HABEN SIE SPASS! Haben Sie Mut - lassen Sie sich durch Ihre Fotografie neue Möglichkeiten eröffnen. Halten Sie sich nicht an die Regeln. Experimentieren Sie - haben Sie Spaß! Erstellen Sie unscharfe Fotos, absichtlich über- oder unterbelichtet. Tanzen Sie mit der Kamera bei langer Verschlusszeit. Erwarten Sie das Unerwartete und genießen Sie das Vergnügen der Kreativität... 10. BLICKEN SIE POSITIV IN DIE ZUKUNFT Es ist leichter sich über die Welt Sorgen zu machen. Oder Gedanken mit Bildern darüber zu füllen, wie die Zukunft aussehen könnte. Was passiert jedoch, wenn wir uns eine Zukunft vorstellen, die wir sehen wollen? Eine Zukunft voller Hoffnung, Zusammenarbeit, Mitgefühl und Liebe! Erstellen Sie Fotos, mit denen Sie jene Zukunft festhalten können, die Sie gerne sehen würden. Und überlegen Sie, welche Rolle Sie bei der Schaffung dieser gewünschten Welt spielen könnten... Web-Tipps: www.canon.at www.look-again.org Fotos: Ruth Davey Text: Helmut Wolf
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