Sobald Sie ein prasselndes Feuer in Gang gebracht haben, gönnen Sie sich das simple Vergnügen, von Zeit zu Zeit kräftig darin herumzustochern, um es zu schüren. Ein Schürhaken ist nämlich nicht bloß dazu da, ein ausgehendes Feuer wieder zum Leben zu erwecken. Am besten setzt man ihn vielmehr ein, wenn die lodernden Flammen ein Feuer im Schornstein zu entfachen drohen und Sie vor Hitze kaum nahe genug an den Rost herankommen, um den Haken in die Glut zu stecken. Das ist genau der Moment, um Kohlen, die ein wenig zur Seite gerutscht sind oder noch nicht ganz Feuer gefangen haben, wieder zurückzuschieben und ein schönes rot glühendes Bett für den krönenden Abschluss zu bereiten: einen schönen trockenen Kiefernscheit. Am besten noch überzogen mit einer Kruste aus Reif, Eis oder Schnee, denn dieser feuchte Überzug wird dem Rauch, der aus dem lodernden Haufen aufsteigt, eine andere Note geben und überdies vermutlich ein behagliches Zischen hervorbringen. Stoßen Sie den Schürhaken ins Herz des Feuers und lassen Sie ihn dort stecken, während Sie sich bequem in Ihrem Sessel zurücklehnen und noch einen Schluck von dem 25 Jahre alten Whisky nehmen, den Sie extra für eine solche Gelegenheit aufbewahrt haben. Nach einigen Minuten wird der Schürhaken rot glühen; dann ziehen Sie ihn wieder heraus und tauchen ihn in einen Eimer voll kaltem Wasser. Spüren Sie genüsslich, wie er in Ihrer Hand zittert, wenn er augenblicklich abkühlt und ein beißender Dampf aus dem Eimer aufsteigt. Fröhlich sein. Auf Bäume klettern. Sex am Morgen... Die besten Dinge im Leben kann man nicht kaufen. Davon sind die beiden englischen Autoren Tom Hodgkinson und Dan Kieran überzeugt. Und sie belegen dies in ihrem amüsanten „Buch der hundert Vergnügungen“. Auszüge aus „Das Buch der hundert Vergnügungen“ von Dan Kieran & Tom Hodkinson mit freundlicher Genehmigung von Rogner & Bernhard GmbH & Co. Verlags KG, Berlin Illustrationen: Stephanie F. Scholz Bestellungen bei: Suhrkamp
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