Gelassenheit ist in jeder Lebensphase ein Gewinn. Gerade wenn wir Älterwerden. Autor und Philosoph Wilhelm Schmid zeigt in seinem Buch „Gelassenheit“, wie es gelingen kann, die Freuden des höheren Alters anzunehmen und entspannt zu genießen. „Das Leben ist zu kurz, um schlechten Kaffee zu trinken“ Wilhelm Schmid „Die Jüngeren haben immer recht... sie haben alles Recht der Welt, ihre eigenen Erfahrungen zu machen“. Wilhelm Schmid macht schnell klar, dass die Perspektive der Älteren auf die Welt immer von einer gewissen Toleranz, und, ja, von Gelassenheit geprägt sein sollte. Auch wenn das nicht immer so einfach sei mit den „merklichen Anzeichen“ des Älterwerdens zurechtzukommen: „Ich will kein Wutgreis sein, der seine Wut über das vergehende Leben an allem auslässt, was auflebt“. Glück und die Lebenskunst sind die Schwerpunkte des 62jährigen, deutschen Philosophen und Publizisten. Mit Büchern wie „Vom Glück der Freundschaft“, „Schönes Leben“ oder „Liebe“ beschäftigt sich Schmid seit vielen Jahren mit allen Facetten der „reflektierten Lebenskunst“. Das individuelle Lebensglück ergebe sich laut Schmid im Wesentlichen nicht daraus, dass man vorübergehend „Glück hat“. Glücklich werde man vielmehr dann, „wenn man seine realen Möglichkeiten erkennt und unter diesen selbstbestimmt und klug wählt“. Auch hier der Wink der Gelassenheit... Gelassen leben kann ein Mensch nur mit dem, was er als wahr akzeptiert, schreibt Wilhelm Schmid in seinem Buch „Gelassenheit – was wir gewinnen, wenn wir älter werden“. Ansonsten wird all die Kraft für die Leugnung des angeblich Unwahren, das dennoch existiert, benötigt. Ein Aspekt der „Wahrheit“ des Älterwerdens: die Vergänglichkeit. Diese ist aber erst in der modernen Zeit zum Ärgernis geworden. Seine Antwort: statt all die Kräfte im Kampf gegen das Älterwerden zu verpulvern, will ich lieber das in die Falten eingegrabene Leben selbstbewusst vor mir hertragen. 10 Schritte zur Gelassenheit: es geht um eine „gelassene“ Gelassenheit, nicht um eine protzende „Seht-her-wie-gelassen-ich-bin“-Variante, betont Autor Wilhelm Schmid. In den Buch-Kapiteln geht es geht vor allem darum einen lebenspraktischen Weg zu finden. Dieser ermutigende Weg führt einem: zu den Gewohnheiten, die das Leben leichter machen, zur Berührung um Nähe zu spüren und zum Genuss von Lüsten und Glück. Es geht aber auch um Schmerzen und Unglück und dem Verhältnis zum Tod, um mit ihm Leben zu können. „Ich bin nicht im Besitz der Gelassenheit“, gibt Schmid offen zu. Aber sie erscheint ihm erstrebenswert, um ein schönes Leben führen zu können. Ein Gewinn ist die Gelassenheit sicherlich in jeder Lebensphase: „Das Leben ist zu kurz, um schlechten Kaffee zu trinken“, zwinkert einem der Philosoph aufmunternd zu. In der bewussteren Fähigkeit zum Genuss liege nämlich auch ein Grund dafür „das Alter anzunehmen und zu lieben“. Die nächste Tasse Kaffee sollten wir also wirklich einmal in vollen Zügen genießen... Buchtipp: „Gelassenheit – Was wir gewinnen, wenn wir älter werden“ von Wilhelm Schmid 118 Seiten, gebunden Erschienen im Verlag: Insel/Suhrkamp Text: Helmut Wolf
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