Mehr Zeit? Mehr Glück? Mehr Freiheit? Was bedeutet Minimalismus? Minimalismus, so Autorin Lina Jachmann, bedeutet nicht, so wenig Besitztümer wie nur möglich zu erreichen. Es geht vielmehr darum, all die Gegenstände „loszulassen“, die wir nicht benötigen... Immer mehr Menschen interessieren sich für Minimalismus. Beflügelt durch die japanische „Aufräum-Expertin“ Marie Kondo und ihren Büchern „Magic Cleaning“. Auch die Netflix-Serie „Aufräumen mit Marie Kondo“ hat dazu beigetragen, dass sich der Minimalismus zu einer Art Trend entwickelt: sich nämlich von Gegenständen zu trennen, die uns nicht Glücklich machen - und dabei Platz für die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu schaffen... In dem Buch „Einfach leben - der Guide für einen minimalistischen Lebensstil“ gibt Lina Jachmann (Foto unten links) einen wundervollen Einblick in das breitgefächerten Thema Minimalismus. Lina Jachmann unterteilt ihr Buch in vier verschiedene Kategorien:
„Minimalismus ist wie Meditation. Minimalismus gibt mir diese Klarheit.“ Joachim Klöckner (Titelfoto) ist einer der Minimalisten in Jachmann’s Buch. Er besitzt ungefähr 50 Gegenstände, die allesamt in einen Rucksack hineinpassen - und das seit über 20 Jahren. Für Joachim ist es kein Trend - sondern sein Lebensstil, den er bereits seit dem Jahre 1986 ausübt. Im Jahre 1986, als Joachim das Fallout von Tschernobyl miterlebt hat, war ihm bewusst geworden, dass er aktiv etwas für die Umwelt tun „musste“. Er beschloss Energieberater für Unternehmen zu werden. Dies war der Anfang für seine Reise in den Minimalismus. Mittlerweile besitzt Klöckner nicht einmal eine Küche. Dafür geht er einmal täglich in ein Restaurant seiner Wahl essen. Sein Frühstück besteht nur aus einem Müsli, für das er eine Schale und einen Löffel besitzt. Über ein Bett verfügt der bereits siebzigjährige Minimalist auch nicht. Er schläft viel lieber in einer Hängematte. Die Hängematte ist Joachims einziges Möbelstück und dient ihm nicht nur als Bett, sondern auch als Sofa-Ersatz. Joachim bezeichnet den Minimalismus als ein „Tool für ein bewussteres Leben“: Dadurch, dass weniger gekauft wird, werden auch gleichzeitig weniger Ressourcen verbraucht. Aus dem Grund entsteht auch weniger Abfall, den man hinterlässt. Mit dem Lebenskonzept Minimalismus tut man sich nicht nur selbst etwas Gutes, sondern auch der Umwelt in der wir uns befinden. Ein weiterer Minimalist, den Lina Jachmann in ihrem Buch vorstellt ist Constantin Peyfuss. Constantin entschied sich spontan einen acht Quadratmeter großen Wohnwagen zu kaufen und auf die kleine Insel namens „Valentinswerder“ im Tegeler See in Berlin zu ziehen. Seit mehreren Jahren lebt er nun fast das ganze Jahr über auf der paradiesischen Insel. In seinem Wohnwagen hat er alles was er zu Leben braucht: Er besitzt ein Bett, einen Schreibtisch und einen Stuhl. Auf seinem Schreibtisch befindet sich alles was er zum Arbeiten benötigt - denn Constantin ist ein „freier Kreativer“: „Hauptsache das Internet spielt mit“, meint Peyfuss. „Je weniger man besitzt, desto mobilisierter ist man“. Zum Einkaufen muss Peyfuss mit seinem Boot zum Nahe gelegenen Supermarkt fahren, der auch über einen Bootsanleger verfügt. Auf der Insel gibt es außerdem eine Sanitäranlage, wo er Duschen und sein Trinkwasser holen kann. Constantin ist der Meinung: „Je weniger man besitzt, desto mobilisierter ist man“. Sport, Achtsamkeit, Zero Waste. Wie weit Minimalismus in den das tägliche Leben reichen kann, zeigt Autorin Jachmann auch bei Themen wie Sport, Achtsamkeit oder Abfallreduktion – sprich „Zero Waste“, die in ihrem Buch genügend Platz finden. Alles in allem - gibt sie uns einen ausgewogenen Rundum-Einblick in die Welt des Minimalismus - und allem was dazu gehört. Motto: Einfach leben! Buch-Tipp: „Einfach leben – Der Guide für einen minimalistischen Lebensstil“ Autorin: Lina Jachmann Umfang: 240 Seiten, Klappenbroschur, mit ca. 200 farbigen Abbildungen Erschienen bei: KnesebeckVerlag Fotos: Monfocus, Rawpixel, Scott Webb / Pixabay; Marlen Mueller / Knesebeck Verlag Text: Jasmin Potlacnik
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