Keine Kinderarbeit. Keine Sklaverei. Einfach nur faire, köstliche Schokolade. Henk Jan Beltman, „Chief Chocolate Officer“ bei „Tony's Chocolonely”, möchte nicht nur Schokolade herstellen, sondern auch die globale Kakaoindustrie verändern... „Crazy about chocolate, serious about people" Unternehmens-Credo von „Tony's Chocolonely“ „Tony's Chocolonely ist kein Schokoladenunternehmen, das etwas verändern möchte“, sagt Henk Jan Beltman. „Nein, wir sind eine „Veränderungsorganisation, die Schokolade herstellt. Und das hier ja keine Irritationen entstehen, fügt er gleich hinzu: „Das ist nicht dasselbe Geschäftsmodell. Denn: Veränderung zu mehr Nachhaltigkeit bei der Kakao- und Schokoladeproduktion, ist das eigentliche Ziel bei „Tony's Chocolonely“. Während Schokolade - und Geld verdienen - das Mittel zum Zweck sind. Man merkt schon: hier möchte jemand nicht nur ein weiteres, süßes Genussmittel auf den Markt bringen. Vielmehr geht es hier um das Bestreben einer großen, nachhaltigen Veränderung... (Fast) Jeder liebt Schokolade. Im Durchschnitt verzehrt jeder Deutsche pro Jahr rund 11 Kilo Schokolade. Drei von vier Österreichern greifen bei Süßigkeiten ebenfalls am liebsten zu Schokolade. Europa gilt als Schokolade-Kontinent: Jährlich konsumieren die Europäer 1,5 Millionen Tonnen Schokolade - das sind etwa 15 Milliarden Tafeln. Kakao ist ein Milliardenmarkt: Laut dem europäischen Schokoladen- und Süßwarenverband „Caobisco“ verarbeiten über 12.000 Betriebe in Europa Kakao. Die EU exportiert Schokoladenprodukte im Wert von 6,6 Milliarden Euro. Der Umsatz lag noch zehnmal höher. Jedoch: von diesen wertvollen „Schokoladekuchen“ haben die weltweit rund 14 Millionen Kakaobauern, darunter viele Kinderarbeiter, nur sehr wenig davon... Die Kakaobohne, Basisrohstoff für Schokolade, stammt zum Großteil aus dem westlichen Afrika. Die Kakaobohnen werden der ovalen Frucht entnommen, die am Kakao-Baum wächst. Zu den wichtigsten Kakaomärkten zählen unter anderem Ghana und die Elfenbeinküste. Und leider ist dort auch die Sklaverei immer noch Realität auf den Kakaoplantagen. Laut „Global Slavery Index Report“ sind mindestens 30.000 Erwachsene und Kinder Opfer der modernen Sklaverei in Ghana und der Elfenbeinküste. Weltweit sollen weit über 200.000 Kindersklaven auf Kakaoplantagen tätig sein - häufig ohne einen einzigen Cent dabei zu verdienen. Das 2005 gegründete, niederländische Süßwarenunternehmen Tony‘s Chocolonely hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Missstand aufzuzeigen und nachhaltig zu verändern: Zum einen durch Fair-Trade-Praktiken. Zum anderen mit der globalen (Konsum-)Kraft des bewussten Verbrauchers. „Unsere Vision ist 100% sklavenfreie Schokolade“, sagt CEO Beltman. „Und damit meinen wir nicht nur unsere, sondern jede Schokolade - überall auf der Welt.“ Um hier mit gutem Beispiel voranzugehen, zeigt „Tony’s“, wie der nachhaltige Weg der Zukunft aussehen könnte: So arbeitet man einerseits mit Handelsunternehmen in Ghana und der Elfenbeinküste zusammen, um Kakaobohnen direkt von Bauern zu kaufen und einen fairen Preis zu bezahlen. Andererseits engagiert sich das Unternehmen im Kampf gegen Ausbeutung und Sklaverei auf den Kakaoplantagen. Investiert wird in langfristige Partnerschaften mit Bauerngenossenschaften, wie in landwirtschaftliches Wissen und Ausbildung. Eine eigene „Chocolonely Foundation“ unterstützt zudem die faire Kakaoproduktion und entwickelt innovative Monitoring-Analysen. „Für ein paar Äpfel bezahlen wir oft mehr als für eine Tafel Schokolade“, sagt Henk Jan Beltman, der sich aufgrund der global grasierenden Zunahme fettleibiger Menschen auch für eine „Zuckersteuer“ stark macht. Um hier ein neues Bewusstsein zu schaffen und generell die Art und Weise zu verändern, wie Geschäfte innerhalb der Schokoladenindustrie gemacht werden, baut man auf eine globale Verbraucher-Community und die Strahlkraft sozialer Medien: „Unternehmen müssen gesetzlich verpflichtet werden ihre Lieferkette transparent zu machen („Due Diligence“) und erklären, was sie tun, um Sklaverei und Kinderarbeit in ihrer Lieferkette zu verhindern“, sagt Beltman. Gemeinsam mit anderen Unternehmen hat man dazu eine eigene Petition an die niederländische Regierung gesendet.
Derzeit sind die Schoko-Produkte in den Niederlanden, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, England, Rumänien Schweden und den USA zu finden. In den Niederlanden betrug der Marktanteil im Jahr 2018 bereits 19 %. Damit übertraf Tony’s Chocolonely bereits multinationale Unternehmen wie Mars und Nestlé... Geschmack, Design & enge Zusammenarbeit mit Kakaobauern: Dass köstliche Schokolade herstellen auch anders geht, beweist Tony's Chocolonely mit seinen Produkten. „Damit jede Schokolade auf der Welt 100 % sklavenfrei wird, braucht es aber einen gemeinsamen Schulterschluss aller Schoko-Liebhaber auf unseren Planeten“, sagt Beltman. Eine Mission für die gute Sache? Noch nie war Nachhaltigkeit süßer... Web-Tipp: www.tonyschocolonely.com/de/de Fotos: Tony's Chocolonely, Instagram Text: Helmut Wolf
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