Das dritte Handy? Das zehnte Parfum? Die Plattform „Zeit statt Zeug“ möchte Bewusstsein schaffen für die „wertvollen“ Momente des Miteinanders. Sind Zeit, Zuwendung und Aufmerksamkeit die Ressourcen der Zukunft? Ich wünsche mir... „Mein Sohn sagte: Ich wünsche mir ein Macbook, ein Smartphone und einen Besuch beim McDonalds“. Daraufhin sage ich: Ich schenke dir diesmal Zeit statt Zeug. Er schrie: „Und ich suche mir einen neuen Vater“. Aber dann ging es doch...“. Eine kleine, typische Anekdote, von „Öko“-Autor Peter Unfried beschrieben, wie Kaufwünsche und –entscheidungen in vielen Familien der westlichen Welt getroffen werden. Wie wäre es „gemeinsame Zeit“ zu verschenken? „Es sind vor allem die sozialen Kontakte, die uns glücklich machen – nicht der Konsum“, betont Michael Volkmer. Der Gründer der Plattform „Zeit statt Zeug“ möchte mit seiner Initiative dazu inspirieren, etwas Einzigartiges zu verschenken. Nämlich: gemeinsame Zeit. Damit will Volkmer auch auf die Klimakrise und deren enge Verbindung zu unserem ressourcenintensiven Konsumverhalten aufmerksam machen. Als Langfrist-Ziel hat Michael Volkmer das klingende Lebensmotto: „Umwelten“ ausgerufen - als Beitrag für eine zukunftsfähige Welt. Ein Drittel unserer Kleidung bleibt ungetragen im Kleiderkasten. Ein Viertel der Lebensmittel in Deutschland und Österreich werden weggeschmissen. Viele Parfums bleiben ungeöffnet. „Wie jedes Lebewesen, müssen auch wir Menschen konsumieren – und das darf auch Spaß machen“, betont Thomas Henningsen, europäischer Kampagnen-Direktor von Greenpeace. „Jedoch haben wir heute oft den Bezug zur Menge der Dinge und vielen überflüssigen Sachen verloren“. Jener Hyperkonsum, der unserer Welt zunehmend zusetzt... Waldluft statt Parfum, Reparieren statt neu kaufen, Schrank ausmisten statt Power-Shopping... Es klingt nach banalen Ideen und Anregungen, die auf der „Zeit statt Zeug“-Plattform gegeben werden. Doch: tut es manchmal ganz gut, sich der simplen und einfachen Lebensmethoden (wieder) bewusst zu werden. Frische Luft ist eben die beste Vorrausetzung für „frische“ und anregende Gespräche. Und: wer sich vergegenwärtigt, wie viele Fotos auf unseren Festplatten lagern und nie angesehen werden, kann dem „haptischen Erlebnis“ des analogen Fotoalbums wieder mehr Reiz abgewinnen.
„Den guten Freunden Zeit schenken, der Welt weniger Verbrauch“, schlägt „Zeit statt Zeug“-Initiator Michael Volkmer als besondere Geschenkidee vor. Daran erfreut sich sowohl das soziale Wesen Mensch als auch Fauna und Flora. Ökonomen beschreiben das als „Win-Win-Effekt“. Schöne Zeit! Web-Tipp: www.zeit-statt-zeug.de Text: Helmut Wolf
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