Flüchtlingen Arbeit verschaffen: eine der wichtigsten Herausforderungen zu einer gelungenen Integration. David Jacob (Foto) und Philipp Kühn haben die Online-Jobbörse „Workeer.de“ gegründet, um Unternehmen und Flüchtlinge zusammenzubringen... „Das überwältigende Ausmaß der Aufmerksamkeit für unser Projekt hat uns überrascht“, sind die beiden jungen Berliner David Jacob, 24, und Philipp Kühn, 25, von der großen Resonanz überwältigt. Mit ihrer Plattform „Workeer“ scheinen sie nicht nur den richtigen Nerv getroffen, sondern auch einen wichtigen Lösungsansatz geschaffen zu haben. Nämlich: Unternehmen mit freien Stellen und Flüchtlinge gegenseitig zu vermitteln. Die „erste Ausbildungs- und Arbeitsplatzbörse Deutschlands“ ist im Rahmen der Abschlussarbeit des Designstudiums im Sommer 2015 entstanden. „Wir wollten ein reales Produkt entwickeln, dass konkretes, politisches Handeln nach sich zieht und nicht in einer Schublade verschwindet“, betonen Jacob und Kühn. Dabei sprachen sie mit engagierten Initiativen, besuchten Unterkünfte für Geflüchtete, tauschten sich mit Organisationen und Behörden aus - und kamen direkt mit Geflüchteten ins Gespräch. Das ambitionierte Ziel der Webplattform war bald formuliert: hier soll ein geeignetes Umfeld geschaffen werden, in dem - oftmals gut ausgebildete - Kriegsflüchtlinge auf ihnen gegenüber positiv eingestellte Arbeitgeber treffen. Kurz: es geht darum Flüchtlinge und Unternehmen zusammenzubringen. Diesen arbeitssuchenden Menschen soll der Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtert werden. Arbeitgebern wiederrum soll der Zugang zu jenen Menschen erleichtert werden, die für sie bisher schwer zu erreichen war. Gutes Tun, transparent handeln. Wer sich auf der Online-Plattform registriert, hat die Möglichkeit sein Profil „öffentlich einsehbar“ zu machen: „Uns ist wichtig, dass dies keine private Jobbörse sein soll“, betont Philipp Kühn (Foto links). „Es gibt nun mal Geflüchtete sowie Arbeitgeber, die ihnen Chancen eröffnen wollen und genau das wollen wir nach außen kommunizieren“. Es bringe nichts, so Kühn, das Flüchtlingsthema tot zu schweigen: „Wir können etwas Gutes tun, so lange wir transparent handeln“. Arbeitgeber und Freiwillige unterstützen. In Zukunft sollen Arbeitgeber Hilfe bei den Aufgaben und Fragen erhalten, die mit der Beschäftigung von Flüchtlingen einhergehen. Dazu gehören: grundsätzliche Fragen genauso wie Ratgeber und Leitfäden zu rechtliche Rahmenbedingungen oder zu stellenden Anträgen. Auch die zahlreichen Initiativen und Freiwilligen möchte man beim Thema der Arbeitsvermittlung unterstützen, indem Prozesse vereinfacht und effizienter gestaltet werden. „Ein gelungener Einstieg von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt ist für die gesamte Gesellschaft ein Erfolg“, betonen die Workeer-Gründer David Jacob und Philipp Kühn. Flüchtlinge sind dann nicht länger auf Sozialleistungen angewiesen, sondern können ihren Lebensunterhalt eigenständig bestreiten. Als Steuerzahler tragen sie dann sogar zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit bei. „Von einer gelungenen Integration in den Arbeitsmarkt, kann unsere Gesellschaft nur profitieren“. Initiative auch in anderen Ländern? Ob Workeer auch auf andere Länder ausgeweitet wird, wissen Jacob und Kühn derzeit noch nicht. „Wir freuen uns aber, sollten andere die Initiative ergreifen und in anderen Ländern Projekte nach unserem Vorbild schaffen“. Man würde sich jedenfalls noch viele ähnliche Initiativen in Europa wünschen... Web-Tipp: www.workeer.de Helmut Wolf
0 Comments
Leave a Reply. |
|