Freiwillig Arbeiten statt Urlaub am Strand? Und das ohne Bezahlung? Auf einem Südtiroler Bergbauernhof sammelt das Ehepaar Ines und Michael Belker jedes Jahr im Sommer wertvolle Erfahrungen... Sechs Uhr morgens Kühe melken. Stall ausmisten. Anschließend hinaus aufs Feld zur Ernte... So in etwa sieht der Tagesablauf des jährlichen Sommerurlaubs von Ines und Michael Belker aus. Seit einigen Jahren schon wendet das Ehepaar aus der deutschen Stadt Bottrop ihre kostbaren Urlaubstage auf, um tägliche, körperliche Arbeit auf einem Bergbauernhof zu vollziehen. Statt Faulenzen am Strand unterstützt das Ehepaar eine Bauernfamilie in Südtirol. Und das ohne Bezahlung - nur für Kost und Logis... „Wenn man hier in der Früh aufsteht und an die frische Luft kommt, ist das erste Gefühl: Wow, tut das gut...“, sagt Ines Belker. Der Strand und das „süße Nichtstun“, wäre für sie einfach nur schrecklich. Arbeiten, wo andere Urlaub machen? Für Ines und Michael Belker ist die jährliche, vierzehntägige Hilfstätigkeit auf dem Südtiroler Bergbauernhof in Weißenbach eine besondere Qualität, die einem wieder auf die wahren Werte und Dinge des Lebens zurückführt. „Wenn du hier an einem Tag eine Wiese gemäht hast, dann siehst du ganz deutlich, was du geleistet hast - aus eigener Kraft“, erzählt Michael Belker stolz. Arbeiten zur Entspannung? „Ich habe richtig gemerkt, wie genervt und aggressiv ich schon war“, erzählt Belker. Als Service-Berater einer großen deutschen Automobilfirma, hat er sich zunehmend ausgebrannt und leer gefühlt. Ein Ausgleich in der Natur, in der Landwirtschaft, ist da nur gelegen gekommen. Raus aus dem stressigen Alltagsleben der Stadt, hinein in die sinnstiftende Arbeit eines Bauernhofs, lautet das Motto. „Die Arbeit in der Natur und Landwirtschaft, ist ein wunderbarer Ausgleich zum Berufsleben in der Stadt“, sagt Steuerberaterin Ines Belker. Für sie dies hier „Arbeiten zur Entspannung“. Für die Bergbauern in Südtirol sind die freiwilligen Arbeitskräfte aus Deutschland eine willkommene Hilfe. „Alleine würde ich das nie schaffen“, sagt der Südtiroler Bergbauer Ulrich Hopfgartner aus dem idyllischen Almdorf Weißenbach. Die „helfenden Hände“ des Ehepaars Belker in der Sommerzeit, nimmt der Bauer stets mit großer Freude an. Und spricht sehr deutlich aus, wie wichtig die Hilfe der freiwilligen Helfer geworden ist: „Ich müsste wahrscheinlich die Landwirtschaft aufgeben, wenn ich nicht diese freiwillige Form der Unterstützung bekommen würde“, so Hopfgartner. Auch viele andere Höfe in der Regionn müssten ohne den „Arbeitsfreiwilligen“ schließen. Wo andere Wandern oder die Natur genießen, heißt es für das Ehepaar Belkers Wiese mähen oder Heu einfahren. „Das Schöne bei der Arbeit am Bauernhof ist, das wir als Ehepaar etwas gemeinsam machen“, sagt Michael Belker. „Hier kommt kein Streit auf. Wir verstehen uns einfach blendend und die Verrichtung der täglichen Arbeit am Hof ist unser gemeinsamer, roter Faden“. Ausgleich, Wellness, Entschleunigung – wie auch immer man diesen „Arbeitsurlaub“ zwischen hohen Bergen und saftig-grünen Almwiesen bezeichnen mag. Es scheint, als würde mit dieser besonderen Form der „Begegnung“, eine neue Verbindung zwischen Städter und Landbevölkerung entstehen.
„Ich genieße hier jede Arbeitsminute in den Bergen“, sagt Automobil-Service-Berater Michael Belker. Scheinbar „einfache“ Tätigkeiten, wie eine Wiese mähen oder Kühe melken, haben für ihn deutlich an Mehrwert gewonnen. Gerade in Zeiten zunehmender Automatisierung und Digitalisierung, wo viele „virtuelle“ Arbeitsschritte und –ergebnisse nicht mehr klar erkennbar sind. Hinzu kommt das Bewusstsein, auch mit wenig (landwirtschaftlicher) Vorkenntnis, einen wichtigen Beitrag zum Gesamtergebnis zu leisten. Sinnstiftende Tätigkeiten statt sinnlose Arbeits- und Lebenszeit? Es scheint, als würde hier ein großer Bedarf in der Gesellschaft bestehen... Video-Tipp: www.wdr.de Fotos: Marion Försching / WDR Text: Helmut Wolf
1 Comment
Diana
6/17/2023 20:26:53
hallo, wir sind ein Ehepaar,Ich bin Diana Reschets ,mein Mann Istvan Stano . wir suchen einen Job.wir leben jetzt in Karlsruhe ,sind aber bereit, umzuziehen .wir sind Ukrainer seit dem ersten Tag in Deutschland arbeiten wir , haben ein halbes Jahr in der Familie auf einem Gemüsefarm gearbeitet ,haben mit Haus- , Gewächshaus- und Feldarbeiten geholfen .wir haben Erfahrung mit der Landwirtschaft, mit Tieren.Feedback von unserem Arbeitgeber ist verfügbar. wir würden uns freuen, wenn Sie Unsere Kandidatur in Betracht ziehen würden . mit freundlichen Grüßen Diana und Istvan
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