Weniger ist mehr. Basis eines sinnerfüllten Lebens? Für Joshua Fields Millburn und Ryan Nicodemus - alias „The Minimalists“ - bedeuten weniger Dinge vor allem: mehr Zeit, mehr Raum und mehr Zufriedenheit. „Minimalismus ist ein Werkzeug. Eines, das Ihnen hilft, Freiheit für sich zu schaffen. Die Freiheit, ohne Angst, ohne Sorgen, ohne Überforderung, ohne Schuldgefühl zu leben. Es geht um Freiheit. Echte Freiheit...“ „The Minimalists“ „Ich war kein Minimalist. Bis ich einer wurde“, erzählt Joshua Fields Millburn. Ende 2009 starb seine Mutter. Im selben Monate endete Millburn’s Ehe. Wie sooft in schwierigen Zeiten, fangen Menschen an, alles zu hinterfragen. „Damals entdeckte ich den Minimalismus. Es war wie ein Leuchtfeuer in den dunkelsten Nächten“, umschreibt Millburn den Beginn seines neuen Lebensabschnitts. Was er nicht wusste: Es war nicht nur eine Veränderung seines persönlichen Weltbilds (mit weniger als 300 Dingen), sondern der Beginn einer mittlerweile globalen Bewegung: des Minimalismus. Was und wieviel braucht es, um ein erfülltes Leben zu führen? Ein Haus, ein Auto, ein Boot...? Joshua Fields Millburn und Ryan Nicodemus aus Dayton, im US-Staat Ohio, hatten all das: Jobs mit sechsstelligen Jahreseinkommen, große Häuser, Luxusautos usw. Und doch: zufrieden waren sie nicht mit all diesen Dingen. „Wir waren nicht glücklich mit unserem Leben“, sagt Ryan Nicodemus. „Es gab eine klaffende Leere rund um die vielen, materiellen Dinge. Und 70, 80 Stunden pro Woche zu arbeiten, nur um noch mehr zu kaufen, füllte die Leere nicht aus“. Zudem mussten sie auf vieles verzichten: auf freie Zeit für Freunde, Zeit für sich selbst, für die eigene Gesundheit und Freiraum für ihre Leidenschaften usw. „Kontrolle erlangen über das eigene Leben“. Nach und nach haben die beiden langjährigen Freunde ihr Leben umgestellt. Sie übernahmen sozusagen wieder die „Kontrolle über ihr eigenes Leben“. Dabei halfen ihnen die Grundsätze des Minimalismus. Das bedeutete: sich auf das zu konzentrieren, was „wirklich“ wichtig ist. Um dieses Lebensmodell einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, gründeten sie die Website „The Minimalists“. Mit ihren Essays und Reportagen über Minimalismus und ein sinnerfülltes Leben erreichen sie mittlerweile Millionen Menschen weltweit. Zudem haben Millburn und Nicodemus alias „The Minimalists bereits eine Reihe von Büchern, ein Café in Florida eröffnet und halten im Rahmen ihrer „Less-Is-Now-Tour“ durch die USA Vorträge über Minimalismus. Gesundheit, Beziehungen, Leidenschaften, inneres Wachstum und Bereitschaft. Minimalismus dient nicht nur dazu materielle Besitztümer loszuwerden, betonen Joshua Fields Millburn und Ryan Nicodemus unisono: „Es geht vielmehr darum Platz für mehr zu schaffen: für mehr Zeit, mehr Leidenschaft, mehr Erfahrungen, mehr Wachstum - mehr Zufriedenheit“, so die beiden Minimalisten. Anhand von fünf Säulen zeigen sie dabei ihren Weg zu einem bedeutungsvolleren, erfüllten Leben: Gesundheit, Beziehungen, Leidenschaften, inneres Wachstum und Bereitschaft. Dabei geben sie keine klassischen Tipps zum „Entrümpeln“, sondern darum, wie man sich sanft einem reduzierten Lebensstil annähern kann. Ziel ist es stets: Raum für die wirklich wichtigen Dinge zu schaffen. Beim Minimalismus gibt es keine Regeln. „Ein Minimalist kann sehr wohl ein Auto und ein Haus besitzen. Er kann Kinder und einen festen Job haben. Minimalismus sieht für jeden anders aus. Denn es geht darum, was für jeden persönlich das Wichtigste im Leben ist“, sagt Joshua Fields Millburn. Minimalismus, so Millburn, ist ein Werkzeug, das uns hilft, ein sinnerfülltes Leben zu leben. Minimalisten finden ihr Glück nicht mithilfe von Dingen, sondern durch das Leben an sich. Die ersten Schritte dorthin sind nicht einfach, aber mit jedem Schritt wird der Weg leichter. Glück kommt von innen. In Wahrheit sei der ganze materielle Druck, den wir spüren, hausgemacht, betonen die „The Minimalists“. Natürlich werde er durch äußere Faktoren mit beeinflusst (Wohnen, Arbeit, Konsum usw.). Aber es bedeutet nicht, dass wir ihm auch nachgeben müssen. „Wir müssen uns diesen Einflüssen nicht unterwerfen. Denn selbst, wenn Sie so sein könnten wie die Mächtigen, Reichen und Schönen: Es würde Sie nicht glücklich machen“, ist Ryan Nicodemus überzeugt. Glück, so Nicodemus, kommt von innen. Glück entsteht in einem selbst - und aus einem sinnerfüllten Leben heraus. Minimalismus kann einem dabei helfen – auch zu sich selbst zu finden... Buch-Tipp: „Minimalismus - Der neue Leicht-Sinn“ Von: Joshua Fields Millburn & Ryan Nicodemus Umfang: 160 Seiten Erschienen bei: Gräfe und Unzerverlag (GU) Web-Tipp: www.theminimalists.com Text: Helmut Wolf
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