Kleinteilige Landwirtschaft forcieren. Natürliche Kreisläufe stärken. Lässt sich so die Welt besser ernähren? Lukas Hader, CEO des Produktionsbetriebs „Multikraft“, ist überzeugt davon... Bis zum Jahr 2050 werden rund 9,7 Milliarden auf der Erde leben. Rund 2,2 Milliarden Menschen mehr als heute. Und diese Menschen wollen nicht nur satt werden, sondern auch gesund essen. Um alle Menschen zukünftig zu ernähren, muss die Pflanzenproduktion verdoppelt werden, belegen Studien. Das bedeutet: die landwirtschaftlichen Erträge müssen sich massiv erhöhen. Über den Weg zu mehr Ertrag beim Ackerbau gibt es viele Ideen und Konzepte. Als Basis einer zukunftsfähigen Landwirtschaft gilt in jedem Fall: der gesunde Boden! „Effektive Mikroorganismen aktivieren das Bodenleben und fördern die regenerativen Kräfte“, erzählt Lukas Hader mit leuchtenden Augen. Hader, Geschäftsführer des oberösterreichischen Produktionsbetriebs „Multikraft“, beschäftigt sich schon seit Jahren mit „natürlichen Alternativen“ bei der Produktion in der Landwirtschaft. Schon Mitte der 1980er-Jahre setzt seine Mutter, Ulrike Hader, auf antibiotikafreies Futtermittel. Mitte der 90er-Jahre ist man schließlich auf die sogenannte „Effektive Mikroorganismen-Technologie“ (EM) gestoßen. Das Ziel: die Landwirtschaft weg führen von Pestiziden, hin zu ökologische Alternativen... Was sind „effektive Mikroorganismen“? Dabei handelt es sich um eine „Mikroben-mischkultur“: zusammengesetzt vor allem aus Milchsäurebakterien, Hefen und Photosynthese-Bakterien. Viele der in dieser Kultur enthaltenen Mikroorganismen werden zur Produktion und Haltbarkeit von Lebensmitteln eingesetzt. Haupteigenschaften sind: Fäulnis zu unterbinden und erneuerbare Prozesse zu unterstützen. „Mikroorganismen sind überall am Werk“, betont Hader: im Teich, in der Erde, am Tisch, im Bauch, auf der Haut... „Es ist die Grundlage allen organischen Lebens“. Etwa 70 der globalen Biomasse besteht aus Mikroorganismen. Diese beschäftigen sich mit dem Ab- und Umbau von abgestorbenen, organischem Material. „Mit biologischen Methoden schaffen wir es, dass der Boden nicht krank wird“, ist sich Hader sicher. Auch die großflächige Landwirtschaft könne gut ohne Pestizide ertragreich betrieben werden, glaubt Hader. Und fügt hinzu: „Kleinteilige Landwirtschaft, kleine Gemüseflächen können die Welt besser ernähren“. Mit den EM-Produkten möchte man beweisen, dass diese nicht nur billiger, sondern auch nachhaltiger funktionieren. „Wenn der Bauer die Sicherheit hat, dass ein anderes System funktioniert, ja den Boden sogar stärkt, dann wird er sich auch trauen Hektar für Hektar umzustellen“, sagt Multikraft-Geschäftsführer Lukas Hader. „Wenn wir Menschen Sport machen, macht uns das auch kräftiger und stärkt unser Immunsystem. Genauso wirken effektive Mikroorganismen: sie stärken die Selbstheilungseffekte von Böden und Pflanzen“, skizziert Hader die Wirkungskraft dieser Technologie. Und auch wenn es bisher kleine eindeutigen, wissenschaftlichen Belege für diese Effekte gibt, so haben viele Bauern, die diese Methode anwenden, beste Erfolge in ihren Betrieben. Auch bei Biokosmetika, im Haushalt, beim Gartenbau, Kompostieren oder Bauen und Sanieren, wird der Einsatz dieser besonderen „Bodenhilfsstoffe“ beliebter.
Veränderungskraft umweltfreundlicher Technologien. Muss es erst schmerzen, bevor man umdenkt? „Grundsätzlich Ja“, antwortet Hader rasch. Erst dann wird einem klar, dass es nicht gut geht. In der weltweiten Agrarwirtschaft werde derzeit alles andere als biologisch gearbeitet. Und auch wenn er sich im Klaren ist, dass die alten Systeme nicht von heute auf morgen umgestellt werden können, so glaubt Multikraft-CEO Lukas Hader an den Wandel und die Veränderungskraft umweltfreundlicher Technologien: „Ich möchte das System von Innen verändern. Und dazu muss sich die Herangehensweise in der Landwirtschaft grundsätzlich verändern“. Was ist Hader’s Hauptantrieb? „Ich weiß, dass diese Technologie besser, wirtschaftlicher und vor allem gesünder funktioniert“, zeigt er sich überzeugt. „Wir stoßen weltweit an unsere Grenzen, da braucht es neue Denkansätze“. Und es braucht: Vertrauen. Hierfür gilt es Bewusstseinsarbeit zu leisten. Die Vortragsreihe von Multikraft trägt nicht umsonst den symbolträchtigen Namen: „Einladung zum Umdenken!“... Web-Tipp: www.multikraft.com Text: Helmut Wolf
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