Wer denkt schon bei der täglichen Tasse Kaffee an jene Menschen, die diesen Kaffee ernten und produzieren? Wer sind diese Menschen? Wie und wo leben sie und was bewegt sie? Der französisch-iranische Fotograf Reza (Deghati) hat Kaffeebauern auf ihren Plantagen in Kolumbien, Brasilien, Guatemala, Indien, Äthiopien und im Südsudan begleitet und das Lebensgefühl fotografisch dokumentiert. „Plötzlich tauchte ein leuchtende Gestalt neben uns auf. Eine Nachfahrin der Mayas. Ohne ein Wort zu sagen, mit nur einem Lächeln auf den Lippen, streckt sie mir einen Strauß kleiner Blumen entgegen…“. Es sind diese stillen und doch so kraftvollen Begegnungen und Momente, wie diese in Guatemala, die den Fotografen Reza bei seiner fotografischen Reise zu den Kaffeeplantagen quer über den Globus Einblicke in eine besondere Lebenswelt gewähren. Dem im Iran geborenen Fotografen Reza gelingt es mit seinen eindrucksvollen Aufnahmen Lebensgefühl, Anstrengungen und die naturverbundenen Arbeitswelten der Kaffeebauern „spürbar“ festzuhalten. Der Betrachter sieht die von der harten Feldarbeit verformten Hände, die bescheidenen Wohnhäuser und Alltagsrituale. Man blickt in charakterstarke, von der Sonne gegerbte Gesichter der Feld- und Saisonarbeiter, staunt über bunt-strahlende Kleider der Frauen und über die satten Farben der Natur und leuchtend roten Kaffeekirschen… Vier Monate lang hat der mit dem Hoffnungspreis der Unicef ausgezeichnete Fotograf Reza sechs Länder bereist. Dabei hat er viele Lebensgeschichten von Bauern und Kaffeeproduzenten geteilt und diese versucht mit seiner Kamera festzuhalten. Seine Bilder zeigen Menschen, die in den dichten Kaffeesträuchern förmlich mit der Natur verschmelzen, kontrastieren starke Frauen in ihren traditionellen Festtagskleidern und schweißüberströmte, stolze Gesichter. Die Fotos zeigen Tage der Mühsal und Tage des Glücks. Landschaften, die den Ursprung des Kaffees für die Welt in sich tragen. Kaffeeanbau ist ein Lebensstil, eine Kultur, unterstreicht der kolumbianische Kaffeebauer Juan Carlos Ardila im parallel dazu erschienen Bildband „Soul of Coffee by Reza“. Gleichzeitig geht es bei den fotografischen Porträts auch um Gerechtigkeit und Integration. Vor allem der hohe Stellenwert der Frauen und Kinder wird beim Betrachten der Bilder immer wieder spürbar. „Bei all meinen Begegnungen mit den verschiedenen Menschen, die sich dem Kaffee widmen, konnte ich stets den Willen spüren, die Kinder im Einklang mit den Werten der Kaffeekultur zu erziehen“, betont National Geographic-Fotograf Reza. Ob in Indien, Guatamala oder im Südsudan, stets bildete der „Kreis der Familie“ das zentrale Element eines funktionierenden Alltags. Mit den Porträts dieser Menschen wolle er zum allgemeinen Verständnis beizutragen, wie wichtig die Rolle dieser außergewöhnlichen Persönlichkeiten für die Qualität ihres Kaffees sind. „Schönheit ist das Wichtigste für mich. Ich schaue Menschen in die Seele,“ erzählt Reza über seine Bilder der Menschen bei der Kaffeeproduktion. Seine Fotos erzählen Lebensgeschichten zwischen Empfindsamkeit, Anstrengung und Kraft. Und sie zeigen vor allem auf einen Aspekt: „Die Gnade der Naturgewalten, denen der Mensch, die Kaffeekirsche und die restliche Welt machtlos gegenüber stehen, ob das geerntet werden kann, was gesät wurde…“
Die Fotos und der Bildband „Soul of Coffee by Reza“ des französisch-iranischen Fotografen Reza sind anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Programms für nachhaltige Kaffeeproduktion „Nespresso AAA Sustainable Quality“ entstanden. www.nespresso.com/soulofcoffee www.rezaphoto.org Helmut Wolf
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