Fredrik Debong hat seit seiner Kindheit Diabetes Typ 1. Vor drei Jahren hat der gebürtige Schwede die Diabetes-Smartphone-App „mySugr Companion“ mitentwickelt – und einen weltweiten Erfolg gelandet. Die „Zutaten“ der App: eine gelungene Mischung aus Hilfestellung, viel Humor und positives Feedback. „Jede Mahlzeit ist eine Herausforderung.Jede Bewegung, jede Reiseplanung wird zu einer Herausforderung. Es begleitet dich ständig,“ erzählt Fredrik Debong, 34, über seinen Alltag als Diabetiker des Typs 1. Dieser Diabetes-Typus ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die das körpereigene Immunsystem angreift. Der aus Schweden stammende Start up-Mitgründer des österreichischen Start-ups „mySugr“, trägt dennoch ein zufriedenes Lächeln in seinem Gesicht. Auch als das Gerät piepst und aufzeigt, das gerade Insulin in den Körper fließt… Fredrik erzählt ruhig und sachlich über sein Schicksal in Kindheitstagen, als ihm Diabetes Typ 1 diagnostiziert wurde. Beim Spielen mit Freunden, im Kindergarten, in der Schule, beim Sport, im Urlaub…, die Krankheit war plötzlich immer da und von täglichen Handlungen dominiert: Blutzuckerwerte interpretieren, Insulinmengen berechnen, Kohlenhydrate bestimmen, was und wie viel darf ich essen… „Niemand ist schuld daran. Man weiß nicht, wieso es dazu kommt. Und manchmal wird dir alles zuviel…“ Für drei Jahre hat Fredrik die Therapiehandlungen aufgegeben. Er war 22 Jahre und wollte einfach nicht mehr. Hat „Pause gemacht“, wie er es umschreibt. Hat aufgehört zu testen und Insulin zu spritzen. „Es wahr mir egal“ – und verwendet den Begriff „Diabetes-Burn-Out“. Ein Diabetiker mit Typ 1, der aufhört sich einige Jahre um seine Krankheit zu kümmern, bekommt Probleme. Fredrik aber hatte Glück gehabt und ist aus dem Diabetes-Burn Out wieder herausgekommen. Fredrik Debong’s Glück und Lebensrettung war es, die Krankheit und Therapie spielerisch zu betrachten. Er hat wieder angefangen zu testen und begonnen daran kleine Belohnungen zu koppeln: für einen guten Blutzuckerwert, gab es am Abend ein Bier. Für eine gelungene Therapie, hat er sich das Geschirr abwaschen erspart… Es galt sich positiv zu motivieren, positives Feedback zu erzeugen. Aspekte, die bisher in der Diabetes-Therapie gefehlt haben. Die positive Perspektive der Diabetes-Therapie war im Grunde der Start zur Entwicklung des Smartphone-Apps „mySugr Companion“ im Jahre 2011. Die Philosophie des österreichischen Start-ups lautet: freue dich über Erfolge und lerne von Misserfolgen. Und auch wenn die Krankheit und Therapie ernst sind, müsse man sein Leben mit Humor bewältigen. „Ich möchte schließlich noch weitere 70 Jahre leben und mich mit 105 noch an den Dingen erfreuen“, lacht Fredrik. Als einer der wenigen medizinischen Innovationen aus Österreich, hat das mehrfach ausgezeichnete Start-up mit dem Diabetes Manager-App „mySugr Companion“, sogar den Sprung in die USA geschafft. Aber auch in vielen europäischen Ländern, wie Deutschland, England, Frankreich, Niederlande, Spanien, Italien und Polen sowie in Indien und einigen afrikanischen Staaten, ist mySugr Companion erhältlich und sehr erfolgreich. Fredrik kann von berührenden Geschichten aus aller Welt erzählen. Vor kurzem hat er engagierte Menschen aus Sri Lanka kennen gelernt, die ein Non-Profit-Spital – mit Fokus auf Diabetes 1-Kranke – in Colombo eröffnet haben. Zusammen mit den Initiatoren des Spitals wurde in Sri Lanka ein Projekt auf die Beine gestellt, wo 100 Familien Blutzuckerteststreifen, Insulin und Ausbildung für ein ganzes Jahr bekommen. „Wenn die Menschen erfahren und lernen, dass man dieser Krankheit auf positive Art und Weise begegnen kann, dann haben wir gewonnen,“ unterstreicht mySugr-Mitgründer Fredrik Debong die weiterführenden Aktivitäten und den Grundansatz rund um das Diabetes-Manager-App. Positive Signale – weit über alle kulturellen Grenzen hinweg. Technologie, die Menschen hilft und Krankheiten lindert. Eine hoffnungsvolle Entwicklung… Die App Helmut Wolf
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