Alte Sonnenbrillen? Die Augenlicht und Leben retten?Jürgen Altmann sammelt seit 10 Jahren Sonnenbrillen, um sie der betroffenen Bevölkerung im Himalaya-Gebiet zu schenken. „Shades of Love“ hat er seinen Verein getauft... „Wir bringen Sonnenbrillen zum Dach der Welt“, sagt der Münchner Jürgen Altmann. „Die Menschen, die zwischen Mount Everest, K2 und all den anderen hohen Bergen auf bis zu 5.000m Höhe wohnen, haben keinen Zugang zu Augenschutz oder Behandlung. Wir dagegen haben oftmals (alte) Sonnenbrillen in unseren Schubladen, die diesen Menschen im täglichen Leben helfen können“. Ja, ihr Überleben sichern können. Sonnenbrillen zur Rettung? Die Idee, Menschen mit alten, aber intakten Sonnenbrillen zu helfen, hatte Altmann, als er als ehrenamtlicher Helfer im Himalaya-Gebiet tätig war. Und statt darüber nur zu lamentieren, entschloss er sich kurzerhand selber zu handeln... Durch die ganzjährig intensive Sonneneinstrahlung in den Höhenregionen des Himalayas, ist die lokale Bevölkerung bis zu 80 % von Augeninfektionen betroffen. Studien zufolge, steigt die Ultraviolettstrahlung alle 300 Höhenmeter um etwa 4 %. Die Bewohner in den dortigen Gebirgs-zügen leben teilweise auf 2500 – 5000 m Seehöhe. In diesen Höhenregionen wird das Licht um etwa 300 %(!) reflektiert. Das Ozonloch verstärkt diese Wirkung. „Immer mehr Menschen können nicht mehr auf den Feldern und im Freien arbeiten“, sagt Jürgen Altmann. Dies bedrohe die regionale Subsistenzwirtschaft und somit die Versorgung hunderttausender Menschen. Die einheimische Bergbevölkerung wird deshalb oftmals gezwungen in die Täler und Städte abzuwandern. Aber auch das Kulturgut dieser Bergvölker ist gefährdet... ![]() „Shades of Love“. Als Münchener Café-Betreiber hat Jürgen Altmann (Foto) einen großen Vorteil: er ist mit vielen Menschen in täglichen Kontakt und er erkannte, dass die Sehnsucht vieler Bürger nach sinnstiftenden Handlungen immer stärker anwächst. Nach mehreren Reisen in die nordindische Himalaya-Region Ladakh, gründete Altmann kurzerhand die Non-Profit-Organisation „Shades of Love“ - und startete erstmals 2009 eine Sammelaktion in seiner hauseigenen „Aroma Kaffeebar“. Mit Erfolg, wie sich zeigen sollte. Etwa 300 Sonnenbrillen hat Altmann in kurzer Zeit gesammelt und später im Himalaya-Gebiet verteilt. Und was als kleines Projekt gedacht war, wuchs immer stärker heran... Bewusstsein schaffen mit Workshops. Nach eigenen Angaben, hat Shades of Love bis März 2018 rund 123.430 Menschen geholfen werden. Das Projekt wird heute auch von Unternehmen und Optikern unterstützt. Sammelstellen gibt es in Deutschland, der Schweiz, in Österreich und in Spanien. Mittlerweile wurde das „Operationsgebiet“ auch in die Anden ausgeweitet. Zusammen mit der Non-profit Organisation „The Tibetan Health Care Center“ in Choglamsar, werden überdies klinische Augenoperationen durchgeführt. Zudem werden „Workshops“ und „Education-Camps“ für die Menschen vor Ort abgehalten. Vermittelt wird dabei vor allem auch das Bewusstsein für die intensive, gesundheitsgefährdende Sonneneinstrahlung – und der richtige Umgang damit. Die Welt etwas besser machen mit Sonnenbrillen.Die Organisation bereitet die gesammelten, alten Brillen auf und verteilt sie auf Dorfplätzen, in Schulen und auf den Feldern der Himalaya-Regionen. „Wir geben unser Bestes die Menschen, die unter den extremsten Bedingungen wohnen, zu versorgen“, sagt Altmann. Gerade in den entlegenen Dörfer, wo es keine medizinische Versorgung gibt, ist Hilfe von Nöten. Sonnenbrillen sammeln und die Welt damit etwas besser machen? Ein gutes Beispiel dafür, dass die besten Ideen oft ganz einfach sind. Am Ende kommt es nur auf eines an - auf das Handeln... Web-Tipp: www.shadesoflove.org Fotos: Shades of Love Text: Helmut Wolf
0 Comments
Leave a Reply. |
|