...41 % der Kopenhagener den Weg zur Arbeit oder zur Schule mit dem Rad zurücklegen? Auch im Winter! Die dänische Hauptstadt verfügt über die weltweit höchste Raddichte der Welt... „Wer regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit fährt, ist viel seltener krank“, sagt Marie Kåstrup von der Stadtverwaltung in Kopenhagen. „Es lohnt sich also auch volkswirtschaftlich“, so Kåstrup. Die Rad-Expertin weiß wovon sie spricht: sie wirkt seit Jahren bei der „Fahrrad-Botschaft von Dänemark“ („Cycling Embassy of Denmark“) mit, einem Netzwerk aus lokalen Behörden, Radfahrern privater Unternehmen und NGO’s. Deren gemeinsames Ziel ist es: gemeinsam den Radsport zu fördern sowie Fahrradlösungen und Know-how zu vermitteln. Radschnellwege für Pendler. Nicht nur die Kosten des Gesundheitswesens werden gesenkt, durch vermehrtes Radfahren der Kopenhagener und weniger Krankenstände, auch bei der städtischen Infrastruktur spart man Geld, sagt Marie Kåstrup. Denn: Neue Radbrücken und –wege sind deutlich billiger als die Kosten für die Straßeninstandhaltung oder Autobahnen für Autos. Der Ausbau der Radschnellwege in Kopenhagen wird deshalb massiv forciert. Mit Erfolg: Nur mehr 24 % der Bürger in Kopenhagen fahren mit dem Auto zur Arbeit. Und: nicht nur die Innenstadtbewohner, auch die Pendler werden mit immer besser ausgebauten Langstreckennetzen auf das Fahrrad gelockt. Weniger Autos, weniger CO2 in der Luft. „Schräge“ Mülleimer/Mistkübeln, damit die Radfahrer nicht anhalten müssen, schräge Trittbretter vor Ampeln, damit man beim Halten nicht absteigen muss, besonders gestaltete Brücken „nur“ für Radfahrer... „Die Leute wollen spüren, dass man sich zuverlässig um sie kümmert. Wie die Autofahrer das seit Jahren gewohnt sind“, betont die „dänische Fahrradbotschafterin“ Kåstrup. Dann würden die Leute – auch aus dem Umland der Stadt - für immer längere Strecken umsteigen, ist sie sich sicher. Dies wiederrum sorge für weniger Autos auf den Straßen – und weniger schädliches CO2 in der Luft. Kostenersparnis, Umweltschutz, Lebensqualität. Dies sind die drei gewichtigen Hauptargumente für diese Rad-Strategie der Kopenhagener Stadtverwaltung, sagt Marie Kåstrup – und fügt schmunzelnd hinzu: „Wie der Stadtverkehr funktioniert, ist eine Folge von politischen Entscheidungen – und kein Wunder“. Das ist das Schöne an dieser Strategie: sie ist so einfach, dass sie von jeder anderen Stadt kopiert werden kann... Web-Tipp: www.cycling-embassy.dk Fotos: Franz-Michael S. Mellbin / Flickr Quelle: Die Zeit Text: Helmut Wolf
0 Comments
Leave a Reply. |
|