Mit „Window-Swap“ eine digitale Weltreise antreten? Aus einem Fenster in Rio, Seattle oder in Griechenland blicken? Dies kann gerade in diesen Zeiten eine willkommene Abwechslung sein. Jede Woche weltweit aus neuen, fremden Fenstern schauen – und das mit nur einem Klick... „Während der ersten Phase des Corona-Lockdowns haben wir zufällig ein Foto von einem wunderschönen Fenster von einem Freund aus Spanien gesehen. Wir haben überlegt, wie wundervoll es wäre, wenn wir einfach unsere Wohnungen tauschen könnten. Das ging natürlich nicht – aber wir konnten unsere Ausblicke aus dem Fenster „tauschen“. Und so war Window-Swap - der „Fenster-Tausch“ mit anderen Menschen - geboren... Als Sonali Ranjit und Vaishnav Balasubramaniam im März 2020 die Website Window Swap gründeten, konnten sie noch nicht ahnen, wie lange die Pandemie anhalten sollte - und wie viele weitere Locksdowns noch folgen. Der Erfolg ihres Konzepts des „Fenster Tauschs“ sollte jedenfalls anhalten. Gerade weil die Menschen nun viel mehr Zeit zuhause verbringen und der Blick aus dem immer gleichen Fenster das Bedürfnis nach Abwechslung verstärkt. Aber auch ohne Homeoffice und viel Zeit in den eigenen vier Wänden, ist und bleibt das Bedürfnis der Menschen nach Reisen zu den verschiedensten Orten der Welt aufrecht. Hier bietet gerade das „World Wide Web“ viele Chancen und Möglichkeiten visueller und akustischer Fernreisen. Projekte wie Window-Swap zeigen auf, wie gut Digitalisierung auch die Sehnsucht nach Ferne und „Teilen“ von Gedanken und Bildern erfüllen kann. Zumindest am Bildschirm von Handy, Tablet oder Laptop... „Wir haben mit 16 Fenstern auf der Website und etwa 1.000 Besuchern pro Tag begonnen“, erzählen Sonali und Vaishnav. „Mittlerweile bekommen wir tausende Einsendungen aus mehr als 120 Ländern und verzeichnen mehr als 20 Millionen Views.“ Ist hier möglicherweise gerade eine neue Form des Reisens entstanden - virtuell, umweltfreundlich und mit nur einem Klick zu einer neuen Destination? Reisen ohne Fortbewegung?
Viele „Besucher“ nutzen Window-Swap als „Second Screen“, um sich zu entspannen oder dabei zu lesen oder lernen. Es soll sogar einige Schulen geben, die das „Weltfenster“ im Hintergrund laufen lassen, weil Schüler und Studenten sich so besser konzentrieren können. Die schönste Reaktion kam von einer Krankenschwester aus den USA, erzählen Sonali und Vaishnav. Sie berichtete, dass sie das virtuelle Fenster Patienten im Hospiz gezeigt hat. Menschen, die nie wieder rausgehen können und Trost in diesen Ausblicken gefunden haben. Ein (Fenster-)Blick als Hoffnungsschimmer in einer turbulenten Welt... Web-Tipp: www.window-swap.com Fotos: Titelfenster-Foto aus Griechenland / Window-Swap Quelle: Travelbook.de Text: Helmut Wolf
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