Im Burgenland? Kein Witz. „50 Dinge, die ein Burgenländer getan haben muss“, so der Buchtitel eines anregenden Sammelsuriums, das zum Reisen und Entdecken verführt. Empfehlung - nicht nur für Burgenländer ;-) „Ohne Fernseher und WLAN reden die Leute wieder miteinander“, schmunzelt Petra Werkovits. Sie ist Vereinsobfrau des „Künstlersdorfs“ in einem kleinen Ort im Südburgenland. Was vor rund 50 Jahren als „Hilfsaktion vor dem Verfall“ strohgedeckter Hütten und uriger Bauernhäuser gedacht war, hat sich zu einem kreativen Schmelztiegel und „Künstlerdorf“ entwickelt. Heute gleicht das Ensemble aus acht liebevoll renovierten, historischen Gebäuden in Neumarkt an der Raab einem kleinen, charmanten Dorf. Mit Druck- und Radierwerkstatt, Galerie, Veranstaltungsraum, Spielplatz usw. 15 Zimmer werden an Gäste vermietet. „Wir bieten keinen Luxus, aber die Reduktion auf das Wesentliche lässt die Leute hier zur Ruhe kommen“, sagt Künstlerdorf-Obfrau Petra Werkovits. Wer das Burgenland besucht, findet viele solche besonderen Orte, Momente und Menschen. Hier im östlichsten Teil Österreichs gibt es keine spektakulären Alpenlandschaften oder hohe Berge, dafür locken genussvolle und magische (Kraft-)Plätze: im Norden die „Pannonische Tiefebene“ rund um den artenreichen Nationalpark Neusiedler See – das „Meer der Wiener“, wo auch Safran und Majoran heranwachsen, in der Mitte Burgenlands sanfte Hügellandschaften, die zum Radfahren, Wandern und „Weinbeißen“ einladen, und im im Süden wilde Auenlandschaften und der größte Bambuswald Österreichs. Das milde Klima lässt vor allem hervorragende, international geschätzte Weinsorten (Welschriesling, Weißburgunder, Zweigelt...) heranreifen. Und nicht umsonst findet die bekannte Gastfreundschaft der „Burgenländer“ deshalb zumeist bei einem „Glaserl Wein“ statt. „50 Dinge, die ein Burgenländer getan haben muss“, nennt sich der launische Titel des neuen Buchs von Alexandra Gruber und Wolfgang Muhr. Ein Jahr lang waren die beiden Autoren in Etappen im Burgenland unterwegs. „Querfeldein“ haben sie schöne, ungewöhnliche und interessante Plätze besucht, um deren Wesen zu ergründen. Vor allem aber wird aufgezeigt, dass erst die Menschen eine Landschaft, einen Ort zu dieser lebendigen, charakterstarken „Region der Begegnungen“ formen. Ob bei der Weinverkostung im Weingut Hillinger in Jois, bei den Schlittenhundeführern Gerald Schinzel und Doris Prohaska in Hammerteich oder der unwiderstehlich-süßen „Pralinen Manufaktur Spiegel“ in Bad Tatzmannsdorf, stets sind es die Menschen und ihre Leidenschaft, die den Besuchern „burgenländische Lebensfreude“ und Energie vermitteln. Abgeschiedenheit, mildes Klima, offene Menschen. „Menschen und Künstler lieben die Kombination aus Abgeschiedenheit, mildem Klima und offenen Menschen“, sagt „Künstlerdorf“-Obfrau Petra Werkovits über das Südburgenland. Man fragt sich: Nur im Südburgenland? Ob in einer romantischen „Kellergasse“ im mittleren Burgenland oder der stolzen, sagenumwobenen Burg Forchtenstein im Norden, überall bietet das Burgenland Orte, die über eine besondere Aura und Strahlkraft verfügen. Und am Ende des Tages genießt der Besucher ein Glaserl Wein und denkt sich, wie die beiden Autoren: „Wir kommen gerne wieder.“ Buch-Tipp: „50 Dinge, die ein Burgenländer getan haben muss“ Autoren: Alexandra Gruber & Wolfgang Muhr Umfang: 176 Seiten Erschienen bei: Styria Verlag Fotos: Alfred Donner (Titel), Alexandra Gruber, Wolfgang Muhr Text: Helmut Wolf
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