Cafés, Galerien, Strände, charmantes Altstadt-Flair... In die malerische Stadt Rovinj verliebt man sich sehr schnell. Spätestens beim abendlichen Sonnenuntergang, der die historischen Häuser in oranges Licht taucht, fühlt man so etwas wie Glück… Es ist ein warmer, nicht allzu heißer Frühsommertag. Anfang Juni. Wir parken etwas außerhalb der Innenstadt von Rovinj. Das Parkplatz-Management in Istrien scheint nicht ganz optimal gelöst. Das haben wir bereits in Pula bemerkt. Aber: man stellt sich drauf ein – und findet immer Wege, um sich mit der südländischen Entspanntheit zu arrangieren. Zu Fuß vorbei an Edel-Hotels, Designer-Shops und Cafés östlich der Altstadt. Langsam nähern wir uns am Hafen entlang dem historischen Stadtzentrum. Der Kontrast zwischen chic gekleideten Menschen und weniger chic gekleideten Fischern, die ihre Boote am Hafen vor Anker liegen haben, hat etwas Reizvolles an sich… Ein Eiskaffee wäre jetzt genau das richtige. Wie sooft, vergehen die (terminfreien) Urlaubstage wie im Flug. Gerade wähnten wir uns noch beim ausgedehnten Frühstück - und plötzlich ist es früher Nachmittag. Wir schlendern an der Hafenpromenade entlang. Der Blick auf das Meer, in die Weite, hat etwas Beruhigendes... Wie herausgeputzt zeigen sich die vielen, venezianisch anmutenden Bürgerhäuser der Stadt. Vorbei an der alten Tabakfabrik, heute „Zentrum für Geschichtsforschung“ mitsamt Bibliothek. Die Gebäude am Hafen „leuchten“ im Sonnenlicht und spiegeln warme Orange-, Rost- und Gelbtöne. Dazwischen immer wieder Balkone und Terrassen mit Pflanzen- und Blumen-Arrangements. Wir freuen uns über die Lebendigkeit der Stadt, über freundliche Gesichter und viele einladende Cafés und Restaurants… Doch bevor wir in die engen Gässchen von Rovinj eintauchen, entdecken wir an der Uferpromenade genau den richtigen Platz zum „genussvollen Abhängen“: das Café Cinema. Kaffee, Eiskaffee und Cheesecake schmecken hervorragend. Platz und Terrasse des Cafés bieten einen schönen Blick über Hafen und die Bucht. Segel- und Fischerboote kommen und gehen. Ein perfekter Platz, auch um vorbei schlendernde Menschen zu beobachten oder einfach nur um im (Reisehand-)Buch zu blättern. Nach einer anständigen Pause – und Portion Zucker ;) - kann es weitergehen - in Richtung Altstadt. Dort wollen wir zum alles überragenden, stolzen Glockenturm der Euphemia-Kirche emporsteigen… „Istrisches Montmartre“. Dicht an dicht drängen sich die vielen Häuser rund um die Kirche am höchsten Platz der istrischen Kleinstadt. Etwa 14.000 Einwohner leben hier. Viele Galerien und Kunstwerkstätten säumen die engen, verwinkelten Gässchen der Altstadt. Ebenso wie eine Reihe authentischer Konobas (Gasthäuser), netter Bars und Restaurants. Die Stadt lebt nicht nur vom Tourismus. Kreativität und Lebensfreude haben eine besonders rege Kunst- und Design-Szene hervorgebracht. Wir sehen auch viele gleichgeschlechtliche Paare Hand-in-Hand durch die Stadt schlendern. Man fühlt eine gewisse Weltoffenheit. Nicht umsonst wird Rovinj auch als „istrisches Montmartre“ bezeichnet. Als wir die „Hauptgasse“ (Sv. Kriza) am Rand der Mole entlang hinauf gehen, erfreuen wir uns über all die netten, kleinen Kunstgalerien, Boutiquen und Lokale. Besonders die „Gallery on the sea - Ribica“ hat es uns angetan: die kleine, sympathische Shop-Galerie mit originellem Schmuck, Taschen und kleinen Accessoires, ist eine wahre Fundgrube authentischer Gimmicks: Von der Kleingeld-Börse aus „Old School-Musik-kassetten“bis zu Armketten aus Fischerseilen reicht die bunte Auswahl. Wir plaudern mit den netten Besitzern. Alles hier hat einen lokalen Bezug. Die „kostümierten Sardinendosen“ aus einer Fabrik in Rovinj sind ein besonderes Highlight. Gerade als wir den Laden betreten, wird eine Sardinen-Dose im Geschäft „veredelt“: mit feinen Schneidewerkzeugen wird aus alten Postkarten und Zeitungen ein „3-D-Bild“ geschnitten - und in eine Sardinendose gepackt. Kleine, historische Geschichten finden in einer Sardinendose ihren würdigen Platz der Erinnerung. Ein herrlich originelles Mitbringsel! Beim Anblick der wunderbaren Café-Bar Mediterraneo, fühlen wir uns weit weg - vom Alltag, von der hektischen Welt... Die schöne Lage oberhalb des Meeres, die lauschigen Sitzpolster (auf den Felsen), die herrlich erfrischend-kühlen Sommerdrinks und das freundlich-entspannte Personal, lassen das Leben plötzlich ganz leicht erscheinen. Das Publikum lacht, genießt – und macht (Instagram-)Fotos. Nebenan, in der Cáfe-Bar Valentino, findet man ebenfalls Platz zwischen Felsen, historischen Gebäuden und einem außergewöhnlichen Meeresblick. Die edlen Sitzpolster und Kronleuchter mit Kerzen weisen auf ein deutlich exklusiveres Cocktail-Erlebnis hin... Nette Strände – inmitten der Altstadt? Ja, Rovinj kann mit diesem Privileg aufwarten. Als wir die Spitze der „Inselstadt“ an der Südwestseite erreichen, ist es um uns geschehen: „Unglaublich schön“ - ist das allgemeine Fazit der Besucher rund um uns. Wunderbare Felsblöcke laden zum Liegen und auf einen Sprung ins Meer ein. Treppen und Geländer geleiten einem hinunter zum Meer. Zum Glück haben wir unsere (Outdoor-)Handtücher und Badesachen mit. Schnell beziehen wir Platz an einem der Felsen. Das Lächeln lässt uns den ganzen restlichen Nachmittag nicht mehr los. Sanftes Rauschen und der weitläufige Blick über das Meer wirken wie Balsam auf unsere Seelen. Am späten Nachmittag krönen wir unsere schönen Glücksmomente mit einem kühl-herben Corona mit Zitrone… Wie so oft im Süden lautet der Speiseplan am Tag: Frühstück, untertags kleine Snacks und kühle Getränke - dafür am Abend ein ausgiebigeres Abendessen. Auch als Besucher wird das abendliche Essen zur wichtigsten Mahlzeit. Am besten Fisch oder Meeresfrüchte aus lokalen Meeresregionen. Uns schwebt ein authentisches „Konoba“ mit guten Preis-/Leistungsverhältnis vor. Dieses finden wir – kurz vor der Mole: im „Konoba Veli Jozé“. Viele istrische Spezialitäten findet man hier auf der Speisekarte. Selten haben wir so gut und intensiv den Geschmack der Kräuter und Saußen vernommen. Die Spagetti mit Meeresfrüchten waren der „Himmel auf Erden“. Die Zufriedenheit war uns scheinbar anzusehen, denn viele andere Gäste wollten danach unseren Tisch ergattern... Den Sonnenuntergang genießen wir mit herrlicher Rundumsicht oben bei der Eupemia-Kirche. Viele Liebespärchen finden sich hier ein. Fotos werden gemacht. Man träumt und verliert sich beim Blick der untergehenden Sonne im Meer. Wir sind müde und zufrieden von den vielen Eindrücken des Tages... Es ist Abend und wir schlendern durch die engen, ruhigen Gassen der Altstadt. Eigentlich wollen wir schon nach Hause. Aber plötzlich entdecken wir dieses kleine, nette Lokal an der Ecke. Leise Musik-Grooves dringen aus dem „Buffet Trevisol“. Vor dem Lokal stehen viele bunte Sessel, auf den Tischen leuchten Kerzen aus romantischen Laternen. Die gemütlichen Sitzpolster auf den Stufen „überreden“ uns schließlich zum Verweilen. Und wieder lächeln wir uns an – und fühlen uns ganz frei und zufrieden... ROVINJ-TIPPS SHOPS, CAFÉS, BARS, RESTAURANTS CAFÉ-BAR MEDITERRANEO Herrlicher Meerblick zwischen Felsen, kühle Drinks, nettes Personal https://www.facebook.com/mediterraneo.rovinj/ RIBICA - GALLERY ON THE SEA Wunderschöne Accessoires, Deko, Schmuck und Taschen. Alle Produkte mit lokalem Bezug! https://www.facebook.com/micicastudio/ BUFFET TREVISOL Bunte, gemütliche Sitzpolster und kühle Drinks laden zum Aprés ein. Tolle Atmosphäre inmitten des Gassengewirrs. Auch Frühstück! https://www.facebook.com/TrevisolBuffet KONOBA VELI JOZÉ Istrische Spezialitäten,alles frisch und mit Liebe zubereitet, schön zum Draußensitzen am Abend www.velijoze.net/vj.html- CORONA-BIER Am besten eiskalt und mit Limette ;) https://corona.de/das-bier/ Text & Fotos: Helmut Wolf
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