Klimafreundlicher Urlaubsspaß. Peter Brandauer und die Plattform „Alpine Pearls“ gelten als Vorreiter und europaweites Vorbild des nachhaltigen Tourismus... „Sechs Elektroautos in einem Ort abzustellen, genügt einfach nicht“, ist Peter Brandauer überzeugt. „Das Wichtigste sind in-sich schlüssige Konzepte. „Grüne Scheinprodukte“ werden sich im Wettbewerb langfristig nicht durchsetzen. Brandauer ist nicht nur Bürgermeister der Salzburger Gemeinde Werfenweng, sondern auch zum Experten für nachhaltigen Tourismus avanciert. „Seine“ Gemeinde Werfenweng gilt heute als Synonym des nachhaltigen Tourismus. Der Ort im Pongau war der erste autofreie Tourismusort in den Alpen und gilt als Vorreiter des „klimaneutralen Urlaubsspaß“. Nachhaltigkeit wirkt am besten in der Gemeinschaft. Das war auch der Grundgedanke, der zur Gründung der Kooperationsgemeinschaft „Alpine Pearls“ im Jahr 2006 geführt hat. 17 europäische Gemeinden schlossen sich zusammen, um die Natur der Alpen bestmöglich zu schützen und sanfte, klimafreundliche Mobilität zu forcieren. Heute sind es bereits 25 „Perlen der Alpen“ aus sechs Ländern, die sich dem nachhaltigen Tourismus verschrieben haben. Das alpine Netzwerk gilt mit seiner Expertise als gefragter Partner für nachhaltige Entwicklung und Leuchtturmprojekte quer durch Europa. Zu den „Perlen-Mitgliedern“ zählen namhafte Orte, wie Interlaken in der Schweiz, Berchtesgaden in Deutschland, das Val Cenis in Frankreich oder Vilnöss in Südtirol als Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Dolomiten. „Wir wollen viele Menschen mit unserem Konzept erreichen. Und zwar dort, wo sie sich aufhalten“, umschreibt Alpine Pearls-Präsident Peter Brandauer (Foto unten) die Ausrichtung der nachhaltigen Tourismus-Gemeinschaft. Entsprechend versucht man Bewusstseinsarbeit innerhalb öffentlicher Verkehrsmittel in Großstädten, in autolosen Stadtteilen und bei Carsharing-Anbietern voranzutreiben. Überdies werden Partnerschaften zu Reiseveranstaltern, Mobilitätsdienstleistern (Flixbus, Deutsche Bahn, ÖBB etc.) oder Carsharing-Anbietern (Zipcar...) gepflegt. Gleichzeitig sollen jene sport- und naturbegeisterten Menschen erreicht werden, für die ein Alpenurlaub ohne eigenes Auto bisher noch unvorstellbar ist. „Hier wollen wir Aufklärungsarbeit leisten und durch ganzheitliche Konzepte Ängste und Vorbehalte abbauen“, sagt Brandauer. Elektro-Spaßfahrzeuge und „Mobilitätsgarantie“. Unter dem Motto „Sanfte Mobilität“ bieten die Alpinen Perlen-Orte Urlaub mit „umweltfreundlicher Mobilitätsgarantie“ in Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien an. Der Urlaub ohne eigenes Auto steht im Mittelpunkt des Konzepts: Mobilitätsgarantie bedeutet dabei vor allem, mobil zu bleiben - und dabei auf nichts verzichten zu müssen: die einfache An- und Abreise mit Bus und Bahn (inkl. Shuttle vom entfernten Bahnhof), attraktive Freizeitangebote während des Aufenthalts, autofreie Zonen in allen Orten, der Verleih von E-Fahrrädern oder E-Autos, Erreichbarkeit der Wanderwege mit Wandertaxis, Wanderbusse sowie Verleih von Elektro-Spaßfahrzeugen mitsamt E-Bikes, Mountainbikes uvm. Die Ausrichtung der 25 Alpine Pearls-Gemeinden bezieht sich aber nicht nur auf sanfte Mobilität, sondern berührt nahezu jeden Bereich des Urlaubsalltags: Woher stammt die Energie, die ich für mein E-Auto vor Ort brauche? Werden regionale Produkte angeboten, die nicht tagelang im Transportlaster auf der Autobahn verbracht haben? Die Steigerung der Urlaubsqualität und Zertifizierung von Unterkunftsbetrieben, sind - neben nachhaltiger Mobilität und Klimaschutz - wichtige Bestandteile des Grundkonzepts. So steht beispielsweise das Prädikat „Premium-Perle Anreise mit der Bahn“ für eine bequeme Anreise per Bahn und Shuttle direkt zum Hotel. Damit der Gast auch vor Ort mobil ist, erhält er dabei eine Gästekarte für die kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. „Immer einen Schritt voraus sein, oft mit visionären Ideen, das ist vermutlich unser Erfolgsrezept“, zeigt sich Alpine Pearls-Präsident Peter Brandauer optimistisch mit der Entwicklung des Nachhaltigkeits-Netzwerks. Mit dem anwachsenden Angebot nachhaltiger Dienstleistungen, engagierten Lösungsvorschlägen und Initiierung von Leuchtturmprojekten, hat Brandauer und die Mitglieds-Gemeinden jedenfalls viel zum Bewusstsein des nachhaltigen Tourismus in ganz Europa beigetragen. Mittlerweile kommen Anfragen auch vielen anderen europäischen Ländern. Urlaub in einer Perle? In einer touristischen Perle, die nachhaltig leuchtet, umweltfreundlich ist - und überdies Spaß macht? Eine besonders attraktive Form des Reisens... Web-Tipp: www.alpine-pearls.com Fotos: Christoph Rupitsch (Titel), Tourismusverein Ratschings, Wildkogel Arena Neukirchen Bramberg Quelle: Alpine Pearls Text: Helmut Wolf
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