„Sommerfrische Reloaded“? Unweit von Wien. Der „Marienhof“ in Reichenau an der Rax bietet Naturerlebnis und entspannte Eleganz. Eine persönliche Wanderung durch Landschaft und (vergangene) Zeiten... Eine Stunde von Wien – in einer anderen Welt. Bereits beim Einsteigen in den bequemen „Wiesel“-Zug von Wien verströmt der Name der Endstation „Payerbach-Reichenau“ den Hauch vergangener Jahrhunderte. Fahrtzeit vom quirligen Bahnhof Wien-Meidling: knapp zwei Stunden. Mit dem „Einfach Raus“-Ticket bereits um 12 Euro. Rasch ist man in einer sprichwörtlich anderen Welt – zwischen hohen Bergen, saftigen Wiesen und Wäldern am nordöstlichen Ausläufer der Kalkalpen. Man wähnt sich in Salzburg oder Tirol. Mondäner Charakter und Nobelkurort. Als sich um das Jahr 1900 feinsinnige Literaten wie Arthur Schnitzler oder Peter Altenberg am Weg zur Sommerfrische nach Reichenau machten, da war der Ort noch geprägt vom mondänen Charakter des (Wiener) Adels. Ein wenig ist heute noch vom Flair der österreichisch-ungarischen Monarchie zu spüren. Die gepflegten, teilweise in Schönbrunn-gelben gehaltenen Villen, zeugen aus der Zeit des „Fin de Siècle“. Rudolphsvilla und Rax. Als Nobelkurort gab sich das Großbürgertum zur Jahrhundertwende in Reichenau ein Stelldichein: das ehemalige Grand-Hotel „Thalhof“ (heute Veranstaltungsort für Theaterstücke), das Schloss Rotschild oder die „Rudolphsvilla“, wo auch Kaiserin Sissi so manche Sommertage verbrachte, verleihen dem Ort einen leicht verblichenen, aristokratischen Charakter. Umrahmt werden die vielen Gründerzeitvillen vom beeindruckenden Gebirgsmassiv von Rax und Schneeberg. Heute gilt Reichenau als Ausgangspunkt vieler Wanderungen. Unzählige Touren, von leicht bis anspruchsvoll, führen in die umliegende Berglandschaft des Raxgebiets. Viele gemütliche Gasthäuser und Hütten sorgen für Geselligkeit. Die Landschaft zählt nicht umsonst zu den beliebten „Wiener Hausbergen“. Im Sommer finden Theater-Festspiele statt. Eine reizvolle Melange aus kulturbeflissenen Gründerzeit-Charme, weitläufigen Wanderparadies und entspannter Naturlandschaft. Hotel Marienhof - K. & K. trifft auf Moderne. Wer ein wenig von der Magie der ehemaligen Sommerfrische und dem entschleunigenden Flair der Jahrhundertwende spüren möchte, dem sei ein Besuch im „Hotel Marienhof“ empfohlen. Schon beim Betreten des altehrwürdigen Hauses entfaltet sich die gemütlich-gediegene Atmosphäre. 1864 erbaut, wirkt es nicht verstaubt oder „altbacken“, sondern durchaus zeitgemäß und gediegen. Angenehme Behaglichkeit breitet sich aus... K. & K. trifft auf Moderne. Kaiser Franz Joseph-Büste und WLAN... Die Besitzerin des „Marienhofs“ begegnet einem mit herzlicher Freundlichkeit. „Feels like Home“. Man schreitet förmlich über den roten Teppich der drei Stockwerke. Dazwischen begegnen einem geschichtsträchtiges Mobiliar, eine Kaiser Franz Joseph-Büste, ausladende Fauteuils... 54 großzügige Zimmer umfasst das Hotel. Teilweise mit Blick auf das herrliche Bergmassiv der Rax. Jahrhundertwende-Architektur trifft auf zeitgemäßen Komfort: Hallenbad, Dampfbad, Sauna, WLAN, hausgemachter Smoothie beim Frühstücks-Buffet... Die Terrasse und der gepflegte, weitläufige Garten mit alten Bäumen bietet ausreichend Platz für Ruhe und Entspannung im Freien. Unsere beiden Wanderziele an den zwei Tagen: Speckbacherhütte und Naturfreundehaus Knofeleben. Ist beim Wandern „der Weg“ oder „die Hütte“ das Ziel? Alles eine Frage der Perspektive ;-) Beide Wanderungen sind mit 3 bis 4 Stunden und rund 600 – 700 Höhenmeter Auf- bzw. Abstieg angegeben. Beeindruckend hohe (Kletter-)Felsen, riesige Tannen, Vöglein zwitschern... Am Ende sollte man als „Otto Normalwanderer“ immer etwas mehr Zeit - als auf den Hinweistafeln angeschrieben - einberechnen. Wer von der hektischen Stadt hier in diese wilde Landschaft eintaucht, bemerkt sofort den Erholungseffekt. „Analoges Wandern“, der ideale Ausgleich zum städtischen Alltagsstress. Am Ende des Wandertages steht man erschöpft, verschwitzt, aber glücklich wieder zwischen dem eleganten Interieur des Hotel Marienhofes. Mit leicht verschmutzter Wanderhose, abgewetzten Rucksack und leerer Trinkflasche, fühlt man sich aber nicht „deplaziert“. Im Gegenteil. Mit einem freundlichen Lächeln begegnet einem die Hausherrin, bietet naturtrüben Bio-Apfelsaft zur Erfrischung an und gratuliert zur erfolgreich absolvierten Wanderung. Beim Blick zum Salettl im Garten, schweifen die Gedanken dann noch einmal ab, wie es wohl früher zuging, als hier noch die Endstation der Postkutsche war... Web-Tipps: www.marienhof.at Wanderung zur Knofeleben Wanderung zur Speckbacherhütte Fotos: Hannah Loika Text: Helmut Wolf
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