Teller, Becher, Trinkhalme… Seit Anfang 2020 gibt es in den Restaurants, Bistros und Cafés von IKEA Österreich keine Einwegkunststoffartikel mehr. Einer von vielen Schritten am Weg zum „Kreislauf-Unternehmen“. Nachahmung erwünscht! Auf dem Weg zur U-Bahn, im Fast-Food-Restaurant oder in der eigenen Mülltonne – der Verpackungsmüll wächst weltweit. Der vermeintlich praktische Einwegkunststoff für den schnellen Coffee-to-go oder die bequeme Online-Order für Pizza, Sushi und Co. mit Botendiensten, erweist sich zunehmend zur umweltpolitischen Herausforderung. „Jede Minute landet eine Lastwagenladung Kunststoffmüll im Meer“, warnt EU-Umweltkommissar Karmenu Vella. Zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Plastik werden laut „Statista“ pro Jahr in unsere Ozeane gespült. Jedes einzelne Gramm Kunststoff, das nicht irgendwann an die Küsten geschwemmt wird, verweilt Hunderte von Jahre im Meer - und wird am Ende zu Mikroplastik… Mehrweg statt Einweg! „Wir dürfe keine Zeit verlieren Einwegplastikprodukte deutlich zu verringern“, sagt EU-Umweltkommissar Vella. In der biologischen Abbaubarkeit und recyclingfähigkeit bestimmter Kunststoffe sieht Karmenu Vella großes Potenzial die Verpackungsmüllberge in Europa deutlich zu verkleinern. Als umweltfreundliche Alternative für Industrie und Handel erweisen sich auch nachhaltige Kunststoffe und Mehrweg-Produkte – von „Mehrwegnetzen“ für Obst und Gemüse im Supermarkt bis hin zu Mehrweggeschirr für Picknick und Ausflüge. IKEA setzt seit Jahren auf innovative Recycling-Produkte und -Technologien. Neue Methoden für den Umgang mit recycelten Materialien, aber auch das Verständnis von „Abfall als Rohstoff“, sind wichtige Meilensteine am Weg zu einem „kreislaufwirtschaftenden“ Unternehmen. „Wir müssen sicherstellen, dass der von uns verwendete Kunststoff entweder erneuerbar oder recycelt ist“, sagt Alexander Grouleff (Foto), Projektleiter für recycelte und erneuerbare Kunststoffprodukte von IKEA of Sweden. Kunststoff sei ein robustes, preisgünstiges Material mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, so Grouleff. „Wir denken bei allem, was wir tun, in geschlossenen Kreisläufen“. Das bedeutet: dass ein Material keine begrenzte Lebensdauer hat, sondern immer wieder recycelt oder anderweitig nutzbar gemacht werden kann. Wie gut Kunststoff Recycelbar ist zeigt man mit dem „Allzweckkunststoffbeutel“ Istad. Der vielseitige Beutel ist größenteils (85 %) aus erneuerbaren Materialien gefertigt, ist robust, wiederverschließbar und lässt sich immer wieder verwenden. "Istad war vorher schon eines meiner Lieblingsprodukte – und ist es heute umso mehr", sagt Grouleff. Kein Einwegplastik seit Anfang 2020! „Mit 1. Jänner 2020 gibt es in unseren Restaurants, Bistros und Cafés sowie im gesamten Sortiment keine Einwegkunststoffartikel mehr“, freut sich sich Luka Zornik, Sustainable & Healthy life Leader von IKEA Österreich. „Alle Single Use Plastic-Produkte wurden von den Verkaufsflächen entfernt und ordnungsgemäß recycelt", so Zornik. Becher, Besteck, Teller usw. werden nunmehr aus erneuerbaren Quellen wie Mais, Zuckerrüben und Zuckerrohr hergestellt. Im Laufe des Jahres werden weltweit in allen Filialen die Kunststoffprodukte durch nachhaltigere Einwegprodukte ersetzt. PLA-Kunststoffprodukte-Serien wie Heroisk und Talrika weisen eine deutlich bessere Umweltbilanz auf. Die leichten Teller, Schüsseln und Becher sind ideal Begleiter für den Alltag, eignen sich für Mikrowelle und Geschirrspüler und lassen sich recyceln. Produkte aus „ozeangebundenen Kunststoff“. Wie vielseitig Nachhaltigkeit und die Verwendung von Rohstoffen angelegt werden kann, zeigt IKEA auch mit dem Engagement bei der „NextWave“-Initiative. Hier liegt der Schwerpunkt bei der Nutzung von Plastikabfällen, „bevor diese in die Ozeane gelangen“. Dieser „ozeangebundener Kunststoff“ ist jener Kunststoff, der in einer Entfernung von etwa 50 km auf einem Wasserweg (Fluss, See oder Meer) gefunden wird. „Der Beitritt zu NextWave gibt uns die Möglichkeit, mit anderen Unternehmen zusammenzuarbeiten und ein globales Netzwerk von ozeangebundenen Kunststoff-Lieferketten zu entwickeln“, sagt Lena Pripp Kovac, Sustainability Manager bei der Inter IKEA Group. Erste Produktprototypen aus „meeresgebundenem Kunststoff“ wurden bereits entwickelt. „Aus ozeangebundenem Kunststoff sollen Produkte für die Zukunft gemacht und Initiativen geschaffen werden, um zu verhindern, dass Kunststoff überhaupt ins Meer gelangt“, so Pripp Kovac. „Wir wollen nur noch recycelte oder erneuerbare Kunststoffe in unserer Produktion verwenden“, sagt Alexander Grouleff. Der Weg dorthin nimmt Zeit in Anspruch und zwingt in vielen Bereichen zum Umdenken. Aber: „Wir wollen Verantwortung übernehmen und neue Lösungen finden, damit unsere Kunden Produkte zur Auswahl haben, die aus nachhaltigen Materialien gefertigt sind und sich später einmal recyceln lassen“. „Wohnen alle am selben Planeten“. „Wir hoffen auch, dass unser Beispiel, Produkte aus recycelten und erneuerbaren Materialien herzustellen, auch andere Firmen zur Nachahmung anregt. Schließlich wohnen wir alle auf demselben Planeten!“, unterstreicht Alexander Grouleff. Weniger Plastik - mehr engagierte Unternehmen braucht die Welt! Web-Tipps: www.nextwaveplastics.org https://rethinkplasticalliance.eu People & Planet Positive IKEA möchte im Zuge der Nachhaltigkeitsstrategie „People & Planet Positive“ energieunabhängig werden und Millionen Menschen dabei helfen, leistbar nachhaltig zu wohnen. Drei Schwerpunktbereiche umfasst die Strategie: 1. Innovative Produkte und Lösungen werden den Menschen helfen weniger Energie und Wasser zu verbrauchen, und auch den Müll zu reduzieren. Kurz: ein nachhaltigeres Leben zu führen! 2. Streben nach Ressourcen- und Energieunabhängigkeit: IKEA will energie- und ressourcenunabhäng sein. Dazu gehört: die Errichtung von Wind- und Solarprojekten. Auch die Sicherstellung, dass alle wichtigen Materialien – inklusive Verpackung erneuerbar, recycelbar oder recycelt sind. Stichwort: Kreislaufwirtschaft! 3. Eine federführende Rolle möchte man bei der Schaffung eines besseren Alltags für Mensch und Gesellschaft einnehmen. Dabei geht es um Lieferanten ebenso, wie direkte und indirekte Partner – und vor allem um die Menschen im Umfeld von IKEA! Web-Tipp: People & Planet Fotos: Rethink Plastic, Next Wave, IKEA Text: Helmut Wolf
0 Comments
Leave a Reply. |
|