Kein Abfall mehr? Alles wiederverwerten? IKEA ist mit mehr als 100 Initiativen am Weg zur Kreislaufwirtschaft. Peter van der Poel, Leiter Range & Supply bei IKEA, sieht darin die größte Herausforderung – und Chance der Zukunft! „Wir wollen von Anfang an die Produkte so entwerfen, dass sie umgerüstet, repariert, wiederverwendet, verkauft oder recycelt werden können“, betont Peter van der Poel, Leiter Range & Supply sowie Geschäftsführer von IKEA of Sweden AB. Als van der Poel heuer den „Accenture Strategiepreis für Kreislaufwirtschaft“ beim World Economic Forum entgegennehmen durfte, war das für ihn eine große Inspiration - und ein klares Zeichen: „Wir sind am richtigen Weg“. Mit unterschiedlichsten Nachhaltigkeitsinitiativen und -Produkten zeigt IKEA schon heute: Eine umwelt- und ressourcenschonende (Kreislauf-)Wirtschaft ist möglich Kreislaufwirtschaft. Dies bedeutet - im Idealfall - Rohstoffe unendlich oft zu nutzen. Gerade in einer Welt knapper werdender Ressourcen und zunehmenden Klimaveränderungen, gilt es Materialverbrauch, Abfall sowie umweltschädliche CO2-Emissionen deutlich zu verringern. Dass in der Kreislaufwirtschaft enormes ökonomisches Potenzial liegt, zeigen auch die verstärkten Bemühungen der EU. So wird im Rahmen des „Circular Economy Package” alleine für Verpackungen bis zum Jahr 2030 ein Anteil von 70 % recycelter Materialien angestrebt. Doch Kreislaufwirtschaft beschränkt sich nicht nur auf einzelne Sektoren oder (problematische) Materialien. Es bedeutet vor allem eines: Einen tiefgreifenden Systemwandel einzuleiten, der die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft umfasst. „Zweites Leben“. Bei IKEA kommt man der Entwicklung der „Circular Economy“ mit unterschiedlichsten Produkten und Serviceleistungen entgegen. In Österreich wurde mit der Initiative „Zweites Leben“ ein besonders erfolgreiches „Kreislauf-Projekt“ ins Leben gerufen. Statt gut erhaltene Möbel wegzuwerfen, haben Kunden die Möglichkeit sie zurückzugeben – und dafür einen vereinbarten Betrag auf eine Guthabenkarte zu erhalten. „Im Schnitt sind die zurückgegebenen Produkte nicht länger als 8 Stunden bei uns im Haus. Das ist Kreislauf im wahrsten Sinne des Wortes“, freut sich Johannes Klasz, Project Leader Sustainability, bei IKEA Österreich. Reparaturservices, Möbel teilen... „Der erfolgreiche Start der „Zweites Leben“-Initiative bestätigt unsere Ausrichtung. Das gibt Rückenwind für weitere Aktivitäten“, zeigt sich Matej Hargas, Nachhaltigkeitsmanager bei IKEA Österreich, zufrieden. Als nächste Schritte plant man unter anderem Reparaturservices („Repair on Demand“). Dabei gilt es den Lebenszyklus der Produkte zu verlängern und damit dem zunehmenden Bedürfnis vieler Menschen nach einem umweltbewussten, ressourcenschonenden Lebensweise entgegen zu kommen. Auch das Thema „Teilen von Möbel“ („Sharing Economy“), wie es beispielsweise in China, Japan oder Holland bereits Projekte gibt, beobachtet man. Das generelle Ziel lautet: weg von linearen Mechanismen, wo aus Ressourcen Müll wird, hin zu einer Kreislaufwirtschaft, die auf der Wiederverwendung von Materialien und Produkten beruht. Begleitet von innovativen Services für eine Verlängerung des Produktlebens. Anfang einer weitreichenden Entwicklung. Küchenfronten („Kungsbacka“), Sessel („Odger“), Boxen („Kuggis“) Sprühflaschen („Tomat“), PS Vasen... Fast 60 % des Sortiments von IKEA besteht bereits heute aus erneuerbaren Materialien. Mehr als 100 Kreislaufwirtschafts-Initiativen sind weltweit angelaufen. Dennoch, sagt Peter van der Poel: „Wir stehen erst am Anfang einer weitreichenden Entwicklung. Die Umwandlung von IKEA in ein Unternehmen, das nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft arbeitet, ist eine der größten Ziele und Herausforderungen“, so van der Poel. Der Weg zu einer Kreislaufwirtschaft erfordere eine mutige, auf Innovationen ausgerichtete Einstellung und Firmenphilosophie. Aber auch die Zusammenarbeit mit vielen Interessensvertretern und Partnern, sei ein wesentlicher Grundpfeiler für die Umsetzung, ist sich van der Poel sicher. „Für ein Unternehmen, das sich traut Dinge anders zu tun und das Verschwenden von Ressourcen vermeidet, ist die Umstellung auf Kreislaufwirtschaft eine Verpflichtung – aber auch ein gutes Geschäft“, sagt IKEA-Managing Director Peter van der Poel. Überdies hat der nachhaltige Weg eines multinationalen Unternehmens auch große Auswirkungen - auf Umwelt und Klima ebenso, wie auf Wirtschaft und Gesellschaft. Eine Welt ohne Abfälle? Produkte, die sich reparieren und (unendlich) lange nutzen lassen? Die Zukunft ist ein Kreislauf... Web-Tipp: www.ikea.at/zweitesleben People & Planet Positive IKEA möchte im Zuge der Nachhaltigkeitsstrategie „People & Planet Positive“ energieunabhängig werden und Millionen Menschen dabei helfen, leistbar nachhaltig zu wohnen. Drei Schwerpunktbereiche umfasst die Strategie:
Fotos: IKEA
Text: Helmut Wolf
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