Ein Drittel aller Lebensmittel gehen weltweit „verloren“! Mit der „Food is Precious“-Initiative möchte IKEA bis 2020 die Lebensmittelabfälle in den Restaurants um 50 % senken, wie Michael La Cour, Geschäftsführer von IKEA Food Services, betont... Wer schon einmal am Morgen, um 8.30 Uhr, die vielen wartenden Menschen vor Eröffnung des IKEA-Restaurants beobachtet hat, weiß genau: Hier kommt man nicht nur zum Möbelkauf, sondern auch, um gerne zu Frühstücken, zum Mittag- oder auch Abendessen. Ob Veggieballs, Fleischbällchen oder Fisch aus nachhaltigen Quellen: Essen bei IKEA ist beliebt bei Alt und Jung. Rund 660 Millionen(!) Menschen genießen jedes Jahr das Lebensmittelangebot der Restaurants und Bistros in den weltweit 420 Filialen. Was viele nicht wissen: Der schwedische Einrichtungskonzern gilt auch als größtes SB-Restaurant der Welt. Der sorgsame Umgang mit Ressourcen gehört zur Grundphilosophie des Unternehmens. IKEA möchte Menschen inspirieren und befähigen ihr Verhalten im Umgang mit Produkten und Rohstoffen genereller bewusster und nachhaltiger anzulegen. Dazu zählt auch die Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Mit der Ende 2016 gestarteten Initiative „Food is Precious“ („Essen ist kostbar“) hat man sich zum Ziel gesetzt, die Lebensmittel-verschwendung in den hauseigenen Restaurants bis zum Jahr 2020 um 50 % zu reduzieren. Und die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend: Seit Beginn des Programms wurden mehr als 1,4 Millionen Kilogramm Lebensmittel eingespart. Dies entspricht mehr als 3 Millionen (eingesparter) Mahlzeiten! Ein Drittel aller weltweit geernteten und produzierten Lebensmittel geht täglich verloren - oder wird verschwendet. Alleine in Österreich landen jährlich rund 157.000 Tonnen an - verpackten und unverpackten - Lebensmitteln und Speiseresten im Müll. Pro Haushalt und Jahr werden Nahrungsmittel im Wert von rund 300 Euro „weggeworfen“. Lebensmittel verschwenden, bedeutet aber auch wertvolle Ressourcen verschwenden. Denn: In jedem Lebensmittel das produziert wird, stecken eine Menge Rohstoffe: etwa 70 Liter Wasser sind beispielsweise geflossen, bis ein Apfel „verzehrfertig“ im Supermarktregal liegt. Gar 5000 Liter werden zur Herstellung eines Kilogramms Käse gebraucht. Nicht umsonst haben die Vereinten Nationen das Ziel ausgegeben, die globalen Lebensmittelabfälle bis 2030 halbieren zu wollen. Kurzfristig umsetzbare Ziele für globale Herausforderungen. „Wir glauben, dass es wichtig ist, kurzfristig umsetzbare Ziele zu setzen, wenn globale Herausforderungen wie Lebensmittel-verschwendung angegangen werden sollen“, betont Michael La Cour, Geschäftsführer von IKEA Food Services AB (Foto). Um diese Reduktionseffekte zu erreichen, hat das Unternehmen im ersten Schritt der „Food is Precious“-Aktion die Einbeziehung von Restaurant-Mitarbeitern fokussiert: Mit Hilfe einer sogenannten „Smart Scale“-Lösung, einer Art „intelligenten Waage“ bei den Mülltonen der Küchen werden die Lebensmittelabfälle der Restaurants gewogen und aufgezeichnet. Die Mitarbeiter protokollieren dann den Grund für die „Verschwendung“ auf einem einfachen Touchscreen. Mithilfe dieser Daten kann nachvollzogen werden, was, warum und wann Lebensmittel weggeworfen werden. Mehr als die Hälfte aller IKEA Stores hat die Smart Scale-Lösung bereits implementiert. Die anderen Filialen bereiten die Implementierung vor. „In den meisten Fällen sehen wir sofort Ergebnisse, wenn die Mitarbeiter beginnen mit dem Programm zu arbeiten“, sagt Food Services-Managing Director Michael La Cour. „Wir haben auch festgestellt, dass Geschäfte, die von Anfang an mit dem Programm gearbeitet haben, die geringe Abfallmenge beibehalten. Dies ist ein starker Indikator dafür, dass das Programm zu einer dauerhaften Abfallreduzierung führt.“ Und: die Initiative „wirkt“ auch bis in die Haushalte der Mitarbeiter nach: Laut einer Umfrage sind über 70 % der Lebensmittelmitarbeiter stolz auf diese Initiative. Zudem haben die Mitarbeiter auch zu Hause Maßnahmen ergriffen, um die Lebensmittel-verschwendung zu verringern. Kleine Änderungen, große Auswirkungen. In dieser ersten Projektphase lag der Schwerpunkt auf Maßnahmen im täglichen Betrieb der Filialen, um eine Verringerung der Lebensmittelverschwendung zu erreichen. Als nächsten Schritt wird nun untersucht, wie jene Lebensmittel reduziert werden können, die Kunden nach einer Mahlzeit oder einem Snack bei IKEA auf dem Teller „stehen lassen“. Eine erste Studie, die in ausgewählten Filialen durchgeführt wurde, zeigt: Die drastische Reduktion von Lebensmittelverschwendung erfolgt durch eine Kombination von unterschiedlichen Maßnahmen: Kleine Änderungen der betrieblichen Arbeitsweise, in Verbindung mit der Sensibilisierung von Kunden und Mitarbeitern für Lebensmittelverschwendung, sind der Schlüssel und gleichzeitig Treiber für positive Veränderungen. „Auch wenn die Ergebnisse gut sind: Es bleibt noch viel zu tun, bevor wir unser Ziel erreichen“, sagt Michael La Cour. „Wir werden hart daran arbeiten, um unser Ziel zu erreichen. Denn wir sind der festen Überzeugung sind, dass Lebensmittel zu kostbar sind, um sie zu verschwenden.“ Er hoffe jedenfalls, so La Cour, dass mit dieser Initiative auch andere Menschen (und Unternehmen!) dazu ermutigt werden, über Lebensmittel als wertvolle Ressource nachzudenken. Als Vorbild mit gutem Beispiel vorangehen? Mit Sicherheit der beste und nachhaltigste Weg zum Ziel... People & Planet Positive IKEA möchte im Zuge der Nachhaltigkeitsstrategie „People & Planet Positive“ energieunabhängig werden und Millionen Menschen dabei helfen, leistbar nachhaltig zu wohnen. Drei Schwerpunktbereiche umfasst die Strategie: 1. Innovative Produkte und Lösungen werden den Menschen helfen weniger Energie und Wasser zu verbrauchen, und auch den Müll zu reduzieren. Kurz: ein nachhaltigeres Leben zu führen! 2. Streben nach Ressourcen- und Energieunabhängigkeit: IKEA will energie- und ressourcenunabhäng sein. Dazu gehört: die Errichtung von Wind- und Solarprojekten. Auch die Sicherstellung, dass alle wichtigen Materialien – inklusive Verpackung erneuerbar, recycelbar oder recycelt sind. Stichwort: Kreislaufwirtschaft! 3. Eine federführende Rolle möchte man bei der Schaffung eines besseren Alltags für Mensch und Gesellschaft einnehmen. Dabei geht es um Lieferanten ebenso, wie direkte und indirekte Partner – und vor allem um die Menschen im Umfeld von IKEA! Web-Tipp: People & Planet Text: Helmut Wolf
0 Comments
Leave a Reply. |
|