Kiefer, Fichte, Birke... Über die Hälfte des Holzbedarfs von IKEA stammt schon aus nachhaltig bewirtschafteten, „guten" Wäldern. Bis 2020 werden es 100 % sein, so das ambitionierte Ziel. Reportage! „Holz ist ein fantastischer Rohstoff“, betont Anders Hildeman, Global Forestry Manager bei IKEA und langjähriger Holz-Experte. „Der Wald regeneriert sich, wenn er richtig bewirtschaftet wird. Und wir müssen dafür sorgen, dass wir nicht mehr verbrauchen als nachwächst“. Kiefer, Birke, Fichte, Buche und Eiche sind die wichtigsten Holzrohstoffe für Billy & Co. Sie bilden das „grüne Gold“ des schwedischen Möbelhauses. Zusammen mit dem WWF und firmeneigenen Forstexperten, ist man weltweit auf einem guten Weg, die gesamte, verwendete Holzmenge aus zertifizierten Wäldern zu beziehen. Schon heute gilt IKEA als einer der größten „User“ von *FSC-zertifizierten Holz: über 9 Millionen Kubikmeter, mehr als 3 % des globalen Outputs von nachhaltigen Holz, werden pro Jahr für die Produktion verwendet. Die Wälder der Welt sind wunderschön. Sie sind Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Der Wald gilt als vielseitiger Erholungsraum für den Menschen, gleichzeitig sorgt er für die weltweite Klimaregulation, für lebensnotwendigen Sauerstoff und fungiert als Speicher großer Mengen an Kohlenstoff und Wasser. Nach Schätzungen der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, bedecken rund vier Milliarden Hektar Wald die Erde - das sind 31 Prozent der globalen Landfläche. Allein Russland und Südamerika verfügen jeweils über 20 Prozent aller Wälder. Und trotz massiver Abholzung in den vergangenen Jahren, kommen auf jeden - der rund 7 Milliarden - Menschen mehr als 400 Bäume. „Der verantwortungsvolle Umgang mit dem Wald ist unser oberstes Prinzip“, betont Steve Howard (Foto). Seit vielen Jahren zeigt sich der „Chief Sustainability Officer“ der IKEA Gruppe unermüdlich in seinem Bestreben, Rohstoffe wie Baumwolle und Holz für die Produkte des schwedischen Möbelhauses, aus nachhaltig bewirtschafteten Quellen zu beziehen. Mit Erfolg, wie der „wachsende“ Anteil von nachhaltigen Holz im Sortiment zeigt: bereits heute stammen über 60 Prozent aller Holzprodukte aus nachhaltigen Quellen. „Unser Bestreben ist es, die Wälder der Welt zu schützen. Deshalb werden wir den Anteil an nachhaltigen Holz für unsere Produkte bis zum Jahr 2020 auf 100 % erhöhen“, gibt Howard das ambitionierte Ziel vor. „Es wird mehr zertifiziert als „entwaldet“. „Es wird viel über die Entwaldung auf der Welt diskutiert“, erzählt Forstmanager Anders Hildeman. „Aber gleichzeitig gibt es einen positiven Trend: die Fläche, die pro Jahr zertifiziert wird, ist größer, also die entwaldete Fläche. Und es ist ein gutes Gefühl, dass wir dazu beitragen“. Mehr als 1,8 Millionen Hektar hat IKEA alleine im Vorjahr gemeinsam mit dem WWF an neuen, FSC-zertifizierten Waldflächen erschlossen. Und tatsächlich scheinen auch mehr Bäume (nach) zu wachsen, als bisher angenommen. So haben Wissenschaftler der Yale-Universität anhand von Satellitenbildern und Bestandsaufnahmen von Wäldern rund um den Globus, festgestellt, dass die Zahl der Bäume rund acht Mal höher ist, als bisher angenommen. Mehr als drei Billionen Bäume wachsen demnach auf der Erde. Die Steigerung des Angebots von zertifiziertem Holz, gilt als größte Herausforderung für IKEA. Gerade in ressourcenstarken „Holz-Ländern“, wie Russland, Rumänien, China oder Vietnam, wo das Angebot von zertifizierten Holz gering ist, gilt es nachhaltige Akzente in der Forstwirtschaft zu setzen, ist sich Holz-Experte Anders Hildeman sicher: „Wenn wir und andere Unternehmer dort eine Nachfrage nach „guten Holz“ erzeugen, bekommen Waldbesitzer ein Interesse daran es anzubieten“. Eine Zertifizierung gibt allen Interessensgruppen die Gelegenheit, zu beeinflussen, wie der Wald bewirtschaftet wird. Rund 30 % des von IKEA verwendeten Holzes stammt aus China, Russland, südostasiatischen Staaten und Südosteuropa. Übrigens: Das heute so populäre Prinzip der „Nachhaltigkeit“ hat seine Ursprünge im Wald - genauer in der Waldwirtschaft. Dort wurde vor über 300 Jahren erstmals der Begriff vom deutschen „Oberberghauptmann“ Hans Carl von Carlowitz in seinem Werk zur „Anweisung der wilden Baumzucht“ eingeführt. Von Carlowitz forderte dabei eine „nachhaltende Waldbewirtschaftung, bei der nicht mehr Holz geerntet wird, als auch wieder nachwächst...“ Heute gilt dieser nachhaltige Leitfaden als Fundament der modernen Wirtschaft. Ein schöner Beweis dafür: gute Ideen, bleiben gut - nachhaltig gut. Noch mehr „gute Wälder“ braucht die Welt! *FOREST STEWARDSHIP COUNCIL (FSC) Das „Council“ ist eine internationale Non-Profit-Organisation. Diese hat das erste System zur Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft definiert. Das FSC-System wurde zur Sicherung der nachhaltigen Waldnutzung gegründet. Dies beinhaltet: die Wahrung sowie auch Verbesserung der ökonomischen, öko-logischen sozialen Funktionen der Forstbetriebe. www.fsc.org Info-Quellen: US-Studie der „Yale University“; FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen)
Text: Helmut Wolf
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