Im Kreislauf der Natur. Im Kreislauf der Wirtschaft. Bis 2030 wird IKEA nur noch erneuerbare oder recycelte Materialien verwenden. Alle Produkte werden dann ein „mehrfaches Leben“ führen können. Die Kreislaufwirtschaft - Modell einer nachhaltigen Zukunft? „Ein Kreislauf bedeutet, nur Produkte zu verkaufen, die langlebig sind, und aus erneuerbaren oder recycelten Materialien bestehen“, sagt Ulf Johansson, bei IKEA für globale Forstwirtschaft verantwortlich. „Es ist eigentlich ganz einfach – nützen, was wächst oder bereits da ist, anstatt weiter Rohstoffe aus dem Inneren der Erde zu holen“, bringt es Johansson auf den Punkt. Holz ist jenes erneuerbare und recycelbare Material, das wahrscheinlich am häufigsten mit der schwedischen Marke in Verbindung gebracht wird. 60 % des Umsatzes wird mit Holzwerkstoffen erzielt. Holz ist auch jener Rohstoff, der das Fundament der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft bildet... „Wir glauben fest daran, dass der Weg zur Kreislaufwirtschaft eine mutige und innovative Denkweise erfordert. Hier gilt es mit vielen Interessengruppen zusammenarbeiten“, sagt Malin Nordin, IKEA Head of Circular Business Development. Ein wichtiger Baustein in Richtung einer kreislaufförmigen, globalen Wirtschafts- und Handlungsweise, ist, die enge Zusammenarbeit mit der Politik und Entscheidungsträgern. Denn: Damit die Industrie in eine nachhaltige Richtung gehen kann, braucht es gesetzliche Normen und Rahmenbedingungen. Es geht aber auch um einen Bewusstseinswandel innerhalb Gesellschaft, sprich beim Konsumenten, um die kreislaufförmige Denkweise zu entwickeln und kultivieren. „Eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft erfordert, dass viele Akteure zusammenspielen. Von der Industrie über Experten und Verbraucher bis hin zu Regierung und Politikern“, so Nordin. „Diese Transformation ist eine unserer größten Ambitionen und Herausforderungen für die Zukunft“, sagt Malin Nordin (Foto). Bis 2030 „dürfen“ nur noch erneuerbare oder recycelte Materialien verwendet werden. Es ist nicht mehr oder weniger als ein radikaler Wandel in der Art und Weise, wie (bisher): Produkte und Dienstleistungen entwickelt, Ausgangsmaterialien hergestellt, die Lieferkette weiterentwickelt und die Menschen ihr Konsumverhalten anlegen und ausrichten werden. Ziel sei eine Kreislaufwirtschaft, die auf vier Kernsäulen basiert: 1. Wiederverwendung 2. Generalüberholung (einschließlich Reparatur) 3. Wiederaufbereitung (Upcycling) 4. Recycling, wobei am Ende so wenig Abfall wie möglich entsteht. In jedes Produkt sollen „zirkuläre Eigenschaften“ eingebettet werden. Das Produktdesign wird so angelegt, dass alle Produkte ein mehrfaches Leben führen können, während sie sich durch die kreisförmigen Schleifen bewegen. Ein Kreislauf der ein verlängertes, wenn nicht gar unendliches Produktleben impliziert... Am Weg zum Kreislaufunternehmen kooperiert IKEA mit unterschiedlichsten Experten und Branchen-Leadern. So wurde vor kurzem gemeinsam mit dem Textilhandelsunternehmen H&M eine Studie erstellt, um besser analysieren und verstehen zu können, wie hoch der chemische Gehalt bei recycelbaren Textilien liegt - und in weiterer Folge, wie dieser reduziert werden kann. Besonders im Umgang mit (unnötigen) Chemikalien ist man bestrebt, diese deutlich zu minimieren - oft schon vor den gesetzlichen Bestimmungen. „Die Umwandlung in eine Kreislaufwirtschaft und die Verwendung von recycelten Materialien, erfordert von der Industrie einen abgestimmten Ansatz für die Materialentwicklung - einschließlich der Frage: welche Arten von Stoffen und Konzentrationen „sicher“ sind“, sagt Nils Månsson, Materials and Innovation Deployment Manager bei IKEA Range and Supply. „Mit dieser Studie wollen wir verstehen, wie gesammelte, recycelbare Baumwolltextilmaßnahmen den strengen Sicherheitsstandards von IKEA entsprechen". Gesammelte recycelbare Textilien bestehen oft aus Mischmaterialien. Die chemischen Inhaltsstoffe sind dabei unbekannt. Deshalb sind groß angelegte Studien erforderlich, in denen mehrere chemische Substanzen getestet werden. Bei der Studie von IKEA und H&M wurden über 8.000 Tests mit recycelbaren Baumwolltextilien vollzogen. Materialien, die „zufällig“ von verschiedenen Organisationen und „Recyclern“ in ganz Europa gesammelt wurden. „Wir wissen nun, welche spezifischen Chemikalien innerhalb der getesteten Gruppen wahrscheinlich gefunden werden“, sagt Nils Månsson. In einem nächsten Schritt, sollen nun Tests an gesammelten recycelbaren Polyester- und wolle-reichen Textilien durchgeführt werden. „Es gibt keine Blaupause für diese Art der Transformation. Wir lernen und entwickeln uns im Laufe der Zeit weiter“, zeigt man sich bei IKEA offen und lernbereit. Und auch wenn diese Textilstudie ein neues Licht auf das Thema Kreislaufwirtschaft wirft, besteht immer noch Bedarf an noch mehr Wissen und Innovation. Zudem braucht es eine gemeinsame Sprache aller Akteure und Interessensgruppen – und die Kernfrage: Wie soll die globale Gemeinschaft die verschiedenen Aspekte einer Kreislaufwirtschaft definieren und umsetzen? Weltweit beschließen Regierungen neue, klima- und umweltfreundliche Gesetze. Das ist eine gute Sache: Alle beginnen zu handeln! In einer Welt der endlichen Ressourcen, sind das positive Nachrichten. Die Herausforderung besteht nun darin, die Notwendigkeit und Dringlichkeit dieser kreisförmigen Form der Wirtschaft in das Bewusstsein der Gesellschaft und Entscheidungsträger zu verankern. „Wir wagen es, anders zu denken und wollen keine Ressourcen verschwenden“, sagt die Kreislaufwirtschaft-Verantwortliche Malin Nordin. IKEA hat sich ein klares Ziel gesetzt: einen positiven Einfluss auf Menschen und Umwelt zu haben. Dieser Philosophie sollten sich alle Unternehmen dieser Welt anschließen... Web-Tipp: www.ikea.at/Laengeresleben People & Planet Positive IKEA möchte im Zuge der Nachhaltigkeitsstrategie „People & Planet Positive“ energieunabhängig werden und Millionen Menschen dabei helfen, leistbar nachhaltig zu wohnen. Drei Schwerpunktbereiche umfasst die Strategie: 1. Innovative Produkte und Lösungen werden den Menschen helfen weniger Energie und Wasser zu verbrauchen, und auch den Müll zu reduzieren. Kurz: ein nachhaltigeres Leben zu führen! 2. Streben nach Ressourcen- und Energieunabhängigkeit: IKEA will energie- und ressourcenunabhäng sein. Dazu gehört: die Errichtung von Wind- und Solarprojekten. Auch die Sicherstellung, dass alle wichtigen Materialien – inklusive Verpackung erneuerbar, recycelbar oder recycelt sind. Stichwort: Kreislaufwirtschaft! 3. Eine federführende Rolle möchte man bei der Schaffung eines besseren Alltags für Mensch und Gesellschaft einnehmen. Dabei geht es um Lieferanten ebenso, wie direkte und indirekte Partner – und vor allem um die Menschen im Umfeld von IKEA! Web-Tipp: People & Planet Text: Helmut Wolf
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