Trinken, Baden, Duschen, Kochen... Als „Wasser-Fußabdruck“gilt jener Indikator der unseren Wasserverbrauch berechnet. In Österreich ist dieser besonders hoch. Wie der effiziente Umgang mit Wasser im Alltag gelingen kann. Infos und Tipps! Wer trinkt, kocht, sich oder seine Kleidung wäscht, benötigt Wasser. Und das jeden Tag. Der Wasser-Haushaltsverbrauch liegt im Durchschnitt bei 120 Liter pro Tag und Person in unseren Breiten. Dies wird als „direkter Wasserverbrauch“ bezeichnet. Was nur wenige Menschen jedoch mitbedenken: Auch bei der Herstellung von Lebensmitteln, PKW und Mobiltelefonen, die wir kaufen, wird Wasser genutzt. Dies wird dann als sogenannter „indirekter Wasserverbrauch“ umschrieben. Manchmal auch als „virtuelles Wasser“. Wie viel Wasser eine Person tatsächlich – also direkt und virtuell – benötigt, erfassen Fachleute mit dem Indikator: „Wasserfußabdruck“. Wasser ist das neue Gold! Nur ein kurzer Blickauf die Faktenlage zum Thema Wasser zeigt: Wasser ist das neue Gold - knapp und kostbar. Laut Vereinten Nationen lebt die Hälfte der Weltbevölkerung – schätzungsweise 3,6 Milliarden Menschen - in Gebieten, die mindestens einen Monat pro Jahr von Wasserarmut betroffen sind. Nur ein Prozent des weltweiten Süßwassers kann vom Menschen genutzt werden. Der aktuelle Bedarf übersteigt jedoch die vorhandenen Mengen – 1,6 Erden wären nötig, um ihn zu decken. Das bedeutet: es bedarf dringend nachhaltiger, naturnaher Maßnahmen zur globalen Wasserbewirtschaftung. Aber ebenso dringend braucht es einen sorgsamen und sparsamen Umgang mit dem kostbaren Nass auf unseren Planeten. Den Indikator „Wasser-Fußabdruck“ gibt es für Menschen, Unternehmen - aber auch für Länder, wie Deutschland und Österreich. Das Konzept des Wasser-Fußabdruckes ist ähnlich dem „ökologischen Fußabdruck“: Wird beim ökologischen Fußabdruck der Verbrauch pro Hektar und Jahr gemessen, so ist es beim Wasser-Fußabdruck das erforderliche Wasservolumen in Kubikmeter pro Jahr. Der Wissenschaftler Davy Vanham hat sich hier den Wasser-Fußabdruck für Österreich genauer angesehen. Sein Ergebnis: die Österreicher verbrauchen ein Vielfaches mehr an Wasser als die durchschnittlichen 120 Liter pro Person und Tag. Der Wasser-Fußabdruck beträgt in Österreich demnach täglich 4.377 Liter. Das entspricht in etwa 31 Badewannenfüllungen. 68 % davon werden „importiert“ - vor allem durch den Import von Produkten wie Baumwoll-Bekleidung, Sojamehl, Kaffee und Kakao. Jeder kann Wasser sparen. Einfach und unkompliziert. Das Badezimmer ist wahrscheinlich der Ort, an dem am meisten Wasser und Energie eingespart werden kann: Vom wassersparenden Duschkopf und Armaturen bis hin zum schlichten Abdrehen des Wasserhahns beim Zähneputzen. Auch die Toilette eignet sich zum Wassersparen: etwa 40 Liter, also rund 40 % der täglichen Wassermenge, verbrauchen wir alleine durch Toiletten-Spülungen. Ein Tipp: die Stopptaste benutzen. Auch ein Urinal im Bad ist eine günstige Alternative für einen verminderten Wasserverbrauch im Badezimmer. Die hängenden WC’s sparen pro Spülgang 4 Liter Wasser im Vergleich zu herkömmlichen Toiletten ein. Trockenurinale kommen sogar komplett ohne Wasser aus. Küche und Mehrfachnutzung von Wasser. Natürlich ist auch die Küche ein Ort zur effizienten Wassernutzung. IKEA bietet beispielsweise ausschließlich Mischbatterien an, die mit einem Strahlregler ausgestattet sind. Dadurch kann der Wasserverbrauch um 40% gesenkt werden - ohne Auswirkungen auf den Wasserdruck. Ein Tipp für die eigene Mehrfachnutzung von Wasser: Wer beispielsweise Obst und Gemüse im Spülbecken wäscht, kann das noch klare Wasser problemlos zum Gießen von Grünpflanzen nutzen. Auch aufgefangenes Regenwasser kann zum Wässern von Zimmer- und Gartenpflanzen genutzt werden. Bewusstseinsbildung für den Wasserverbrauch kann natürlich auch die Arbeitsstelle sein. Oder andere Orte, an denen täglich viele Menschen zusammenkommen und ritualisierte Verhaltens- und Konsumformen pflegen. Und wenn täglich beispielsweise 30 oder 40 Menschen im Büro den Wasserhahn etwas früher abdrehen oder Grauwasser zur Toilettenspülung genutzt wird, ist der Einsparungseffekt enorm. Wasser ist die wichtigste Lebensgrundlage für Menschen, Pflanzen und Tiere. Alleine dieser Grundgedanke lässt einem schon viel bewusster mit kostbaren Trinkwasser umgehen... Web-Tipp: www.unwater.org Tipps & Tricks WASSER SPAREN IM ALLTAG HÄNDE BEWUSSTER WASCHEN ...und dabei auch den Einhebel-Regler nicht bis zum Anschlag aufdrehen BEIM DUSCHEN SPARSAM MIT WASSER UMGEHEN Wasserhahn während dem Einseifen abdrehen. Das spart bis zu 8 Liter Wasser GRAUWASSER NUTZEN Wasser, das beim Duschen, Geschirrspülen oder Händewaschen benutzt wird, kann von einer Grauwasser-Anlage gefiltert und dann für die Toilette wieder benutzt werden. Der Wasserverbrauch verringert sich dadurch enorm! WASSER ZUM BLUMEN GIESSEN WIEDER VERWENDEN Jenes Wasser nutzen, das normalerweise im Abfluss versickert, während man wartet, dass es warm wird: Am besten in einem Behälter auffangen und beispielsweise in der Küche zum Kochen oder im Garten/am Balkon zum Blumengießen wieder verwenden... WENIGER WASCHMASCHINEN-DURCHGÄNGE Die Waschmaschine bei jedem Waschgang bis oben hin anfüllen. Dies spart nicht nur Wasser, sondern auch viel Zeit Quellen: Vegan Blatt, UN-Weltwasserbericht
Fotos: IKEA, We are Water-Foundation Text: Helmut Wolf
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