Früher nannte man es Herumstöbern. Aber herumzustöbern schloss die Freiheit ein, sich einfach nur umzuschauen, ohne Kaufverpflichtung. „Sich nur mal umzuschauen“ ist etwas anderes. Sobald Sie den Laden betreten, weckt das in dem Verkäufer mit dem Armani-Anzug Erwartungen. Sie sind seine Fahrkarte zu einem Verkaufsgeschäft, das Zubehör des Markenartikels. Ein „Ich schau mich nur mal um“ an der richtigen Stelle verschiebt das Gleichgewicht der Kräfte. Nehmen Sie ein paar Sachen in die Hand und legen Sie sie wieder hin. Die Ladenmieten sind so hoch, dass jede Minute, in der Sie sich „nur mal umschauen“, einem Ladendiebstahl gleichkommt – Sie stehlen sich Aufmerksamkeit, Platz und wertvolle „Marken-Zeit“. Sie sind ein Flaneur, der in der Menge im Laden mitschwimmt, ohne in Versuchung geführt zu werden. Alle Übrigen sind Konsumenten. Sie hingegen wollen sich „nur mal umschauen“... Fröhlich sein. Auf Bäume klettern. Sex am Morgen... Die besten Dinge im Leben kann man nicht kaufen. Davon sind die beiden englischen Autoren Tom Hodgkinson und Dan Kieran überzeugt. Und sie belegen dies in ihrem amüsanten „Buch der hundert Vergnügungen“. Auszüge aus „Das Buch der hundert Vergnügungen“ von Dan Kieran & Tom Hodkinson mit freundlicher Genehmigung von Rogner & Bernhard GmbH & Co. Verlags KG, Berlin Illustrationen: Stephanie F. Scholz Bestellungen bei: Suhrkamp
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