Langlebigkeit, Funktion, Umweltschutz. Die Outdoor-Marke „Patagonia“ widmet sich seit Jahrzehnten „unmotorisierten“ Sportarten und unkonventionellen Wirtschaftsprinzipien. Mit nachhaltigen Erfolg. „Was wir tun können, um die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten, ist die besten Produkte herzustellen. Produkte, die haltbar sind, einfach und schön“ Yvon Chouinard, Gründer „Patagonia“ „Kaufe diese Jacke nicht“. Es mutet schon seltsam an, wenn ein Unternehmen dazu aufruft nur jene Produkte zu kaufen, die man wirklich benötigt. In einer ganzseitigen Anzeige in der „New York Times“ warb die US-Outdoor-Marke Patagonia vor einiger Zeit mit der markigen Überschrift: „Don't buy this jacket“ („Kaufe diese Jacke nicht“). Neben Umweltdaten wurde vor allem für ein nachhaltiges Konsumverhalten geworben: Reparieren, Recyclen, Wiederverwenden und Weitergeben. „Verantwortungsvolles Wachstum“. Seit einigen Jahren hat sich das kalifornische Unternehmen Patagonia abgewendet vom Mantra des unabdingbaren Wirtschaftswachstums. „Verantwortungsvolles Wachstum“ wäre nur solches, das soziale und ökologische Folgen mitbedenke, so die Kernaussage der Firmenphilosophie. Als Unternehmen im Privatbesitz - und ohne strukturelle Kreditverbindlichkeiten – kann Patagonia (2.000 Mitarbeiter, Jahresumsatz: rund 600 Millionen US-Dollar) seit über 40 Jahren seine Geschäftsentscheidungen unabhängig steuern. Der Name Patagonia steht für wilde Natur und einzigartige Gebirgslandschaften im südlichsten Gebiet Argentiniens. Yvon Chouinard, 78, der das Outdoor-Bekleidungsunternehmen 1973 gegründet hat, weiß als passionierter Kletterer und Bergsteiger genau, wie (lebens-)notwendig funktionelle und qualitätsvolle Bekleidung in rauen Gebirgsregionen gefertigt sein muss. Und: wie wichtig es für jeden Einzelnen ist, die Schönheit und Lebendigkeit der Natur zu erhalten. „Unmotorisierten“ Sportarten widmet sich die kalifornische Outdoor-Marke Patagonia seit Beginn an. Zudem engagiert sich man sich stark in Sachen ökologischer und sozialer Transparenz: So wird im Rahmen des „Footprint Chronicles“-Programms die gesamte Lieferkette sowie die Geschäftspraktiken offen gelegt. Als Ziel gilt es hier, die negativen sozialen und ökologischen Auswirkungen und Einflüsse der Lieferkette deutlich zu verringern. „The greenest product is the one that already exists“. Dieses Credo der US-Sportbekleidungsmarke steht symbolisch für die langjährige und umweltfreundliche Ausrichtung. Bereits im Jahr 2005 wurde das sogenannte „Faser-zu-Faser“-Recyclingprogramm ins Leben gerufen: im Rahmen dieser Initiative können alte Produkte von Patagonia in Partner-Shops zurückgegeben werden. Die Textilien werden entweder weiterverwendet oder recycelt. „Faser zu Faser“-System. Im Vordergrund des ambitionierten „Faser zu Faser“-Systems von Patagonia stehen fünf Schritte: Reduzieren, Reparieren, weiter verwenden, Recyceln – „Umdenken“. Umweltverantwortung gehört seit Beginn an zum Grundpfeiler und wichtigen Innovations-Treiber bei der Produktentwicklung: so wird für die Bekleidungskollektion seit fast zwei Jahrzehnten ausschließlich biologisch angebaute Baumwolle verwendet. „Stelle das beste Produkt her, belaste die Umwelt so wenig wie möglich und inspiriere andere dazu Lösungen zur aktuellen Umweltkrise zu finden.“ Mit diesem Motto will Patagonia-Gründer Yvon Chouinard auch andere Unternehmen für den Umweltschutz begeistern. Im Jahr 2001 gründete der gebürtige Franko-Kanadier Yvon Chouinard schließlich die Vereinigung „1% for the Planet“, um Umweltschutzgruppen beim Kampf für den Erhalt von Lebensräumen und Naturparks zu unterstützen. Die „1% for the Planet“-Initiative umfasst mittlerweile etwa 1.500 Partnerfirmen. Der Beitrag der teilnehmende Unternehmen: jeweils 1 Prozent des Gesamtumsatzes oder 10 Prozent des Gewinns wird an Umweltgruppen gespendet. Wie wichtig Chouinard der Umweltschutz auch innerhalb des eigenen Unternehmens ist, zeigt das so genannte „Enviromental Internship Programm“. Im Rahmen dieses Projekts können die rund 2.000 Mitarbeiter weltweit bis zu zwei Monate – bei vollem Gehalt – für eine Umweltschutzorganisation arbeiten. Surfen in der Mittagspause. Wer das Glück hat als Mitarbeiter direkt in der Firmenzentrale von Patagonia im kalifornischen Ventura zu arbeiten, kann am nahe gelegenen Strand in der Mittagspause auch tauchen, surfen oder schwimmen gehen. Ein nicht unangenehmer, sportlicher Nebeneffekt – und darüber hinaus auch noch umweltfreundlich… www.patagonia.com_ Text: Helmut Wolf
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