Pflanzliches Fleisch? Köstliches Protein und „natürlicher Kraftstoff“ sind die Zukunft. Zuträglich für Mensch und Planeten. Davon ist „Beyond Meat“-Gründer und CEO Ethan Brown, 47, überzeugt. Auch immer mehr Sportlern und Celebrities schmeckt das… Die Kinderjahre am Bauernhof seiner Eltern waren für Ethan Brown sehr einprägsam. Besonders der Umgang mit den Tieren auf der elterlichen Milchfarm im US-Staat Washington sollten beim heranwachsenden Ethan einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Schon damals dachte er: Warum essen wir Tiere bzw. tierische Proteine so, wie wir es tun? Mit all den weitreichenden Auswirkungen auf Umwelt und Klima... Nach Abschluss der „Columbia Business School“ und Erfahrungen in diversen Unternehmen, war für ihn klar: die Antwort liegt in einer Alternative zum bisherigen Fleisch(-konsum)... „Ich versuche, die Menschen zu ermutigen auf pflanzliches Protein umzusteigen. Ich denke, das ist die Nr. 1, die Menschen in ihrem Leben tun können, um den Klimawandel positiv zu beeinflussen“, sagt Ethan Brown. Als er vor 10 Jahren das Unternehmen „Beyond Meat“ gründete, wusste er schon damals, dass es nicht darum ging, Menschen, die gerne Fleisch essen, mit dem moralischen Zeigefinger zu belehren oder zu bekehren. Sein Hauptziel lag für ihn vielmehr darin, ein pflanzliches Produkt zu entwickeln, dass ebenso gut und saftig schmeckt, wie ein Stück Fleisch oder Steak. Aussehen und Anmutung sollten sich nicht allzu sehr vom konventionellen Fleisch unterscheiden - der „Mehrwert“ des veganen Fleischersatzprodukts, sollte aber den großen Unterschied machen. Nämlich: einen wesentlichen Gesundheitseffekt für Menschen und Planeten! Auch wenn Daten zur Fleischproduktion und deren Umweltauswirkungen, möglicherweise kein unmittelbares Umdenken beim „Fleisch-Fan“ auslösen, so ist es doch ganz interessant, sich ein paar Zahlen näher anzusehen. 1. Nahezu 70 % der direkten CO2-Emissionen unserer Ernährung sind auf tierische Produkte zurück zu führen, belegt eine Studie des WWF. 2. „Wenn jeder Bürger Deutschlands nur einmal pro Woche auf Fleisch verzichten würde, könnte das zu einer jährlichen Einsparung von rund neun Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen führen. Das entspricht umgerechnet 75 Milliarden PKW-Kilometern“, rechnet Tanja Dräger de Teran, vom WWF-Deutschland vor. Und 3. Der jährliche Fleischkonsum eines Durchschnittsdeutschen beansprucht gut 1000 Quadratmeter. Im Vergleich dazu der Kartoffelverbrauch – mit nur 15 Quadratmeter pro Kopf und Jahr. Fazit: Eine gesündere, pflanzliche Ernährung, wirkt sich also auch positiv auf Ressourcen- und Klimaschutz aus... „Jenseits von Fleisch“ = Beyond Meat . „Es ist unser Ziel, den Verbrauchern pflanzliches Fleisch anzubieten, das die Zukunft des Proteins darstellt: köstliches, sättigendes Protein und Kraftstoff für den Körper, das von gesundheitlichen Bedenken entlastet wird, die zunehmend mit verschiedenen tierischen Fleischsorten verbunden sind", sagte Beyond Meat-Geschäftsführer Ethan Brown. Für die Produktion der veganen Fleischersatzprodukte nutzt das Unternehmen, mit Sitz in Kalifornien, modernste Wissenschaft und Technologie. Beispielsweise ein „E-Nasen- und Fleischmikroskop“, um Fleisch auf molekularer Ebene zu untersuchen. Dieses Wissen wird genutzt, um Fleisch von Grund auf mit einfachen pflanzlichen Zutaten „wieder aufzubauen“. Sieht aus wie Fleisch, schmeckt wie Fleisch. „Durch unseren einzigartigen Prozess des Flechtens von Proteinen und Fetten, sind wir in der Lage, die Grundarchitektur und damit die Textur von Fleisch, das Fleischesser kennen und lieben, wiederherzustellen. Es ist Fleisch für Fleischliebhaber, das aus Pflanzen hergestellt wird“, umschreibt Brown das Ergebnis des Herstellungsprozesses. Die Fleischersatzprodukte bestehen hauptsächlich aus einer Mischung aus Wasser, Erbsenproteinisolat und verschiedenen pflanzlichen Ölen. Je nach Produkt werden unterschiedliche Gewürze, Aromen und weitere Zutaten hinzugefügt. Die Konsistenz entsteht mittels „Extrusion“, bei der Zutaten gemischt, unter Dampf gekocht und in Form gepresst werden. Beyond Beef, Beyond Burger & Beyond Sausage. Drei Produktgruppen werden derzeit bei Beyond Meat erzeugt: Beyond Beef, Beyond Burger sowie Beyond Sausage mit den drei verschiedenen Sorten Bratwurst, Salsiccia und Wurst. Beyond Beef beispielsweise wird aus einer Mischung von Erbsen-, Mungobohnen- und Reisproteinen hergestellt. „Ein wirklich fleischiger Geschmack und eine echte Textur mit einem Bindungssystem, das man auch vom Faschierten bzw. Hackfleisch erwartet“, freut sich Brown. Es verwundert nicht, dass vor allem Athleten und ernährungsbewusste Persönlichkeiten eine Vorliebe für das „pflanzliche Fleisch“ hegen. Zu den „Ambassadoren“ zählen klingende Namen, wie Snowboard-Weltmeister Shaun White, „Free Solo“-Kletterer Alex Honnold und eine Reihe Basektball-Stars, wie Chris Paul oder Kyrie Irving. Auch Rap-Ikone Snoop Dogg und Schauspiel-Star Leonardo DiCaprio, der auch Investor ist, bevorzugen die Planzen-Burger. Was ist der nun große (Geschmacks-)Unterschied? Generell: Der Unterschied ist - nach außen hin – fast nicht zu erkennen. Auch gebraten werden die Beyond Burger genau wie klassische Rindfleischburger – also am Grill oder in der Pfanne – etwa für 4 Minuten pro Seite. Der wirkliche Unterschied liegt im Detail: Gegenüber „faschierten“ Hackfleisch (bei 80 % Fleisch- und 20 % Fettanteil), enthalten Beyond-Meat-Produkte genauso viele Proteine, aber zur Hälfte weniger gesättigte Fettsäuren und kein Cholesterin. Sie enthalten auch kein Gluten und Soja, und auch keine gentechnisch veränderten Organismen. Wirklich groß ist der Unterschied beim ökologischen Fußabdruck: Die fleischlosen Burger benötigten für die Herstellung 93 Prozent weniger Landfläche, emittieren 90 Prozent weniger Treibhausgase und verbrauchen 46 Prozent weniger Energie als ein Burger aus Rindfleisch. Und: sie haben eine um mehr als 99 Prozent verringerte Auswirkungen auf den Wasserverbrauch. „Wir glauben, dass es einen besseren Weg gibt den Planeten zu ernähren“, sagt Ethan Brown. „Unsere Mission ist es, die Zukunft des Proteins zu kreieren“. Köstliche Burger und Wurst auf pflanzlicher Basis - direkt aus einfachen, pflanzlichen Zutaten hergestellt. Durch den Übergang von tierischem zu pflanzlichem Fleisch, möchte Brown wachsende Probleme auf der Welt lösen, die heute der industrialisierten Massentierproduktion zugeschrieben werden: von menschlicher Gesundheit bis hin zu Klimawandel, Ressourcenverbrauch und Tierschutz.
Übrigens: Sogar McDonald’s ist nun auf den Geschmack der Pflanzen-Burger gekommen und brät diese nun erstmals in Kanada für seine Kunden. Wenn das kein Zeichen für mehr guten Geschmack ist… Web-Tipp: www.beyondmeat.com Quellen: Wikipedia, Fortune Text: Helmut Wolf
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