„Das geht nicht" treibt mich an“, schmunzelt Kati Ernst. Als sie gemeinsam mit ihrer Freundin Kristine Zeller im Jahr 2018 das Unternehmen "ooia" gründete, „hat in Deutschland noch kein Mensch gewusst, was „Periodenunterwäsche" ist“. Heute gelten die „ooias“ als beliebte Alternative zu Tampons und Binden.... „Viele Jahre haben wir uns über das Mama- und Frausein und das Arbeiten ausgetauscht“, erzählt Kati Ernst.„Wir haben über Work-Life-Balance und dem Sinn hinter dem Ganzen gesprochen. 2018 sind wir dann auf Periodenunterwäsche gestoßen und waren sofort fasziniert: In unserer eigenen Firma könnten wir gesellschaftlichen Wandel mit einer Arbeitskultur kombinieren, wie wir sie uns vorstellen!" „Periodenunterwäsche"? Die Anfangs teilweise „fiesen Kommentare“ auf Social Media zeigte auf, wie sehr die Periode gesellschaftlich noch als Tabu gilt. Es gab eine Menge "fieser Kommentare" und für Periodenunterwäsche gab es nicht einmal noch ein deutsches Wort. In der Zwischenzeit aber konnten die beiden nicht nur den Begriff in Deutschland, sondern weit über die Grenzen hin etablieren. Inzwischen zählt man mehr als 100.000 Kundinnen. „Wir wollen gesellschaftliche Veränderung". Kristine Zeller und Kati Ernst kennen sich schon über ein Jahrzehnt und haben schon viel zusammen erlebt. Mit ihrer eigenen Firma und Philosophie konnten sie den gesellschaftlichen Wandel mit einer Arbeitskultur kombinieren, so wie es für sie richtig erscheint. „Kristine und ich folgen ganz klaren Überzeugungen, die für uns in unseren Entscheidungen die Richtung vorgeben“, sagt Ernst. „Gleichzeitig hinterfragen wir den Status Quo, wollen gesellschaftliche Veränderung und dabei immer dazu lernen“. „Wir finden, dass die Welt und die Gesellschaft vor so einer großen Herausforderung stehen, dass es in der Verantwortung jedes Unternehmens liegt, nicht nur für Profitstreben einzusetzen, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen“, unterstreicht Kati Ernst. Und wenn dann eine Kundin schreibt, dass sie dank ihrer ooia endlich wieder durchschlafen konnte oder weniger Schmerzen hat, dann sei das für sie die größte Bestätigung und Motivation. „Es gehe nicht nur darum, frauenspezifische Produkte zu entwickeln und anzubieten. Es geht auch darum Denkweisen zu verändern und Frauen zu ermutigen über sich selbst hinauswachsen und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen", so Ernst. „Genau das ist unsere Mission mit ooia!“. „Und wenn Probleme oder schwierige Herausforderungen auftauchen, dann atmen wir tief durch und erinnern uns daran, wofür wir mit ooia angetreten sind...“.
Web-Tipp: www.ooia.de Interview & Text: Helmut Wolf Der Text ist auch in der „Freude“-Ausgabe 18 von Sonnentor erschienen.
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