„Ich schaffe das! Ich rocke das! „Bamm“! Dietmar Dahmen liebt Theatralik. Der Visionär zeigt auf, dass Veränderung nur bei einem selbst beginnen kann. Im Leben, wie im Beruf. Eine Kettensäge kann beim Neustart manchmal helfen... „Wir alle lieben die Komfortzone... Diese angenehmen Kissen der Bequemlichkeit. Aber: sie müssen sich bewegen, um etwas zu verändern. Sie müssen sagen: „Du Scheiß-Kissen, ich werde dich vernichten. Sie brauchen ein gefährliches Tool, um es zu vernichten. Kein Messer, sondern eine Kettensäge...“ Und dann setzt Dahmen zur Vollendung seiner theatralischen Transformation an: Er wirft die Kettensäge an und zersägt die aufgetürmten Kissen mitsamt dem bequemen Sessel. Federn fliegen, es kracht und knirscht auf der Bühne. Am Ende - ist alles Kleinholz... zerstört. Der Neustart kann beginnen! „Ich hab keine Scheiß-Angst vor dem Hai. Ich reite den Hai“, sagt Dahmen. Wenn der als Visionär und „Motivator“ bezeichnete Deutsche über die Zukunft der Arbeitswelt, über Digitalisierung und die großen, gesellschaftlichen Veränderungen unserer Zeit spricht, dann zeichnet er Bilder. Comic-Hafte Bilder, die auf die Bühne projiziert werden und die Dahmen wortgewaltig und wild gestikulierend dem Publikum entgegenwirft. Vor kurzem konnten sich die Besucher beim „Canon Modern Working“-Event in Wien von der Kraft seiner Bühneninszenierung überzeugen: Comic-Helden, wie Superman oder Pirat Jack Sparrow waren da ebenso zu sehen, wie der legendäre Boxer Rocky alias Sylvester Stallone oder der eine oder andere vermeintliche Bösewicht mit vorgehaltener Pistole. Dahmen begegnet dem allem ohne Furcht. „Ich schaffe das! Ich rocke das! Bamm!“ Veränderung passiert - mit oder ohne uns. „Haben sie keine Angst vor der Digitalisierung! Sie müssen den Hai reiten. Denn: wenn sie drauf sitzen, dann frisst er sie nicht “, lacht Zukunftsexperte Dahmen – und setzt sich auf den Bühnen-Hai. Veränderungen auf unserer Welt passieren. Ob es uns passt oder nicht. Mit oder ohne uns. Deshalb sei es besser dem Wandel mit offenem Visier zu begegnen. „Disruption“. Ein Wort, das Dahmen sehr oft verwendet und die Zerstörung des Bestehenden umschreibt. Disruption – als Kampfansage an das Bestehende. „Technologie steht immer im Zusammen-hang mit Disruption“, so seine Analyse. Das Ziel dabei sei klar: die Vernichtung des Alten... „Die Kernidee ist „Working“ abzuschaffen“, ist sich Dahmen sicher. „Working ist immer schlecht. Modern ist gut.“ Auch wenn das Motto an diesen Abend „Modern Working“ heißt, weiß der Visionär: Ein Büro ist heute alles - und überall. Beim Wandern genauso, wie unter der Dusche, wo man eine gute Idee hat. „Ein Büro ist eine Mission. Finden sie ihre Mission“, regt der Futurist an. Auch in unserer schnelllebigen, digitalen Welt lassen sich neue Möglichkeiten und Chancen entdecken. Am Beispieldes „Ökosystems Auto“ werde das besonders deutlich. „Volvo verkauft keine Autos mehr, sondern einen Lebensstil – mitsamt einem Abo-Modell.“ Digitalisierung mache „alles“ individuell: Autos, Getränke, Bekleidung, Services, Lernen, Wissen, Allgemeingut... „Geil ist viel besser als smart“. „Wer nicht am Handy ist, ist nirgends. Ein Büro, das nicht am Handy ist, existiert nicht...“, sagt Digital-Guru Dahmen. Und er fragt sich: Wo ist eigentlich das Ende der Vernetzung? Aber nur kurz wähnt sich der Visionär in Nachdenklichkeit. Er habe seine Ausrichtung für die Zukunft der Arbeitswelt schon gefunden: „Geil ist viel besser als Smart“, so seine Diagnose. Smart ist ok, strukturiert und klar. Aber für ihn sei „Geil das Bessere“: „Ein geiles Büro – das hat nichts mit Rationalität, das hat mit Lustbarkeit zu tun. Ich möchte dort arbeiten, wo es geil ist“, so der Motivator.
„Die Faulen siegen,die Fleißigen sind die Idioten“. Dahmen weiß, wie er das Publikum irritieren kann. Gewohntes soll hinterfragt, eingefahrene Bahnen und Denkweisen verlassen werden. „Wenn der Automarkt sich verändert, verändert sich alles“, so der Marketing-Experte. „Ein Elektroauto hat 30 bewegliche Teile. Die intelligente Karre fährt von selber. Und Carsharing ersetzt den Auto-Besitz. Das heißt: Wenn zukünftig keiner mehr ein eigenes Auto braucht, um Dinge von der grünen Wiese einzukaufen, dann muss sich etwas ändern“. Alles müsse einfacher sein.Einfach schlägt kompliziert. Automatisierung mache alles. Das Wichtigste in Zukunft sei Roboter und Algorithmen für sich arbeiten zu lassen, so Dahmen’s Perspektive. „Das bringe viel Zeit, um innovativ zu sein“. „Sie müssen raus ans Meer, ran an die Schätze. Wer im Hafen bleibt, kommt nie ans Ziel“, regt Dietmar Dahmen an sich auf neue Lebens- und Arbeitswege zu machen. Klar, gehören Tiefpunkte auch dazu. Aber: der Wandel macht stark. Auch Gutenberg hat den Buchdruck zu einer Zeit etabliert, wo fast niemand lesen konnte. Jeder von uns besitzt Superkräfte. Das wichtigste sei die Einstellung. Denn, so Dahmen: „Sie sind der Meister. Und nur sie können die Welt retten!“ Bamm! Web-Tipps: www.dietmardahmen.com www.canon.at/modernworking Fotos: Canon, Dietmar Dahmen, Daniel Gottschling Text: Helmut Wolf
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