„Green Day“ statt „Black Friday“! Seit Jahren setzt die Outdoor-Marke „Patagonia“ auf Umweltschutz und -aktivismus. Nun verdoppelt man von Spenden an Umweltschutzgruppen (bis Ende des Jahres) – und setzt ein deutliches Zeichen gegen den ressourcenvernichtenden Hyperkonsum… Warum sollte ein Bekleidungsunternehmen am „Black Friday“ eine ganzseitige Anzeige in der „New York Times“ schalten, die den Leuten sagt: „Kaufen Sie diese Jacke nicht“ („Don’t buy this Jacket“)? Eine nicht nur rhetorische Ansage, die das Team der US-Marke bereits vor einigen Jahren gestellt hat (siehe Titelbild). Es ist natürlich eine provokante Aussage, die gegen jeglichen klassischen Wirtschaftsgrundsatz spricht. Gerade in der Marken- und Werbeindustrie geht es ja in erster Linie darum: Produkte und damit verbundene, vermeintliches „Glücksgefühle“ zu verkaufen. Und: es geht um große Stückzahlen. Mit der permanenten, subtilen „Verführung“ wurde jedoch ein Hyperkonsum kultiviert, der zu massiver Ressourcenausbeutung und Umweltverschmutzung geführt hat. Die Folgen sind mittlerweile weltweit spürbar… Singles Day, Cyber Monday, Black Friday… Die Anzahl vermeintlicher „Super-Schnäppchen-Rabatt-Aktionen“, mitsamt Milliarden-Euro-Umsätzen, hat in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Trotz, dass sich bei vielen Konsumenten die Kleiderkästen biegen und in den Kellern und Dachböden tausende Dinge stappeln – und unbenutzt verstauben. Durchschnittlich 10.000 Gegenstände besitzt der Durchschnittseuropäer. Besonders Bekleidung hat sich zum verschwenderischen Wegwerf-Produkt entwickelt: In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl gekaufter Kleidungsstücke mehr als verdoppelt - aber nur 20 bis 40 % davon wird wirklich getragen. Das Beratungsunternehmen „Boston Consulting Group“ (BCG) rechnet bis 2030 mit einem 148 Millionen Tonnen schweren Textilmüllberg. Die Textilproduktion soll laut BCG bis 2030 um 63 %(!) ansteigen – wenn nicht vorher ein Umdenken im Konsumverhalten einsetzt… „1% For The Planet“. Der Black Friday ist jener Tag, der den Handel wieder in die schwarzen Zahlen bringt. Unsere Umwelt jedoch, von der alles Leben auf unseren Planeten abhängt, treibt dieser Tag des Konsums tief in die roten Zahlen. Das Outdoor-Unternehmen Patagonia setzt sich seit Jahren mit dem ausufernden, ressourcenverschwendenden Konsumverhalten auseinander. Mit konkreten Maßnahmen und zielgerichteten Umweltengagement, sollen Kunden zu „Partnern“ werden, im Kampf für eine sozialere, umweltgerechtere Welt: Ob „Reparatur-Tourneen“ („Worn Wear-Tour“), Aufrufe zum „Streik für das Klima“ („Action Works“) oder lebenslanger Garantie beim Kauf nachhaltig produzierter, langlebiger Kleidung, möchte man die Auswirkungen des Konsums möglichst gering halten oder minimieren. Als Gründungsmitglied des Non-Profit-Unternehmensnetzwerks „1% For The Planet“, spendet Patagonia seit fast 20 Jahren 1 % des Jahresumsatzes an Umweltorganisationen. Nun setzt das Unternehmen wieder ein deutliches Signal: Ab dem diesjährigen Black Friday - und während der gesamten Festzeit - ermöglicht es Patagonia handlungswilligen Bürgern, ihre positiven Auswirkungen auf den Planeten zu potenzieren. Sprich: Jede Spende an eine Umweltorganisation auf der Plattform „Action Works“ wird verdoppelt! Dabei sind gemeinnützige Umweltschutzgruppen wie zum Beispiel: „Meine Landwirtschaft“, Riverwatch, Rehab Republic oder Euronatur. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, im Namen eines geliebten Menschen an die Umwelt-NGOs zu spenden. Patagonia wird alle Spenden (bis zu 10.000 USD pro Spende) verdoppeln. Zeitraum der Aktion: 29. November - 31. Dezember.
„Wir wollen noch lange im Geschäft bleiben und unseren Kindern einen bewohnbaren Planeten hinterlassen“, verlautet die Unternehmensführung. „Deshalb tun wir das Gegenteil dessen, was in der heutigen Geschäftswelt üblich ist“. Beispielsweise mit einem Aufruf, der so gar nicht zu einem erfolgreichen Business Player passt: „Wir bitten Sie, weniger zu konsumieren und gut zu überlegen, ehe Sie diese Jacke oder irgendetwas anderes kaufen“. So kann Wirtschaft… Web-Tipp: Action-Works Fotos: Patagonia Text: Helmut Wolf
0 Comments
Leave a Reply. |
|